Um Schritt für Schritt dem Badevergnügen näher zu kommen, sollten Sie zunächst vor allem eines beherzigen: rechtzeitig anfangen! Denn sobald die Temperaturen steigen, kann es schon fast zu spät sein. Dirk Lodders, der seit über 35 Jahren im Schwimmbadbau tätig ist, weiß, dass viele Poolbesitzer oftmals nicht pünktlich genug mit der Pflege beginnen. „Viele denken immer erst, wenn der Sommer schon in den Startlöchern steht daran, den Pool wieder fit zu bekommen. Der richtige Zeitraum ist allerdings schon von Januar bis Ende März“, weiß der Experte. „In jedem Fall sollte die Beckentemperatur die 15-Grad-Celsius-Marke noch nicht überschritten haben“, warnt er. Ein weiteres Problem ist, dass sich viele Schwimmbadbesitzer in falscher Sicherheit wiegen, wenn sie im Februar unter die Abdeckung spitzeln und wegen des klaren Wassers keinen Gedanken an Pflege verwenden. Im Mai kommt dann meist der große Schrecken, wenn sich das Wasser auf einmal durch entstandene Mikroorganismen grasgrün verfärbt hat.
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Weg mit dem Schmutz …
Um eine Bekanntschaft mit dem grünen Grauen zu vermeiden, sollte man also frühestmöglich mit einer Inbetriebnahme beginnen. Dabei gilt es zunächst zu unterscheiden, in welchem Zustand ein Schwimmbecken überwintert hat. Wenn das Wasser teilweise im Pool belassen wurde, ergeben sich andere Wiederbelebungsmaßnahmen als bei einem Becken, aus dem das Wasser komplett abgelassen wurde. Schwimmbadbauer Detlev Knapp aus Wiernsheim empfiehlt jedoch in beiden Fällen eine gründliche Reinigung des Beckens mit speziellen Pflegemitteln. „Für Kalkablagerungen, Verkrustungen und Rostflecke sollte man einen sauren Reiniger verwenden, bei sonstigem Schmutz wie Fett- oder Rußablagerungen kommen alkalische Mittel zum Einsatz“, verrät der Schwimmbadexperte. Falls das Wasser zu einem Teil im Pool belassen wurde, ist die Reinigung etwas aufwendiger. „Dann sollte man im Frühjahr ein wenig Wasser ablassen, um an die durch Frost entstandene Schmutzlinie zu gelangen“, rät Knapp. Auch Dirk Lodders hat zum Thema Reinigung noch einige Tipps: Von Bedeutung sei, dass alle Reinigerrückstände gut beseitigt sind, damit es bei einer Befüllung nicht zu einem Schaum-Fiasko kommt. Der Reiniger für den Pool soll zudem mit dem Beckenmaterial vereinbar sein. Für jede Beckenbeschaffenheit gibt es das richtige Putzmittel.
… beim Frühjahrsputz
Um eine korrekte Wasserzufuhr und Zirkulation zu garantieren, sollten zunächst alle Hähne, die bei der Entleerung vor dem Winter geöffnet wurden, wieder geschlossen werden. Danach kann man das Wasser einlassen. Für die Filterreinigung gibt Experte Lodders den Hinweis, das Becken zunächst zwei bis drei Zentimeter höher als üblich zu füllen. Dieses Wasser würde nämlich für die Filterrückspülung benötigt. Dann kann man eine Filterreinigung durch einen Service vornehmen lassen. Dabei müssen die Filter vor allem ordentlich rückgespült werden. Der Poolbauer empfiehlt zusätzlich zu diesem Vorgang die Beigabe eines Filterreinigungsmittels. Beide Experten sind sich überdies einig, dass das Filtermaterial alle zwei bis drei Jahre ausgewechselt werden muss. Abschließend gehören lediglich noch die Wasserwerte überprüft. Für hautfreundliches Wasser sollten Sie den pH-Wert auf 7,0 bis 7,4 einstellen. Bei einer eventuellen Chemikalienzugabe liegt der Idealwert des freien Chlors bei 0,6 bis 1,0. Erst jetzt steht einem sauberen Bad nichts mehr im Wege!
Die Checklist:
Jährlich:
- Reinigung des Pools von Kalk und Schmutz
- Reste von Reinigern gut entfernen
- Entleerungshähne schließen
- Befüllung
- Filterreinigung
- Eventuell Zugabe von Chemikalien
- Mess-und Regeltechnik abgleichen lassen
- Wasserwerte prüfen
Alle zwei bis drei Jahre:
- Wasser komplett auswechseln
- Filtermaterial erneuern