Sauberes Wasser ist das A und O für ein unbedenkliches Badeerlebnis. Dafür muss das Wasser gereinigt und desinfiziert werden. Es gibt verschiedene Methoden, das Badewasser in hygienisch unbedenklichem Zustand zu halten. Dabei kommt der Messung der Wasserwerte eine entscheidende Bedeutung zu. Durch sie lässt sich feststellen, ob man in das Schwimmbad bzw. Teich springen kann oder ob zunächst die Wasserwerte korrigiert werden müssen. Für jede gewünschte Wasserreinigungsmethode gibt es ein spezielles Messbesteck, das diese Kontrolle auf einfache Weise ermöglicht. Für die Wasseraufbereitung selbst gibt es unterschiedliche Möglichkeiten – vier davon stellen wir Ihnen auf den nachfolgenden Seiten näher vor.
Desinfektion mit Chlor
Die Wirkung
Chlor hat eine keimtötende Wirkung und beseitigt durch Oxidation (kalte Verbrennung) auch nicht filtrierbare organische Verunreinigungen des Badewassers im Schwimmbad. Unterschieden werden die Wasserpflegeprodukte auf Chlorbasis zwischen anorganischen und organischen Produkten. Während die Desinfektionswirkung bei anorganischen Chlorprodukten sofort nach Zugabe ins Schwimmbad-Wasser eintritt, entfalten organische Chlorprodukte ihre Wirkung immer dann, wenn der Anteil an freiem Chlor im Becken absinkt.
Die Anwendung
Zur Chlordesinfektion gibt es verschiedene Methoden. So sind etwa Produkte in Form von Tabletten oder als Granulat erhältlich, die dem Beckenwasser in regelmäßigen Abständen zugegeben werden. Automatische Dosieranlagen für das Schwimmbad arbeiten mit flüssigem Desinfektionsmittel für eine kontinuierliche Chlorung. Oder Sie wählen eine Elektrolyseanlage, mit der das Chlor direkt vor Ort produziert wird.
Die Messung
Für die Prüfung des Chlorwertes gibt es eine breite Palette an einfachem Messbesteck – von Teststreifen und Tablettenprüfern über batteriebetriebene Handmessgeräte bis hin zu professionellen Photometern.
Desinfektion mit Aktivsauerstoff
Die Wirkung
Bei der Desinfektion mit Aktivsauerstoff werden sauerstoffabspaltende Verbindungen wie etwa Wasserstoffperoxid eingesetzt. Nach Zusatz des Mittels verrichtet es seine desinfizierende Arbeit. Dabei werden die im Schwimmbad-Wasser befindlichen Keime langsam abgetötet. Da diese mit der Zeit gegen das Desinfektionsmittel resistent werden können, ist eine Chlorzugabe in regelmäßigen Abständen erforderlich. Durch diese Maßnahme können die resistenten Keime vernichtet werden. Aktivsauerstoff wird in der Regel in Kombination mit Algenvernichtungsmitteln verwendet.
Die Anwendung
Aktivsauerstoff gibt es in Form von Tabletten und als Granulat, die dem Badewasser im Schwimmbad zugeführt werden. Oft sind dies bereits Kombiprodukte, die neben dem Desinfektionsmittel auch gleich einen darauf abgestimmten Anteil an Algenverhütungsmittel aufweisen. Für automatische Dosieranlagen gibt es flüssige Produkte.
Die Messung
Der Gehalt an Aktivsauerstoff kann z. B. mit Teststreifen und Tablettenprüfern oder professionellen Photometersystemen erfolgen.
Desinfektion mit Ozon
Die Wirkung
Ozon ist ein sehr starkes Oxidationsmittel und neben Chlor für die streng geregelte Badewasseraufbereitung im öffentlichen Schwimmbad zugelassen. Ein Ozonmolekül besteht aus drei Sauerstoffmolekülen. Ozon reagiert mit den organischen und chemischen Inhaltsstoffen des Badewassers, wodurch eine filtrierbare Materie entsteht. Nach getaner Arbeit bildet sich das Ozonmolekül wieder zu dem ursprünglichen Sauerstoffmolekül zurück.
Die Anwendung
Die Desinfektion mit Ozon erfolgt in speziellen Geräten, den Ozongeneratoren. In einer Ozonröhre wird molekularer Sauerstoff mit Hochspannung behandelt und in Ozon umgewandelt, der dem Wasserstrom unmittelbar zugemischt wird. In dem Reaktor des Gerätes reagiert das Ozon mit den Verschmutzungen und oxidiert diese. Die entstehende, bereits vorher beschriebene Materie kann anschließend von der Filteranlage abgesondert werden.
Die Messung
Aufgrund der niedrigen Nachweisgrenze sind colorimetrische Wassertester für die Prüfung des Desinfektionsmittelgehaltes ungeeignet. Stattdessen kommen Photometer für die Analyse zum Einsatz.
Wasserreinigung im Schwimmteich
Die Wirkung
Ein Schwimmteich ist – obwohl man ihn ja eigentlich als das naturnaheste Schwimmbad sehen kann – sicherlich ein Exot im Bereich der Wasseraufbereitung. Durch den natürlichen Kreislauf des von der Sonne erwärmten Flachwassers, die Reinigungskraft der Wasserpflanzen und die Verwendung eines Spezialfiltersystems reinigt sich ein Schwimmteich selbst, ohne Zugabe von Chemikalien.
Die Anwendung
Wie bereits angedeutet ist ein Schwimmteich in Bezug auf die Wasserreinigung sehr anwenderfreundlich. Der Schwimmteich ist künstlich angelegt und verfügt über einen Schwimm- und einen Regenerationsbereich, der mit einem Filter und Wasserpflanzen versehen ist. Eine Pumpe befördert das Teichwasser in den Regenerationsbereich, wo sich das Wasser durch biologische Selbstreinigungsmechanismen säubert.
Die Messung
Um die Qualität des Badewassers in einem Schwimmteich beurteilen zu können, werden mikrobiologische, physikalische und chemische Qualitätskriterien herangezogen. Diese so genannten Hygienehilfsparameter beziehen Leitkeime, gelösten Sauerstoff, Temperatur, Salze, Gesamtphosphor, Stickstoff, Ammonium, Temperatur und den pH-Wert des Wassers ein.