Er glänzt und funkelt im Lichtschein, ist unglaublich stabil und sehr lange haltbar – der Edelstahl. Der hochwertige Werkstoff ist eine Luxusausführung im Schwimmbad-Bau und auch aufgrund seiner pflegeleichten Eigenschaften sehr beliebt.
Seit Jahrzehnten ist Edelstahl als hochwertiges Material bekannt, beliebt und begehrt. Der erstklassige Werkstoff wird in vielen Bereichen unseres Lebens eingesetzt – so auch im Wellnessbereich. Das harte Material ist in diesem weichen Umfeld primär in Form von Gartenmöbeln, Duschen und natürlich dem Pool zu finden.
Das Material
Die Beliebtheit des Materials beruht vor allem auf den Vorzügen des Werkstoffs. Wichtig für den Schwimmbadbereich ist die Schweißbarkeit und die Resistenz gegen Chloridkonzentration. Für den Einsatz im Schwimmbadbau finden daher vor allem die Werkstoffnummern 1.4401, 1.4404 und 1.4571 ihren Einsatz. Leichter merken lässt sich der Begriff V4A, das ist die Bezeichnung der Stahlsorte. Die verschiedenen Werkstoffe haben unterschiedliche Verwendungsgebiete und unterscheiden sich vor allem durch ihre Legierungskomponenten wie Chrom, Nickel und Molybdän. So viel zur chemischen Zusammensetzung des feinen Stahls.
La-a-ange Lebensdauer
Edelstahl ist dank seiner Zusammensetzung also ein sehr langlebiges Material. Wenn es richtig verarbeitet und gepflegt wird, lebt das Schwimmbad voraussichtlich länger als sein Besitzer. Die Stabilität und Temperaturunempfindlichkeit äußern sich zudem positiv in niedrigen Wartungs- und Instandhaltungskosten. Aber natürlich ist Edelstahl kein Zaubermaterial – auch wenn es so glänzt. Bei Fehlern in der Verarbeitung, beim Betrieb oder der Reinigung kann es zur Verletzung der Passivschicht (Schutzfilm auf der Oberfläche) und damit zu Rost kommen. Unser Tipp bezüglich der Reinigung: Verwenden Sie auf keinen Fall metallische Gegenstände zum Entfernen von Ablagerungen. Und Stellen, die vom Schwimmbadwasser nicht ständig umspült werden, erfordern verstärkten Putzaufwand.
Glatte Oberfläche
Im Vergleich zu anderen Beckenarten ist die Pflege beim Edelstahlpool allerdings sehr anwenderfreundlich. Die Materialoberfläche ist so glatt und porenfrei, dass sie Bestnoten in der Kategorie Hygiene erhält. Allgemein gilt: je glatter eine Oberfläche, umso einfacher die Reinigung. Beanspruchte Bauteile im Schwimmbad könnten zusätzlich auch elektropoliert werden. Durch Elektropolieren wird die Oberflächenrauigkeit verringert, man spricht daher auch von einem elektrochemischen Glätten. Für Thomas Francesconi, Experte für Edelstahlbecken aus dem österreichischen Kapfenberg, ist diese Veredelung aber nur bedingt zu empfehlen: „Das Elektropolieren ist eine Designgeschichte, die in der Praxis Nachteile hat.“ Der Geschäftsführer von Francesconi Edelstahltechnik erklärt: „Vor allem bei Nutzobjekten wie einem Pool, erreicht man zwar einen kurzfristigen optischen Vorteil, das Material wird dadurch jedoch kratzanfälliger.“ Das Elektropolieren wird also selten angewendet und wenn, dann an spezifischen Stellen wie dem Handlauf oder bei Edelstahlwhirlpools.
Edelstahlwhirlpools
Denn natürlich lassen sich aus Edelstahl auch Whirlpools fertigen – dank eines weiteren Vorteils des Materials: seine Formenvielfalt und Gestaltungsmöglichkeit. Viele Hersteller bieten auch Becken mit standardisierten Formen und Größen an, in der Regel werden Edelstahlpools jedoch individuell auf Kundenwunsch gefertigt. Dabei sind diverse Beckenformen möglich, sowohl mit geraden als auch gerundeten Wänden. Vor allem bei einem Whirlpool ist diese individuelle Gestaltung interessant, das Warmwasserbecken wird hauptsächlich zur Regeneration genutzt. Daher wünscht man sich kleine Nischen und weiche Formen, die Behaglichkeit ausstrahlen. Hinzu kommt die individuelle Ausstattung mit Luftsprudeldüsen, Massageanlagen und LED- oder Lichtleiterbeleuchtung. Dieser Gestaltungsspielraum setzt sich bei der Wahl zwischen Skimmerbecken und Überlaufrinnenpool fort. Alle Einbauteile, beim Schwimmbad spielt zusätzlich noch die Gegenstromanlage eine große Rolle, werden bereits in die Fertigung eingebunden.
Vorproduziert
Standardmäßig wird ein Edelstahlbecken in den Produktionshallen der Hersteller gefertigt. Hier können die komplizierten Baukörper immer unter Idealbedingungen und witterungsunabhängig produziert werden. Sind die Beckenkörper fertig, werden sie meist segmentiert, also zerlegt, um transportiert werden zu können. Vor Ort müssen sie also nur noch zusammengesetzt und verschweißt werden. Dieses Gros an Vorarbeit führt zu einer sehr geringen Einbauzeit – womit sich wohl jeder Bauherr gerne anfreundet. Auch die Einstiegstreppe, falls gewünscht, ist in diesen Bauabschnitt schon integriert. Bei einem Neubau werden die Wandelemente dann entweder auf ein Betonfundament gesetzt oder im Boden verankert und abgestützt. Interessant sind auch Sanierungen von älteren Pools. Dort wird die Edelstahlschicht wie eine neue Haut über das betagte Becken gelegt. So bekommt ein altes Schwimmbad einen neuen und hochwertigen Glanz.
Glänzend schön
Dieser hochwertige Glanz und die damit verbundene Strahlwirkung ist der wohl am schwersten messbare Vorteil. Vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung glänzen Edelstahlpools mit den Diamanten der Besitzerin um die Wette und schaffen eine Luxus-optik, die ihresgleichen sucht. Dieser optische Auftritt, zusammen mit den technischen Vorteilen wie die kurze Bauzeit, die lange Haltbarkeit, die niedrigen Wartungskosten, der geringe Pflegeaufwand und die Allwetterbeständigkeit, schafft ein sehr attraktives Gesamtpaket Edelstahlpool.