Sie lieben Schwimmen? Sehr gut! Dann haben wir jetzt den perfekten Trainingspartner für Sie: den heimischen Pool! Wie? Die Technik macht’s möglich! Ausgestattet mit einer leistungsstarken Gegenstromanlage verwandelt man das Schwimmbecken in eine professionelle Fitnessanlage. Doch nicht nur das Schwimmen, sondern auch die anschließende Hydromassage ist im Gesamtpaket einer Gegenstromanlage enthalten.
Wer mindestens vier Mal in der Woche knapp 1.000 Meter schwimmt, der weiß: Schwimmen ist gesund. Im Gegensatz zum Joggen entlastet man beim Schwimmen seinen Körper, denn beim Wassersport werden Knochen und Muskeln geschont. Schließlich trägt man beim Bahnen- ziehen nur circa 10 Prozent seines Körpergewichts. Die Argumente für ein regelmäßiges Training im Wasser können sich wahrlich sehen lassen: Stärkung des Herzmuskels, Förderung der Lungenfunktion, Stärkung des Immunsystems, bessere Durchblutung aller Muskeln und Anregung des Kreislaufs, Hilfe bei Haltungsschäden, Verspannungen und Gelenkproblemen sowie Vorbeugung des vorzeitigen Leistungsabbaus im Alter. Übrigens: Die kühle Temperatur und der Wasserwiderstand sind zur Verbrennung von Kalorien überaus hilfreich. Der Körper muss arbeiten, um den Temperaturunterschied auszugleichen und gleichzeitig gegen den Widerstand des Wassers, der 14 Mal höher ist als der der Luft, arbeiten. Es ist genau, was das Schwimmen zu einem der effektivsten Trainings für unseren Muskelapparat macht. Mehr Argumente braucht man wohl nicht, um sich für den Wassersport zu entscheiden.
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Voraussetzung für ein ausgiebiges Schwimmtraining ist der passende private Pool. Denn was gibt es Schöneres, als in der ruhigen Atmosphäre des eigenen Zuhauses seine Bahnen zu ziehen? So lange und vor allen Dingen, wann immer man möchte. Geheimwaffe für alle Schwimmfans ist die Gegenstromanlage. Sie ermöglicht das Schwimmen auf kompaktem Raum, ist aber auch bestes für größere Becken geeignet, deren Besitzer höchste sportliche Ansprüche an ein effektives Training haben. Weiteres Plus einer Gegenstromanlage, die zu der Kategorie Wasserattraktion zählt, ist ihre zusätzliche Massagefunktion. Die Intensität der Strömung lässt sich ganz einfach dosieren und auf Wunsch auch mit Luftbläschen mischen. So wird aus dem Schwimmen gegen den Strom durch einfache Justierung im Handumdrehen ein Massagebad. Als Massagedüse eingesetzt, regt die pulsierende Luft-Wasser-Strömung den Kreislauf an und bietet eine angenehme Ganzkörpermassage.
Im Vorfeld sollte man grundsätzlich mit dem Schwimmbadbauer über die konkreten individuellen Vorstellungen und Wünsche sprechen. Welches Schwimmniveau hat der beste Schwimmer der Familie? Wer möchte schwimmen und wer vielleicht gleichzeitig im Becken entspannen? Welche zusätzlichen Optionen werden gewünscht? Eine gute Planung hilft, auch in Sachen Gegenstromanlage, Enttäuschungen zu vermeiden. Zudem gilt es, immer Design und Funktion im Blick zu behalten. Bei der weiteren Planung hilft es, sich Gedanken über die Beckenhydraulik zu machen, da je nach Leistung der Anlage Turbulenzen und Wirbel entstehen, die das Schwimmgefühl beeinträchtigen könnten. Je nach Anlage werden rund 1.000 bis 1.600 Liter Wasser pro Minute bewegt. Dafür sorgen zumeist Drehstrommotoren mit einer Leistung von etwa 1,5 bis 3,5 kW. Beckengröße und Stärke der Gegenstromanlage müssen hierbei passen. So sind längere Becken zum Beispiel eher für sehr starke Anlagen geeignet. Beckeneinbauteile beeinflussen zudem die Strömung. Ebenso nötig ist eine korrekte Dimensionierung der Leitungen, je kürzer die Wege, desto besser.
Aus technischer Perspektive gibt es generell zwei verschiedene Ausgangssituationen. Entweder man entscheidet sich noch während der Poolplanungsphase für den Erwerb einer Gegenstromanlage oder der Wunsch entsteht erst, nachdem das Becken in Betrieb genommen worden ist. Eine Gegenstromanlage wird üblicherweise im Rohbau in ein Becken eingebaut. Deswegen sollte man die Installation bei der Planung eines neuen Schwimmbades unbedingt berücksichtigen. Wer zum Zeitpunkt der Schwimmbadplanung noch kein Geld für eine entsprechende Anlage übrig hat, der sollte zumindest schon die grundlegenden Installationsschlitze schaffen, in die später auch nachträglich noch eine Anlage eingesetzt werden kann. Für den Übergang werden die Öffnungen einfach mit Blenden verdeckt.
Eine Gegenstromanlage besteht in der Regel aus folgenden Bestandteilen: einem Motor, einer Pumpe und einem oder mehreren Düsenköpfen aus Edelstahl oder Kunststoff. Durch ein beckenbündig eingebautes Düsengehäuse wird mit einer über Saug- und Druckleitung angeschlossenen Pumpe Wasser angesaugt und mit einem kräftigen Strahl über eine oder mehrere regelbare Düsen ins Schwimmbecken zurück-geführt. Wenn die Anlage mehrere Düsen besitzt, spricht man von mehrflutigen Anlagen. Je mehr Düsen, um so größer die Leistung. Je mehr Düsen, um so schwieriger aber auch, das Wasser kontrolliert durchs Becken strömen zu lassen. Deswegen sollte unbedingt auch die Wasseransaugung bei der Planung ausreichend berücksichtigt werden. Die Ansaugung darf nie so stark sein, dass sich beispielsweise die Haare des Badenden darin verfangen können. Es gilt immer: Alle Sicherheitsbestimmungen müssen berücksichtigt werden. Schließlich darf die Anlage nicht – beispielsweise durch Hände – vollständig abdeckbar sein. Denn das würde einen Unterdruck erzeugen, der den jeweiligen Gegenstand festsaugt. Durch die Konstruktion der Blende mit ihren meist ringsum angeordneten Öffnungen, ist diese Sicherheitsvorkehrung zuverlässig gewährleistet. Moderne Anlagen verfügen über schwenkbare Düsen und erlauben es, die Luftzufuhr komplett kontrolliert zu regeln. Dadurch wird der Wasserstrahl weicher und ist angenehmer auf der Haut. Wer die Gegenstromanlage nicht nur zum Training benutzen möchte, sondern sich von ihr auch massieren lassen will, für den sind Haltestangen unverzichtbar, denn sie verhindern, dass man abgetrieben wird.
Unabhängig davon, ob es sich um eine an den Beckenkorpus eingehängte oder eine eingebaute Gegenstromanlage handelt, gibt es einige technische Aspekte, die beachtet werden sollten. Eine Mindeststömungsgeschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde ist einzuhalten. Das Zentrum der Strömungsquelle muss darüber hinaus 15 Zentimeter unter dem Wasserspiegel liegen, während die Strömung selbst ohne Luftzusatz auskommen soll. Auch in Hinsicht auf die Beckengröße erfordert der Einsatz einer Gegenstromanlage bestimmte Mindestvoraussetzungen: 3,50 Meter Länge, 1,10 Meter Tiefe und 2,00 Meter Breite.
Weiterer Faktor, den man vor der Anschaffung bedenken sollte, ist die Betriebslautstärke der Gegenstromanlage. Hier spielt besonders die Qualität der Pumpen eine Rolle. Und auch das Thema Zusatzfunktionen, wie beispielsweise der zusätzlicher Einsatz von Licht, ist beim Finden des richtigen Modells nicht zu unterschätzen. Und nun zur Frage der Bedienungungsoptionen: Viele Gegenstromanlagen sind mit einfachen Steuerungen ausgestattet. Zum Beispiel mit An-Aus-Schaltern direkt an der Düse oder zusätzlich an einem anderen Ort in der Nähe des Beckens oder am Beckenrand. Mittlerweile gibt es sogar passende Apps zu den Geräten, die leicht und bequem über das Smartphone oder Tablet individuelle Einstellungen vornehmen können. Besonders beliebt in diesem Kontext: die Einstellung der Stärke des Wasserstroms. Dies ist entweder in Stufen oder flexibel möglich. Bei manchen Anlagen lassen sich ganze Trainingseinheiten vor dem Schwimmen programmieren.
INTERVIEW
mit Elena Krawzow, Para-Schwimm-Weltmeisterin tund Weltrekordhalterin
Erzählen Sie uns etwas zu Ihrer Person. Wie sind Sie zum Schwimmsport gekommen?
Mein Name ist Elena Krawzow ich bin 26 Jahre alt. Geboren wurde ich in Kasachstan, hier wurde bei mir im Alter von sieben Jahren die Augenkrankheit Macula Dystrophy diagnostiziert. Nachdem meine
Familie und ich im Jahr 2003 nach Deutschland auswanderten, ließ meine Sehkraft immer mehr nach, sodass ich in der fünften Klasse auf eine Schule für Blinde und Sehbehinderte in Nürnberg wechselte. Dort erkannte der Leiter des Freizeitzentrums mein sportliches Potenzial. Schnell erlangte ich das Goldene Sportabzeichen, zu dem auch 50-Meter-Schwimmen gehörte. Mir war klar: Ich möchte lernen, professionell zu schwimmen. Jetzt bin ich fünffache Weltrekordhalterin.
Was ist der Unterschied zum Schwimmen in einer Schwimmhalle zum Schwimmen mit „Easystar“?
Im Leistungssport ist es enorm wichtig, verschiedene Reize im Training zu setzen. Das Schwimmen mit der Gegenstromanlage ermöglicht mir ein detailliertes Techniktraining, eine genauere Auswertung über die Zuglänge und ein besseres Körpergefühl für die einzelnen Züge. Zu all dem kommt noch die höhere Anforderung an Körperstabilität, denn bei der zentrierten Strömung der Turbinen muss man den Körper in Anspannung halten, um so effizient wie möglich schwimmen zu können.
Was sind die Vorteile der Turbinenschwimmanlage? Eignet sie sich für einen Schwimmstil besonders gut?
Die Vorteile sind: Es genügt schon ein kleiner Pool, um darin vernünftig schwimmen zu können. Die Nachrüstanlage „Easystar“ von Binder kann ganz einfach in den schon vorhandenen Pool eingehängt werden. Die Intensitäten können je nach Trainingszustand oder Ziel individuell angepasst werden. Es können prinzipiell alle Schwimmstile geschwommen werden. Ich persönlich habe alle, bis auf das Rückenschwimmen, ausprobiert und hatte keine Probleme dabei.
Eignet sich die Anlage ausschließlich für den professionellen Schwimmsport oder kann man als Laie, der sich körperlich fit halten möchte, auch über die Anschaffung nachdenken?
Die Gegenstromanlage eignet sich für jeden – ob Profi-, Hobby-, Anfänger oder Nichtschwimmer. Durch die individuell einstellbare Strömungsgeschwindigkeit kann sich jeder, der sich fit halten möchte und was Gutes für seine Gesundheit tun will, sportlich betätigen. Als Nichtschwimmer eignet sich die Anlage gut für das Aquajogging, was gelenkschonender ist. Mehr Informationen zu Easystar von Binder