Was Schwimmbadpumpen leisten müssen: Die Filterpumpe ist das Herzstück der Badewasseraufbereitung. Sie muss täglich immer wieder viele Kubikmeter Badewasser mit viel Kraft befördern. Hierbei drückt das Wasser durch den Sandfilter, um es so von Verschmutzungen zu reinigen.
Stehende Gewässer sind ein Paradies für Libellen, Frösche und Molche. Doch so wertvoll diese Biotope auch sind: In unserem Pool erwarten wir kristallklares, hygienisch einwandfreies Wasser, in dem verheißungsvoll die Sonnenstrahlen glitzern. Damit sich das heimische Badeparadies nicht in eine abstoßende grüne Brühe verwandelt, muss das Wasser in Bewegung bleiben. Schwimmbadpumpen sorgen dafür, dass es zirkuliert, gefiltert und gereinigt werden kann.
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Die Filter- oder auch Umwälzpumpe ist das Herz, das die Wasser-aufbereitung antreibt. Sie saugt das Wasser über den Skimmer oder – je nach Poolprojekt – die Überlaufrinne an, befördert es zur Reinigung in den mit Sand oder Glaskörnchen gefüllten Filter und leitet es anschließend wieder zurück ins Becken. Dabei wird das Wasser im Pool verwirbelt, wodurch sich auch die Desinfektionsmittel gleichmäßig verteilen.
Damit dies alles einwandfrei funktioniert, muss die Pumpe natürlich zum Beckeninhalt und zur Größe des Filterbehälters passen. Als Faustregel gilt, dass die Schwimmbadpumpe die einmalige Wasserumwälzung innerhalb von vier bis fünf Stunden schaffen sollte. Je häufiger ein Schwimmbad genutzt wird und je höher die Belastung des Wassers durch die Umwelt ist, desto schneller muss auch das Wasser aufbereitet werden.
Wichtige Kennzahlen für die Auswahl der geeigneten Pumpe sind Gesamtförderhöhe, Fördermenge und Förderleistung. Während die Gesamtförderhöhe die maximal mögliche Förderhöhe von der Wasser-oberfläche bis zum höchsten Punkt der Druckleitung nennt, gibt die Fördermenge an, welche Wassermenge maximal auf Wasserhöhe gefördert werden kann. Fördermenge und Gesamtförderhöhe hängen unmittelbar zusammen und sind die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der passenden Pumpe. In den meisten technischen Unterlagen der Hersteller wird die Leistung der Filterpumpe bei 8 m Gesamtförderhöhe angegeben. Damit das Becken gut durchströmt wird, sollte der Förderstrom einer Schwimmbadpumpe nicht kleiner als 5 m3/h sein.
Bei der Förderleistung ist zu beachten, dass sich die Fördermenge mit steigender Förderhöhe reduziert, da die Wasserpumpe den Druck der Wassersäule zusätzlich aufbringen muss. Auch wenn die Pumpe zu weit vom Becken entfernt installiert wird, geht Leistung verloren. Lange Leitungen, Rohrbögen, Krümmungen etc. wirken leistungsmindernd. Während für Klein- und Aufstellbecken mit 10 bis 30 m3 eine Fördermenge von 4 m3/h ausreichen kann, sind für größere Pools entsprechend leistungsstärkere Modelle im Angebot. Pumpen mit mehr Power können zum Beispiel auch für den Betrieb von Wasserattraktionen genutzt werden. Eine kraftvolle Filterpumpe verringert bestenfalls auch die erforderliche Menge an Reinigungsmitteln, was langfristig Kosten spart.
Wer keine Lust hat, sich mit Begriffen wie Fördermenge und -höhe, Volumenstrom, Kennlinie, Betriebsdruck etc. auseinanderzusetzen, sollte sich an einen Fachbetrieb oder einen der etablierten Komplettanbieter wenden. Diese stehen mit Rat und Tat zur Seite und finden für jeden Pool das individuell passende Pumpenmodell.
Generell wird zwischen normal- und selbstansaugenden Pumpen unterschieden. Letztere sind bei privaten Schwimmbädern mittlerweile Standard, denn sie können Luft mitfördern und deshalb bedenkenlos oberhalb des Wasserspiegels installiert werden. Dadurch sind sie für alle Aufstell- und Einbausituationen geeignet. Eine normalsaugende Pumpe benötigt hingegen immer eine vollständig mit Wasser gefüllte Saugleitung. Kommt Luft ins System, quittiert sie den Dienst. Selbstansaugende Pumpen verfügen über ein schützendes Vorsieb, das Verunreinigungen wie Haare oder Fasern auffängt. Dieses muss natürlich regelmäßig gereinigt werden.
Filterpumpen müssen hohen Dauerbelastungen standhalten und außerdem resistent gegen Chemikalien wie Chlor sein. Die meisten Filterpumpen sind deshalb aus widerstandsfähigem Kunststoff gefertigt, der sich durch geringes Gewicht und Korrosionsbeständigkeit auszeichnet. Alternativ gibt es auch Pumpen aus Bronzeguss, die besonders solide und langlebig sind. Die gängigen Umwälzpumpen kommen auch mit leicht salzhaltigem Wasser klar. Hier müssen unbedingt die Herstellerangaben bezüglich der Gesamtsalzkonzentration beachtet werden.
Angesichts ständig steigender Stromkosten spielt das Thema Energie-effizienz eine immer größere Rolle, schließlich sind Filterpumpen viele Stunden am Tag im Einsatz. Dessen sind sich auch die Hersteller
bewusst. Moderne frequenz- bzw. drehzahlgesteuerte Schwimmbad-pumpen helfen, die Betriebskosten zu verringern und bares Geld zu sparen. Bei diesen sogenannten Energiesparpumpen lässt sich die Pumpenleistung individuell den jeweiligen Anforderungen anpassen.
So kann die Filterpumpe zum Beispiel im Nachtbetrieb, wenn der Pool nicht genutzt wird, mit niedriger Drehzahl betrieben werden, im Filterbetrieb bei mittlerer und zum Rückspülen mit voller Leistung. Damit das Wasser im Pool zuverlässig sauber bleibt, wird ein Sandfilter nämlich regelmäßig durch eine Umkehr der Fließrichtung gereinigt. Für diese sogenannte Rückspülung sind eine größere Pumpengeschwindigkeit und eine höhere Drehzahl erforderlich. Meist amortisiert sich der etwas höhere Anschaffungspreis dieser „intelligenten“ Schwimmbadpumpen bereits innerhalb weniger Jahre. Bei innovativen Modellen kann die Bedienung direkt am Gerät, über die Filtersteuerung oder per App erfolgen.
Haben Sie sich für ein Pumpenmodell entschieden, muss auch noch ein passender Standort gefunden werden. Pumpen laufen oft im Dauerbetrieb, und das geht natürlich nicht ganz lautlos. Denken Sie dabei nicht nur an sich selbst, sondern auch an Ihre Nachbarn, die sich von den Betriebs-geräuschen eventuell gestört fühlen könnten. Für die regelmäßige Wartung, Pflege und Instandhaltung sollte die Pumpe außerdem leicht zugänglich sein. Frostsicherheit sowie eine gute Be- und Entlüftung sind weitere Kriterien, die es zu berücksichtigen gilt.
Leise, effizient und leistungsstark, dazu langlebig und energiesparend – es gibt viele Aspekte, die bei der Wahl der geeigneten Schwimmbadpumpe eine Rolle spielen. Es lohnt sich also, sich intensiver mit diesem Thema zu befassen: Hat eine Pumpe zu wenig Power, kann das Wasser nicht richtig gereinigt werden, und mit dem ungetrübten Badespaß ist es bald vorbei. Ist die Pumpe größer als erforderlich, wird sie zum Energiefresser, was unnötig den Geldbeutel belastet. Deshalb sollte die Pumpe von Anfang an in die Schwimmbadplanung mit einbezogen werden.