Hoch über dem Luganer See, mit einem wunderbaren und unverbauten Fernblick in die Schweizer Alpen, liegt das schöne Eigenheim von Dr. Jürgen Klein und seiner Frau – 2009 neu errichtet. Der moderne Neubau schmiegt sich an den Hang, die feingliedrige weiße Hausstruktur wird kontrastiert von der schwarzen Rahmenfarbe der Fenster. Vorgelagert vor das Haus, von dessen Terrasse aus der Blick umwerfend ist und auch so bleiben wird, denn das abfallende Gelände dahinter kann nicht bebaut werden, befindet sich ein prächtiger Pool. Man könnte, am Küchentresen sitzend, Kirschkerne in das Schwimmbecken spucken, so übergangslos ist der Wohn- zum Wellnessbereich konzipiert. Doch wer möchte das schon, das Kirschkernspucken, dafür ist Europas beliebtestes Wellnesselement viel zu schade.
Changierende Wasserfarbe
Das Betonbecken ist mit Naturstein ausgekleidet, der auch die Poolumrandung und damit die komplette Terrassenfläche bedeckt. Das Wasser schimmert türkis im Abendlicht und blau-gräulich bei Sonnenschein – die changierende Farbwirkung ist der Farbe und der Strukturierung des Steins zu verdanken. Zur Panoramaseite hin befindet sich eine Überlaufkante, nichts soll den Ausblick stören, man schwimmt quasi direkt in die Schweizer Alpen hinein. 20 Zentimeter unterhalb des Poolkopfes befindet sich eine Auffangrinne, die das Wasser zur Wasseraufbereitung leitet. Pooltechnik und Rollladenabdeckung befinden sich unter dem Holzdeck, auf dem Ehepaar Klein seine beiden Poolliegen platziert hat. Dazu befinden sich noch zwei Sitzecken in der Nähe des Pools, an jedem Ende eine, ausstaffiert mit stylishen Poolmöbeln. Die Terrasse mit Schwimmbad ist also wie ein verlängertes Wohnzimmer konzipiert, bei dem auch für die notwendige Beschattung gesorgt ist. Am Beckenrand wurde eine Einstiegshilfe aus Edelstahl als Teil einer Leiter montiert. Das Becken beleuchten vier Scheinwerfer aus Kunststoff.
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Der Sound macht’s
Doch die wirklich interessante Geschichte an diesem Projekt ist nicht die Entstehung des Pools, sondern die der Fenster. Eigentlich war es das perfekte Heim, bei dem sich Ehepaar Klein, das beruflich viel unterwegs ist, auch nach langen Auslandsaufenthalten endlich wie zu Hause fühlen konnte. Doch es gab einen Makel: Durch das Tal unterhalb des Grundstücks verläuft eine Autobahn und Zuglinie. „Man kann eben nicht alles haben“, nahmen die Kleins die Gegebenheit der ständigen Geräuschkulisse hin, suchten aber nach einer besseren Lösung. Bis zu dem Tag, an dem Jürgen Klein im Hotel „Dolder Grand“ in Zürich übernachtete. Dort genoss er die bis dahin ruhigste Nacht seines Lebens. „Das war ein unglaubliches Erlebnis, eine echte Offenbarung“, erzählt Klein, „auf die ich nie wieder verzichten wollte.“ Er fand heraus, dass die Schallschutzfenster die Ursache seiner ungestörten Nacht waren und kontaktierte den Hersteller. Die österreichische Firma Kapo entfernte in seinem Haus die eigentlich neuwertigen Alufenster und installierte Holz-Alu-Fenster in Pfostenriegel-Konstruktion. Es wurde sogar extra eine Schallanalyse vor Ort durchgeführt, um das Haus perfekt auf die störende Schallfrequenz abzustimmen. Auch die Montage war eine Herausforderung, weil das Haus sich an einem Steilhang, auf einer hundert Meter hohen Felswand befindet und nur durch ein Dorf mit schmalen Gassen erreichbar ist. Alle Fenster mussten also für die Anlieferung in 35 Klein-LKWs umgeladen und händisch montiert werden. Das größte Fensterelement hat dabei eine Fläche von rund 80 Quadratmeter. Jetzt hat Ehepaar Klein nicht nur einen fantastischen Ausblick und ein edles Badeparadies, sondern auch ruhige Nächte.
PROJEKTBETEILIGTE:
Fenster: Kapo