Die A44 ist eine der meistbefahrenen Autobahnen in den Niederlanden. Die A44 ist aber auch Teil eines Pilotprojekts. Sie ist die erste Autobahn, die ausschließlich mit LEDs beleuchtet wird. Auf einem sieben Kilometer langen Abschnitt, der vor allem von Pendlern auf ihrer Fahrt nach und von Amsterdam genutzt wird, hat der Elektronikhersteller Philips seine LED-Beleuchtung „Speed Star“ installiert. Die Beleuchtungsstärke und der Energieverbrauch der Beleuchtung können dabei außerhalb der Spitzenzeiten dynamisch angepasst werden. Mit der Umstellung auf LED-Beleuchtung wird in diesem Autobahnabschnitt in den Niederlanden die Sicherheit und die Energieeffizienz gleichermaßen gesteigert.
Dieses Projekt, gestartet im Februar 2011, zeigt, wie stark verbreitet und genutzt die LED-Technologie mittlerweile ist. Im Poolbereich hat die Beleuchtungstechnologie schon länger Einzug gehalten und vermehrt Anwendung – zur Beleuchtung innerhalb und außerhalb der Schwimmbecken – gefunden. Analog zu branchenexternen Einsatzgebieten werden auch im Schwimmbadbereich immer dieselben Vorteile genannt: energieeffizienter Betrieb und lange Haltbarkeit. Mit dem schrittweisen Abschied von der Glühbirne (soll bis 2012 aus den deutschen Haushalten verschwunden sein) und bei gleichzeitig rasanten Fortschritten in der LED-Technologie findet derzeit also ein Verdrängungswettbewerb statt, der nur einen Gewinner haben wird: LED. Doch was bedeutet LED eigentlich?
LED ist das Akronym für „light-emitting diode“, deutsch: lichtemittierende Diode. Eine LED ist also ein elektrisches Bauelement, das Licht aussendet. Das ist die technische Seite. „Licht verzaubert die Welt, lässt Farben leuchten, setzt Akzente und erweckt Räume zum Leben“, formuliert Dietmar Rogg, Geschäftsführer des Schwimmbadtechnikherstellers Fluvo Schmalenberger, die emotionale Seite. Der LED-Experte sieht in dieser Beleuchtungsmöglichkeit das ideale Mittel zur Schaffung der gewünschten Atmosphäre: „Damit ist es möglich, gezielt Stimmungen zu erzeugen und ähnlich wie im Bereich der Saunatechnik schon seit Jahren üblich, das Farblicht als Form der Entspannung anzuwenden.“ LEDs mit weißem Licht sind zum standardmäßigen Ausleuchten des Beckens prädestiniert, Farblicht bekommt man mit sogenannten RGB-LEDs. Das RGB steht dabei für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau, aus deren additiver Mischung man jede Farbnuance erzeugen kann.
Neben der emotionalen Bereicherung stehen natürlich auch wirtschaftliche Gesichtspunkte im Fokus. „LED-Scheinwerfer amortisieren sich trotz des höheren Anschaffungspreises bereits nach wenigen Jahren“, notiert Marketingleiter Arne Baganz das Ergebnis einer hausinternen Untersuchung des Pooltechnik-Produzenten Hugo Lahme. Die Vergleichsrechnung stellt LED-Scheinwerfer den Leuchtmitteln PAR und Halogen in Bezug auf Anschaffungspreis und Betriebskosten gegenüber. „Besonders bei den Betriebskosten punkten die LED-Scheinwerfer deutlich und weisen ein immenses Einsparpotenzial im Vergleich zur Konkurrenz auf“, lautet das Fazit der Untersuchung.
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Die LED-Technologie ist also zukunftsweisend bei der Energieeffizienz, der Lichtqualität und der Wertbeständigkeit. Der prall gefüllten Seite mit Vorteilen stehen nur zwei Nachteile gegenüber: der höhere Anschaffungspreis und der Beleuchtungswinkel. Der Anschaffungspreis hat sich dank der geringen Betriebskosten und der Einsparung der Leuchtmittelwechsel schnell amortisiert. Der schmalere Strahlungswinkel kann dadurch ausgeglichen werden, dass man einfach einen Strahler mehr einsetzt. Eine Faustregel besagt: Pro 30 Quadratmeter rechnet man mit drei LED-Scheinwerfern, um eine optimale Ausleuchtung des Pools zu erreichen. Strategisch wichtige Stellen wie die Eingangstreppe und ein eventuell im Becken vorhandener Kasten für die Rollladenabdeckung sollten auf jeden Fall auch im tiefsten Dunkel erkennbar sein. So wird beim nächtlichen Baden ein Stolpern oder Anstoßen verhindert.
In einer Schwimmhalle lassen sich sogar komplette Lichtkonzepte entwickeln. Denn vor allem im Innenbereich gewinnt die Kombination aus Gestaltung und Technik an Bedeutung. Sowohl außerhalb des Pools (Wie beleuchte ich Wände oder Säulen? Was muss ich beleuchten? Wie schaffe ich welche Atmosphäre?) als auch innerhalb des Pools (Sollen die LED-Lichter alle in eine Richtung leuchten? Wie setze ich das Farbenspiel gekonnt ein?). Die professionellste und wirtschaftlichste Möglichkeit zur Beleuchtung des eigenen Pools ist also das LED-Licht. Das Einsetzen von neuen LED-Strahlern in die vorhandenen Aussparungen der alten Beleuchtungsmittel ist dabei größtenteils ohne Probleme möglich. Ein Wechsel der Leuchtmittel wird dadurch einfacher, sollte aber nur vom Schwimmbadbauer Ihres Vertrauens respektive von professionellen Fachhändlern ausgeführt werden.