Müsste man ständig manuell Wasserwerte wie pH, Chlor, Temperatur und Co. checken, so wäre dies lästig. Moderne Technik hilft hier: Innovative Systeme übernehmen die Kontrolle über Messung und Regelung der für sauberes Wasser wichtigen Größen. Ihr Motto: Sorgfältig messen, präzise regeln und komfortabel steuern.
Was ist das Geheimnis von kristallklarem Badewasser? Stimmen die Qualität und Temperatur, hat man eigentlich schon gewonnen. Die große Kunst liegt hierbei unter anderem in der richtigen Dosierung. Zusatzstoffe im Wasser sind für Schwimmbäder unverzichtbar, um die nötige Hygiene zu bieten. Setzt man zu viele Zusatzstoffe ein, steigen Kosten unnötig und aufgrund von Geruch oder Hautirritationen fühlt man sich beim Baden nicht mehr wohl. Sind Zusatzstoffe dagegen in zu geringer Menge im Wasser, können Hygieneprobleme die Folge sein.
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Der Grat zwischen zu viel und zu wenig ist in der Schwimmbadtechnik extrem schmal. Deshalb bedarf es einer präzisen, stetigen Messung und Regulierung von Chlorgehalt, pH- und Redox-Wert sowie Badewassertemperatur, um sie auf einem angenehmen und dennoch kostengünstigen Niveau zu halten. Daher werden in der Regel bei hochwertigen Anlagen die Wasserparameter pH, Redox und Chlor automatisch gemessen.
Der pH-Wert gibt an, ob das Beckenwasser sauer oder alkalisch ist. Somit ist er entscheidend für die Desinfektionswirkung des freien Chlors. Wenn der pH-Wert unter 6,5 in den sauren Bereich fällt, können Hautirritationen und Augenreizungen auftreten. Bei pH-Werten über 7,8 allerdings, dem alkalischen Bereich, verliert das freie Chlor zunehmend an Wirksamkeit. Das Ergebnis können Wassereintrübungen und Kalkablagerungen sein. Der ideale pH-Wert liegt daher zwischen 7,0 und 7,4.
Das Redoxpotential spiegelt das chemische Verhältnis zwischen reduzierenden Stoffen und oxidierenden Stoffen im Wasser wieder. Zu den oxidierenden Stoffen gehört das im Schwimmbad eingesetzte Desinfektionsmittel, zu den reduzierenden Stoffen gehören Verunreinigungen aller Art, inklusive aller Desinfektionsnebenprodukte wie zum Beispiel auch gebundenes Chlor. Die Erhöhung der Desinfektionsmittel wie Chlor im Wasser führen zu einem höheren Redoxpotential, wohingegen eine Erhöhung der reduzierenden Stoffe die Reduzierung des Potentials zur Folge haben. Das Redoxpotential trifft also keine Aussage über eine bestimmte Menge an wirksamen Desinfektionsmitteln im Wasser, sondern einen bedarfsgerechten Anhaltspunkt, ob – in Relation zu den Verunreinigungen – genügend aktiv wirksames Desinfektions- mittel im Wasser vorhanden ist.
Da aus hygienischen Gründen auf eine permanente Desinfektion des Badewassers nicht verzichtet werden sollte, ist der Chlorgehalt ein weiterer wichtiger Messwert. Deshalb sollte im Wasser immer ausreichend Desinfektionsmittel, entweder Chlor oder ein chlorfreies Pflegemittel, vorhanden sein. Die Mittel auf Chlorbasis liegen im Beckenwasser als unterchlorige Säure und deren Salze, die Hypochlorite, vor. Die unterchlorige Säure, von der die eigentliche desinfizierende Wirkung ausgeht, und das Hypochlorit bilden zusammen das freie Chlor. Mit den stickstoffhaltigen Verbindungen, die von den Badenden zwangsläufig ins Wasser eingebracht werden, reagiert Chlor zu Chloraminen, dem sogenannten gebundenen Chlor. Chloramine riechen stechend und reizen Haut und Schleimhäute. Daher ist es das Ziel der Wasserpflege, die Bildung von Chloraminen nach Möglichkeit zu vermeiden. Ein Gehalt von 0,3 bis 0,6 Milligramm freies Chlor pro Liter sollte ständig im Wasser vorhanden sein.
Einstellen und Anzeigen der Werte war vor ein paar Jahren nur direkt an den Messgeräten möglich. Heute sind die Systeme flexibel und steuerbar: Über Standard-PC oder über Tablet und Smart-phone. Per App lassen sich die Parameter der Pools überwachen und spezifisch für jedes Becken einstellen: intuitiv bedienbar, mit übersichtlicher Abbildung der Komponenten wie Pumpen, Filter und Desinfektionsanlagen. So wird beispielsweise beim Absinken des Desinfektionsmittels die fehlende Menge automatisch nachdosiert, ohne dass persönliches Eingreifen notwendig wäre. Ebenso einfach wie das Abrufen der Betriebsparameter können auch die einzelnen Funktionen des Schwimm- und Wellnessbereichs individuell eingestellt werden – beispielsweise durch das Anpassen der Luft- und Wassertemperatur oder das Regeln der verschiedenen Filterkreisläufe und Attraktionen. Der Informationsfluss zwischen den Anlagenbausteinen eines Pool- und Spa-Managementsystems verläuft bidirektional. Auf diese Weise kann das System das Schwimmbad effizient managen und Störungen aktiv erkennen.
Smarte, in die Software integrierte Funktionalitäten wie beispielsweise ein Eco-Programm sorgen für reduzierte Betriebskosten und mehr Komfort, wie etwa eine Kanisterfüllstands-Meldung oder die Wahl der Art der Wasserpflege (Chlor oder chlorfrei). Der Fernzugriff per Smartphone oder Tablet gehört mittlerweile zum Standardangebot. Übrigens ist so ein Fernzugriff bei Weitem nicht nur Spielerei – im Gegenteil. Mehr als 80 Prozent aller auftretenden Probleme oder Änderungswünsche am System können aus der Ferne durchgeführt werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
Konstante Kontrolle: Steuerungstechnik
Die Anschaffung eines eigenen Pools ist der Inbegriff von Entspannung. Hier kann man den Alltagsstress hinter sich lassen, sich sportlich betätigen, planschen oder einfach seinen Gedanken nachhängen. Ein Pool soll daher mit möglichst wenig Arbeitsaufwand verbunden sein, damit genügend Zeit bleibt, die Vorzüge des Schwimmbades zu genießen. Möglich ist das mit smarter Mess-, Regel- und Steuertechnik, die absoluten Komfort garantiert.
Kommunikativ
Der „Waterfriend Exclusiv MRD-2“ für pH und Redox ist optional auch mit dem integrierten osf-Webserver verfügbar. Dieser ermöglicht die einfache Verbindung mit einen Computer, einem Computernetzwerk und dem Internet. Der Benutzer kann auf dem osf-Server ein Benutzerkonto einrichten und dort seine Steuerungen verwalten. Somit ist eine bequeme und sichere Kontrolle von überall aus möglich.
Exakt
Salzgehalt, Temperatur und freies Chlor sind die Werte, die die „Mida Sin Salt“ von Midas misst. Darüber hinaus werden pH-Minus und pH-Plus sowie Algizide zuverlässig je nach Bedarf dosiert. Dank des LAN-Anschlusses können die Werte auch aus der Ferne abgefragt werden.
Bluetooth
Der Steuerkasten „H-Power Connect“ von Hayward kann sowohl die Filterpumpe als auch die Beleuchtung des Schwimmbads via Bluetooth individuell managen. Hierbei punktet der technische Allrounder mit zwei Timern für die Filterung und einem für das Licht. Dank integriertem Überlastungsschutz ist auch die Sicherheit garantiert.
Komfortabel
Die „Aqua Vision Smart“ von Behncke ist ein pfiffiges Einsteigermodell. Die Überwachung der Wasserwerte übernehmen hier die pH- und Redox-Regler. Diese sorgen dafür, dass einfach, aber kontinuierlich die Hygieneparameter überwacht und reguliert werden. Die Version „Aqua Vision Smart +“ kümmert sich um pH und Chlor.
Allrounder
„Hydrolife“ kümmert sich um die Salzelektrolyse des Pools und ist zugleich eine umfassende Poolsteuerung. Mit den Optionen pH- und Redoxsteuerung wird das Gerät von Hobby Pool darüber hinaus zu einer vollautomatischen Mess- und Regeleinheit. Tolles Plus: „Hydrolife“ arbeitet sowohl bei niedriger als auch bei hoher Salzkonzentration.
Mehr geht nicht
„Dinotec Net +“ von Dinotec verwaltet intelligent den kompletten Schwimmbadkreislauf: von der Regelung und Dosierung der Wasserpflege bis hin zur Steuerung der Filteranlage. Smarte, in die Software integrierte Funktionalitäten wie ein Eco-Programm sorgen für reduzierte Betriebskosten und mehr Komfort.
Smart
„Ospa-Compact Control S“ von Ospa Schwimmbadtechnik für den privaten Pool ist eine vollautomatische, digitale Schwimmbadsteuerung, die aus einem Steuergerät und der „Ospa-Compact-Messstation III“ besteht. Sie misst freies Chlor, pH-Wert, Redox und Temperatur des Wassers präzise und kann in die Gebäudetechnik integriert werden.