Die Realisation des eigenen Poolprojekts sollte von Anfang an gut durchdacht sein. Planerische Überlegungen beginnen meist bei der Wahl des Beckens. Es ist die Basis einer jeden Wellnessoase – ob Indoorpool oder Freibad. Die Auswahlmöglichkeiten in diesem Bereich sind groß und vielseitig. So gibt es für jeden Poolbesitzer das richtige Becken.
Die Anschaffung eines eigenen Pools ist wahrlich eine große Entscheidung. Im Gegensatz zum Kauf eines Kleidungsstücks, das man nach einiger Zeit einfach aussortieren kann, wenn der Geschmack sich ändert, ist das Schwimmbecken eine Investition, die überdauert. Daher sollte sich der zukünftige Poolbesitzer im Vorhinein im Klaren sein, welche Beckenart die persönlichen Wünsche und die individuellen Anforderungen erfüllt. Man sollte essenzielle Details bereits frühzeitig definieren. Möchte ich ein Sportbecken oder einen Ort zum Entspannen, oder beides? Wie groß muss mein Becken sein? Welche Beckenart passt zu mir? Wie soll sich mein Becken optisch präsentieren? Fragen wie diese bewusst zu beantworten, hilft immens bei der Entscheidung für das richtige Becken. Denn das Becken ist die Basis einer jeden Wellnesslandschaft und somit einer der wichtigen Aspekte der Gesamtplanung.
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Bezüglich der Beckengröße kann eine Antwort schnell gegeben werden: Man rechnet bei einer Person, die schwimmt, mit 2,75 Meter Breite, bei zwei nebeneinander schwimmenden Personen folglich mit vier Meter Breite. So ergeben sich die gebräuchlichen Standardmaße von 8 x 4 Meter mit einer Tiefe zwischen 1,35 und 1,5 Meter.
Ein größeres Angebot an Möglichkeiten bietet sich dahingegen bei der Wahl der Beckenart. Nicht selten bestimmt in diesem Kontext das Material die spezifische Optik sowie die unterschiedliche Installation. Neben einem Edelstahlpool, einem Einstückbecken aus Kunststoff oder einem Betonbecken, das mit Folie versehen ist, erfreuen sich unter anderem Systemsteinbecken, Sichtbeton- und Mosaikbecken, Natursteinbecken, Pools aus Acrylglas oder Stahlmantelbecken größter Beliebtheit. Darüber hinaus spielt auch die Integration des Beckens eine formgebende Rolle. Zu nennen wären hier beispielsweise Infinity-Pools, Überlaufbecken, Skimmerbecken, zu Teilen aus dem Boden herausragende sowie in den Boden eingelassene Pools oder auch Schwimmbäder mit Hubboden. Um einen kleinen Einblick in die vielseitige Welt der Becken zu geben, lohnt es sich, einige gängige Varianten exemplarisch näher zu beleuchten.
Edelstahlpools
Edelstahl glänzt und funkelt im Schein des Lichtes, ist über die Maßen stabil und überzeugt durch eine lange Lebensdauer. Kein Wunder also, dass Schwimmbecken aus Edelstahl hoch im Kurs stehen. Die Beliebtheit des Materials beruht vor allem auf den Vorzügen des Werkstoffs. Wichtig für den Schwimmbadbereich ist die Schweißbarkeit und die Resistenz gegen Chloridkonzentration.
Bauelemente und Konstruktionen aus Edelstahl sind dafür bekannt, dass sie kaum Folgekosten im Unterhalt produzieren, denn sie behalten unverändert ihre Optik, Form und Funktion. Für den Einsatz im Schwimmbadbau wird vor allem die Stahlsorte V4A verwendet. Die verschiedenen Werkstoffe haben unterschiedliche Verwendungsgebiete und unterscheiden sich vor allem durch ihre Legierungskomponenten wie Chrom, Nickel und Molybdän.
Die Stabilität und Temperaturunempfindlichkeit äußern sich darüber hinaus positiv in niedrigen Wartungs- und Instandhaltungskosten. Besonders attraktiv ist zudem, dass Edelstahl-Schwimmbad komplett vorgefertigt und vor Ort nur noch zusammengeschweißt werden. Das hat nicht nur Vorteile in puncto Einbauzeit, sondern bietet zudem einen großen Gestaltungsspielraum in Formgebung und Ausstattung.
Einstückbecken
Verbindungen wie zum Beispiel Polyvinylchlorid (PVC) oder glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) gehören zu den gängigsten Kunststoffen, die für Einstückbecken oder individuelle Fertigbecken verwendet werden, da sie mit Wasser, Chemie und Temperaturunterschieden sehr gut zurechtkommen. Der große Vorteil dieser Konstruktionen ist, dass sie sowohl als Serienprodukt, als auch als Einzelanfertigung schnell vor Ort montiert werden können, da sie meist mit der gesamten Verrohrung und der kompletten Schwimmbadtechnik geliefert werden. Bei den meisten Herstellern von Kunststoffbecken kann man zwischen Skimmer- und Überlaufpools wählen.
Beton- und Folienbecken
Beton gehört zu den klassischen Werkstoffen im Schwimmbadbau. Großer Vorteil dieser Becken ist ihre individuelle Formenausgestaltung. Je nach Konfiguration wird Stahl-, Sicht- oder klassischer Beton verwendet. Während Sichtbeton keine Verkleidung braucht, werden alle anderen Betonpools beispielsweise mit Folie, Fliesen, Mosaik oder Naturstein ausgestattet.
Das am häufigsten verwendete Verkleidungsmaterial bei Betonpools ist ohne Frage die Schwimmbadfolie. Dank der hohen Elastizität des Materials ist eine vollständige Dichtheit gewährleistet. Auch bei hohen Minustemperaturen sind bei dieser Beckenart keine Frostschäden zu befürchten. Die Folie kann außerdem bei Bedarf oder auf Wunsch jederzeit ausgetauscht und durch eine neue, beispielsweise andersfarbige Folie ersetzt werden.
Know-how: Einstückbecken
PVC, GfK oder Carbon Ceramic sind Basis der sogenannten Fertigbecken. Diese Baustoffe sind unempfindlich gegenüber Wasser, Chemikalien und Temperaturunterschiede. Vorteil dieser Becken: Sie können schnell vor Ort montiert werden, da Verrohrungen und Technik meist inbegriffen sind.
Newcomer
„Trend 73“ von Compass Pools verbindet klassisches Design und kreative Extras – und sorgt mit 7,30 Meter Länge und 3,30 Meter Breite auch in kleineren Gärten für Badespaß. Die neu- gestaltete Treppe ermöglicht den Zugang zum Pool von zwei Seiten. Glatte Wände ohne Stehstufe bieten noch mehr Beckentiefe zum Schwimmen bis zum Rand, ein anlaminierter High-Level-Skimmer sorgt für extra hohen Wasserstand.
Erstklassig
Mit einer Länge von 11 Meter, Stehrand und einer Sicherheitskante eignet sich dieses Becken der „Dynamic Line“ von Starline ideal als Schwimmbecken für die ganze Familie. Die Sicherheitskante am oberen Teil der Schwimmbadwand sorgt für statische Unterstützung. Der Stehrand an den Wänden bietet die Möglichkeit, eine Ruhepause einzulegen.
Minimalistisch
Das Becken „Underflow“ von Niveko ist ein Designschmuckstück. Hier scheint es, als ob der Wasserstand unter dem Terrassenrand verschwindet. So entsteht eine einmalige Optik und das Überlaufbecken wird eins mit der Umgebung.
Beständig
Das beeindruckende Überlaufbecken von VPS mit Rinnenrost ist das absolute Zentrum des „Seehotel Adler“. Seine Oberfläche besteht aus hochbeständigem Hart-PVC und ist jederzeit revisionsfähig. Umgesetzt wurde dieser Neubau von Bergmann Schwimmbadbau.
Verwandlungskünstler
Ein Becken aus Styropool-Steinen von Zodiac kann mithilfe der geraden sowie gebogenen Steine frei nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Ihr U-Wert liegt bei nur 0,33 W/m2K, sodass das Becken optimal isoliert ist.
Maximaler Genuss
Das großzügige Schwimmerbecken „Erato 1000“ von Aquacomet mit den Traummaßen 10 x 3,80 Meter liefert Genuss pur und ist für Wettschwimmen oder Wassergymnastik geeignet. Man kann fast die gesamte Länge des Beckens zum Schwimmen nutzen, zudem befindet sich stirnseitig im Becken eine Sitzbank und eine zweiseitige Treppenreihe. Die geschwungenen Formen der Sitzbank und die fein ausgearbeiteten Details laden zum relaxen ein.
Vielseitig
„Modena“ von Riviera Pool hat für jeden einen Lieblingsplatz am Wasser parat, einen sicheren Einstieg über bequeme Treppenstufen, breite Sitz- und Liegestufen mit Massagedüsen für gezielte Unterwasser-Massagen, Gegenstromanlagen, die für die tägliche Fitness sorgen. Dabei folgt das Becken einem schlichten und geradlinigen Design.
Know-how: Materialvielfalt
Becken ist nicht gleich Becken. Je nach Wunsch und Vorliebe bieten Becken aus Edelstahl, Beton, Natursteinen oder Acrylglas genau die richtige Optik und Funktion, die man sich für das eigene Schwimmbad zu Hause wünscht.
Highlight
Pools aus Sichtbeton sind ein besonderer Eyecatcher und passen perfekt in durchdachte architektonische Gärten und Wohnanlagen. Da auch im Inneren dieses Hauses der Baustoff Beton vorherrscht, entschied man sich für ein aus dem Boden herrausragendes Betonbecken von Delfin Wellness, das puristisch wirkt.
Raumwunder
Brustschwimmen, Kraulen, Rückenschwimmen oder essen, tanzen, Tischtennis spielen – mit einem Hubboden von AFB Hannover ist beides möglich. Auf Knopfdruck verwandelt sich das Schwimmbad zu einer vollwertig nutzbaren Fläche. Eine Win-win-Situation.
Kunst im Becken
Wer sein Schwimmbecken gerne mit Mustern oder auch individuellen Farbhighlights versehen möchte, der setzt auf Moasaiksteine von Bisazza. Diese werden einfach als Verkleidung am Beckenkörper aus Beton installiert.
Alles ist möglich
Die hervorragenden Eigenschaften des Materials Edelstahl ermöglichen Poolinstallationen wie diese von Polytherm: Über dem 16 Meter langen Hallenbad befindet sich – durch einen Glasboden getrennt – ein weiteres Schwimmbecken. Sieben Tonnen schwer, 35 Quadratmeter groß und sieben Zentimeter dick ist die Scheibe, die in den Dachterrassenpool integriert wurde.
Farbenkunst
Verschiedene Mosaiksteinchen von Ô Concept in unterschiedlichen Farbabstufungen können so angeordnet werden, dass sie im Gesamtbild ein harmonisches Bild ergeben. Bei Sonnenschein schimmert das Badewasser ästhetisch.
Durchblick
Auch Glas eignet sich bestens als Beckenmaterial. Lässt man den Pool etwas aus dem Boden herrausragen, entsteht ein einmaliger Effekt. Dieses Haus von Guz Architects scheint auf dem Wasser zu schweben. Fantastisch!