Wenn Sie jemand fragt, wie eine coole, moderne und gleichsam stilvolle private Schwimmhalle im 21. Jahrhundert aussehen kann, dann zeigen Sie ihm dieses Schwimmbad.
Dachausbau? Das machen andere“ – das waren die ersten Worte des Architekten Uwe Bernd Friedemann, als ihm in einem Kölner Café sein Tischnachbar vom Kauf eines Hauses erzählte. Ebenso groß wie das anfängliche fachliche Desinteresse an reinen Dachausbauten war jedoch Friedemanns Neugier an der gelassenen Art dieses Menschen, mit dem er an einem Tisch saß und mit dem er sich seit einer ganzen Weile über das Leben und seine Licht- und Schattenseiten unterhielt. Es stellte sich heraus, dass sein Tischnachbarn für das Haus eine komplette Neugestaltung vorsah, wodurch sich schnell die Tür zum kreativen und organisatorischen Schaffensdrang des Architekten öffnete.
Die historische Fassade des 1913 in einer geschlossenen Villenkolonie gebauten Hauses stand von vornherein für eine Neugestaltung nicht zur Debatte. Da die Innenräume keine historisch wertvolle Substanz boten, wurde das Gebäude bis auf die tragenden Wände entkernt. Der Architekt begegnete dem Wunsch des Eigentümers nach zeitgemäßen und optimal nutzbaren Wohnräumen für eine aus zwei Paaren bestehende Wohngemeinschaft mit einem Entwurfsprozess des konzeptionellen Veränderns und Entdeckens.
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Im Erdgeschoss bilden Küche, Lounge, Bar und Bibliothek eine Gemeinschaftsebene für Zusammenkünfte mit Freunden, Familie und Geschäftspartnern. Die Küchen und Waschtische im gesamten Haus, lassen keinen Wunsch an ein kulinarisches und körperbewusstes Leben offen. Beim Dachgeschoss handelt es sich genau genommen um eine 300 Quadratmeter große Einraumwohnung, denn es sollten keine abgeschlossenen Bereiche entstehen. Das architektonische Konzept des Umbaus tritt hier deutlich zum Vorschein: Reduktion auf das Wesentliche mit dem Mut zur Offenheit.
Eine schmale Treppe führt vom Erdgeschoss hinab in den Spabereich, der sich unterhalb des Gartens mit einer langgezogenen Schwimmbahn bis ans Ende des Grundstücks erstreckt. Am Ende dieses Tunnels lässt sich eine raumhohe Schiebetür aus Glas von 3 x 4 Metern per Knopfdruck zur Seite fahren, und man mag sich vielleicht ein wenig wundern, warum nun nicht Dr. No mit seiner Katze im Arm auf der Treppe erscheint, die vom Garten in den versenkten Patio führt. Doch auch diese Inszenierung blieb nicht dem Zufall überlassen, der Badebereich sollte ebenso puristisch wie kontrastierend sein – wenn auch, wie der Architekt gerne zugibt, mit einem leichten Hang zur Perfektion. Dieser Anspruch setzt sich nahtlos bei der sehr hochwertige Schwimmbadtechnik fort. Das 25 m lange und 5 m breite Becken wird durch zwei Mehrschichtfilter mit je 25 Kubikmeter Umwälzleistung gereinigt. Die chemische Wasseraufbereitung erfolgt mit Hilfe einer automatischen Mess- und Regelanlage. So sind alle, für eine optimale Wasserqualität wichtigen Parameter, wie p-H-Wert oder Chlor-Desinfektion, ständig auf dem optimalen Niveau.
Der Spa-Bereich liegt im Untergeschoss, wo sich Anfang des letzten Jahrhunderts noch die Räumlichkeiten der Bediensteten befanden. Hier entstand ein privates Spa mit Schwimmhalle, Whirlpool, Sauna und Duschen, dass seines gleichen sucht.
Die Wandverkleidung besteht aus dem Sandstein „Argent Honed“ und setzt sich im ganzen Spabereich fort. Sie ist effektvoller Kontrast zum Blau des Pools und eine konsequente Fortführung der im Haus eingestzten Materialien.
Der ebenfalls sehr attraktive, edel geflieste Whirlpool mit optisch reizvoller verdeckter Natursteinüberlaufrinne und diversen Wasserattraktionen hat eine separate vollautomatische Wasseraufbereitung, die auf besonderen Wunsch des Hausherren mit ca. 0,8 Prozent Meerwasser betrieben wird.
BETEILIGTE FIRMEN
- Architekt: Uwe Bernd Friedemann