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Wohlfühlklima im Schwimmbad

Kanalentfeuchtungsgeräte für Schwimmhallen sorgen für ein angenehmes Raumklima. Solche Geräte sind mit einfacher und mehrfacher Wärmerückgewinnung verfügbar. Die Entfeuchtung mit Wärmerückgewinnung erfolgt hauptsächlich durch Luft-Luft-Wärme­pumpen, aber auch mit Luft-Luft-Wärmetauschern, den sogenannten Rekuperatoren. Energieeffiziente Kanalgeräte verfügen über sauggasgekühlte Verdich­ter, stromsparende Gleichstrommotoren (EC-Motor) und digitale Regelungen für das gesamte Energiemanagement des Schwimm­bades. Mehrere Sollwerte für verschiedene Betriebs­zustände, die Bedienung von jedem Platz der Welt (via PC oder Mobiltelefon) oder der selbstständige Anruf des Gerätes beim Kunden­dienst sind mit diesen Steuerungen möglich.


Kanalgeräte werden in einem frostfreien Technikraum oder im Becken­umgang aufgestellt. Die Verbindung zwischen Schwimmhalle und Entfeuchtungsgerät erfolgt durch ein Luftkanalsystem. Die entfeuchtete Luft wird mit Bodenausblasschienen oder über Decken­ausblasschienen vor den Außenfenstern und Außentüren ausgeblasen. Gegenüberliegend wird die Luft unterhalb der Decke abgesaugt und zum Entfeuchtungsgerät geführt. Die auf den ersten Blick höheren Investitionskosten bei einem Kanalgerät relativieren sich durch die Einsparung zusätzlicher Heizkörper und Bodenkonvektoren bei gleichzeitigem erheblichem Komfortgewinn durch den beinahe lautlosen Betrieb.

Zur Entfeuchtung mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe wird die feuchte Schwimmbadluft am Verdampfer der Wärmepumpe unter den Tau­punkt gekühlt und der in der Luft enthaltene Wasserdampf kondensiert zu Wasser. Die so zurückgewonnene Verdampfungswärme des Wassers befindet sich nun im gasförmigen Kältemittel. Dieses wird durch den Verdichter zum Verflüssiger (Kondensator) gefördert und kühlt dabei auch den Verdichter (Sauggaskühlung). Mit jedem Liter Wasser, der entfeuchtet wird, werden auch 680 Wattstunden Wärme­ener­gie zurückgewonnen. Die elektrische Antriebsenergie des Ver­dichters fließt als Wärmeenergie in den Wärmerückgewinn mit ein. Im Außenluft-Fortluftbetrieb wird die entfeuchtete Luft anteilig oder vollständig ins Freie gefördert. Die Außenluft beziehungsweise die entfeuchtete Luft (im Umluftbetrieb) wird am Kondensator mit der Wär­me des Kältemittels erwärmt, das Kältemittel ist nun wieder flüssig. Der Kältemitteldurchsatz wird mit einem Expansionsventil geregelt.

Ein zusätzlicher Rekuperator kühlt mit Hilfe der Außenluft die Schwimm­badluft vor und diese gibt dabei bereits einen Teil der Wärme an die kühlere Außenluft ab. Danach wird die vorgekühlte Schwimmbadluft mit der Wärmepumpe entfeuchtet. Mit dieser Kombi­­nation wird der Energieaufwand für die Entfeuchtung um bis zu einem Drittel reduziert. Außenluft-Fortluft-Geräte mit Sollwerten für Ruhe- und Badebetrieb entfeuchten im Ruhebetrieb im Umluft­be­trieb, also ohne Frischluftanteil. Bei höheren Wassertemperaturen (ab etwa  28 Grad und mehr) sollte ein Teil des Wärmerückgewinns dem Becken­wasser zugeführt werden, um die gewünschte Wasser­tempera­tur zu halten. Der restliche Wärmerückgewinn wird zur Deckung eines Groß­teils des Lüftungs-und Transmissionswärmeverlustes verwendet.


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Kanal-Entfeuchtungsgeräte für private Schwimmhallen gibt es in verschiedenen Größen und Leistungen. Die kleinsten Geräte beginnen bei einer Entfeuchtungsleistung von etwa 2 Kilogramm pro Stunde. Die Geräteauswahl richtet sich nach der Beckenwasserfläche, wobei eine eventuell vorhandene Überlaufrinne berücksichtigt werden muss. Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl der Größe eines Kanal­gerätes ist  die Länge und Höhe der Glasflächen. Bis zu einer Höhe von etwa 2,0–2,2 Meter sind 80 bis 100 Kubikmeter Luft notwendig, um eine Beschlagfreiheit der Glasflächen zu gewährleisten. Bei höheren Fens­tern, ist eine höhere Luft­leistung erforderlich. Die Luft wird vor den Fens­tern über Boden­aus­blasschienen ausgeblasen. Mit verschiedenen Schlitzbreiten und einer variablen Anzahl von Schlitzen kann die Bo­den­ausblasschiene an die notwendige Luftleistung angepasst werden.

Ein privates Bad wird  überwiegend mit einer Wassertemperatur von 28 Grad betrieben. Die Raumtemperatur sollte 2–3 Kelvin über der Wassertemperatur liegen, also bei etwa 30 Grad, und einer relativen Feuchte von 60 Prozent. Eine geringere Differenz zwischen Wasser- und Raumtemperatur hat eine höhere Verdunstung zur Folge. Dadurch erhöht sich der Wärmeverlust des Beckens und der Aufwand für die Entfeuchtung. Hier gilt: Mit dem Komfortanspruch steigen auch die Betriebskosten. Reine Umluftgeräte können für die eine Halle die kostengünstigere Lösung bieten, bei einer anderen Halle bietet dies eine hochwertige Komfortanlage. Die Beratung dazu erhalten Sie bei Ihrem Schwimmbad-Fachbetrieb oder direkt beim Hersteller.

Jens Stupien

Sechs Tipps und Tricks wie man in seiner Schwimmhalle Energie spart

–    Sinnvolle Temperaturen für Wasser (28 Grad) und Luft (30 Grad) wählen
–    Wasserflächen außerhalb der Nutzung abdecken (Rollladenabdeckung)
–    Den Wasserstand bei Überlaufrinnen-Schwimmbädern im abgedeckten  Zustand absenken und über den Bodenablauf filtern
–    Eine Isolierung mit Dampfsperre schützt den Baukörper
–    Nach Süden ausgerichtete Dachglasflächen und Glasfassaden sollten von außen beschattet werden
–    Die Raumfeuchte im Ruhebetrieb anheben (fünf Prozent mehr Feuchte führt zu etwa 20 Prozent weniger Gerätelaufzeit – Voraussetzung ist eine Isolierung mit Dampfsperre)

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