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Morgenblau

„Morgenstund hat Gold im Mund“, dachten sich die Bewohner dieses kubistischen Designhauses. Darum beschlossen Sie, sich lieber vor der Arbeit zu entspannen und verlegten den Pool auf die zu früher Stunde sonnenbeschienene Ostseite.

Dass sich die Bauherren Pia und Tobias Schell (Namen von der Redaktion geändert) für das Architektenteam rund um Alexander Brenner entschieden haben, ist dem Zufall zu verdanken – und einem Spaziergang durch die künftige Nachbarschaft der Schells. Denn eigentlich wollte die Bauherrschaft schon nach Erwerb des Grundstücks im Stuttgarter Stadtteil Gänsheide den Italo-Architekten Renzo Piano beauftragen, doch eine benachbarte Villa stach ihnen gleich ins Auge. Nach der Besichtigung war klar, dass der Planer dieser Villa, das Architekturbüro Alexander Brenner, engagiert wird – sicher ein architektonischer Ritterschlag, wenn die deutsche Wertarbeit dem italienischen Star­architekten vorgezogen wird. Der Hausherr war von den bereits realisierten Projekten des Büros, dessen klarer und gleichzeitig komplexer und tiefer Formensprache begeistert. Er wünschte sich einen Architekten, der zeitgemäß, jedoch nicht modisch arbeitet und Architektur, Innenarchitektur, Möbel- und Lichtplanung sowie Gartengestaltung als Ganz­heit betrachtet.

Privatsphäre und Transparenz bei Haus und Schwimmbad
Sicher kein schlechter Zug, den die Schells mit ihrer Wahl gemacht haben, denn das Architektenteam besitzt schon Wohn- und Poolbau-Erfahrung und als langjährigen Partner den Schwimmbadbauer SHS Schmierer an seiner Seite. „Nach ausführlichsten Gesprächen mit der Bauherrschaft war klar, wie die Lebensabläufe sind, sodass für die Bauherren, den Sohn und den Hund eine angemessene Bauform denkbar wurde“, erzählt der Architekt. Im Vordergrund standen die großzügige Gartennutzung auf der Süd-West-Seite und die Anlage des Pools auf der Ostseite. Auf Grund der gewünschten Ge­schlossen­heit zur Straße hin, wurden an dieser Fassade keine Fensteröffnungen vorgesehen. Lediglich das bodengleiche Fenster im Wohnraum lässt über die Poolfläche die Morgensonne in den Wohnraum reflektieren. „Um die Verbindung zum Garten und dem Bedürfnis nach Offenheit gerecht zu werden, öffnet sich das Haus über großflächige Verglasungen eben zu diesem Garten hin“, erörtert Alexander Brenner weiter.

Erst das Schwimmbad, dann das Haus
Noch bevor das Haus stand, war der Pool schon an seinem fixen Platz, da zum einen das Becken vier Meter über dem Straßenniveau liegt und direkt an das Gebäude anschließt und zum anderen kragt das Haus zum Teil über das Schwimmbad. „Im Beckenbereich waren die Platzver­hält­nisse beengt“, erzählt Ullrich Staib von den Poolexperten SHS Schmierer, „daher musste das PVC-Becken für die Arbeiten am Haus komplett überbaut werden.“ Außerdem wurde das Becken frühzeitig befüllt.


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Morgenstund
Durch das starke berufliche Engagement von Pia und Tobias Schell musste das Haus mit so viel Technik wie sie für ein komfortables Wohnen nötig und gleichzeitig für den täglichen Gebrauch geeignet ist, ausgestattet werden. Und auch die Platzierung des Pools hat praktische Gründe, wie die Architekten erläutern: „Durch die Anordnung des Pools auf der laubfreien Seite ist der Pflegeaufwand für die häufig abwesende Bauherrschaft äußerst gering. Die zur Pflege des Pools notwendigen Geräte sind in einem direkt am Pool angeordneten Außenschrank untergebracht. Durch die Solaranlage entstehen so gut wie keine Energiekosten.“ Auch finden die Hausherren eher in den Morgenstunden Zeit, um das blaue Nass zu nutzen – Sonne gibt es natürlich zu dieser Zeit auf der Ostseite. Auch ermöglichte die Anordnung des Schwimmbeckens den durchgängigen Erhalt des begrünten Gartens auf der anderen Seite.

Das Schwimmbad als Teil des Wohnraums
Das Architektenbüro Alexander Brenner konnte durch die Positionierung des Pools einen besonderen optischen Akzent setzen. Das bodengleiche gestreckte Fenster entlang des Beckens lässt den Pool immer in den Wohnraum mit einfließen und ist das ganze Jahr über – durch die dauernde Be­heizung des Badewassers – Teil des Hauses. Vormittags dient das Wasser als Reflexionsfläche der Morgensonne, was eine besondere Lichtatmosphäre zaubert.

Size Matters
Der freie Raum an der Ostseite des Gebäudes wurde für den Pool voll ausgenutzt. Denn nach Tobias Schells Meinung muss man sich entscheiden, ob man ein Bade- oder ein Schwimm­becken wünscht. „Wenn man sportlich schwimmen möchte, sollte der Pool mindestens zehn Meter oder länger sein und über eine Gegenstromanlage verfügen“, erzählt der Hausherr, „Außerdem waren uns neben dem Pool auch das – ebenfalls von SHS Schmierer umgesetzte – Dampfbad und der Wellnessbereich wichtig.“ Das Schwimmbecken wurde bodenbündig angelegt mit einer Natursteineinfassung, die in die Überlaufrinne geführt wurde und auf sonstige Rinnenabdeckungen verzichtet. „Die Rinnenbreite beträgt lediglich    9 cm, wodurch das Bild eines bodengleichen Beckens, das in den Naturstein eingeschnitten scheint, entsteht“, berichtet der Architekt. Weiteres optisches Highlight des Schwimmbads ist die auffällige Zebrawand, die entlang des Beckenkörpers verläuft.

Angepasst
Ein Haus, das sich vollkommen den Bedürfnissen seiner Bewohner anpasst, war die Hauptaufgabe des Architekturbüros Alexander Brenner. Trotz – oder gerade wegen – des Bewusstseins für praktische Lösungen strahlt das Gebäude behagliches Wohngefühl und auch Designaffinität aus. Und macht Lust auf ausgetüftelte Wellnessareale, die auch im urbanen Umfeld und mit vollem Terminplan genossen werden können.

BETEILIGTE FIRMEN

 

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