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Mit Würde Patina ansetzen

Dieses Schwimmbad liegt umschlungen von einem mit kunstvollen Kuben kreierten Bau zur einen Seite und einem strategisch verzahnten Garten zur anderen Seite. Beim Material wurde in vielen Bereichen Muschelkalk eingesetzt, das mit Würde altern soll, um mit Erlaubnis eine Patina anzusetzen.

Vor rund 250 Millionen Jahren überflutete ein Urmeer weite Teile Europas. Muscheln und andere Schalentiere sanken zu Boden und versteinerten im Laufe von Jahr­millionen. Das Ergebnis: Muschelkalk.

Ästhetik und Akribie
Heute wird das Material gerne von Planern genutzt, um einem Haus den speziellen Touch zu verleihen. Muschelkalk versprüht edles Flair und ist zudem äußert widerstandsfähig – auch gegen Chlorwasser. Der Stein ist daher ebenso eine Option für die Auskleidung des eigenen Schwimmbads. So geschehen im Süd­westen von München, wo ein exklusives Neubauhaus seinen Platz in einem öffentlichen?Grün­raum fand. Die L-för­mige Hausform kreiert einen windgeschützt Bereich, zur Straße hin mit einer sieben Meter hohen Wandscheibe auch optisch abgetrennt. Dort befindet sich das Schwimmbad, inklusive Treppenanlage, rund 16 Meter lang und 5 Meter breit. „Ursprünglich sollte der Schwimmbad aus Beton sein“, sagt Stephan Maria Lang, der federführende Architekt, „Er wurde dann nachträglich mit grünen Mosaikfliesen ausgekleidet.“ Die Schwimmbad-Umrandung jedoch ist aus Muschelkalk, ebenso wie der Kamin sowie Bäder und Böden im Hausinneren. Die ganze Anlage ist eine Komposition aus Kuben, was auch die Integration praktischer Elemente vereinfachte: Die Mauer am Schwimmbad-Rand ist als Sichtschutz zum Nachbarn und als skulpturale Trennung der beiden Garten­bereiche Küchenhof und Familiengarten angelegt“, erklärt der Architekt. Zwischen dieser Mauer und dem Kaminblock befindet sich der beleuchtete Zugang zum Schwimmbad. Selbst Details, wie die Verknüpfung von Schwimmbad-Rand und Rasen sowie das Plätschern des Wasserspeiers, wurden mit Akribie geplant. Der Ausläufer des Kamins bekam in der Praxis jedoch einen ganz eigenen Nutzen: „Diese Stelle ist wie ein abstrahierter Fels­vorsprung am Wasser – was von den Kindern leidenschaftlich gern genutzt wird“, so Lang.  Unter der schattigen Terrasse, geborgen unter dem auskragenden Balkon, verbirgt sich zudem ein großer Tisch.

Grosse Gemütlichkeit
Dort trifft sich die Familie, eine Familie mit großer Verwandschaft, die es sich am Kamin gemütlich macht und das Flimmern des Wellenschlags bewundern kann. Dieses Flimmern, die Reflexionen von Licht und Wasser, lassen sich auch im Haus beobachten. Und wenn man das Rollo am Terrassen­kopf herunterlässt und den Kamin einheizt, wird es richtig schön warm hier. Im Keller ist zudem ein Wellnessbereich mit Fitness­licht­hof und Sauna untergebracht.


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Grüne Technik
Die Schwimmbadtechnik wurde direkt unter der Küche, angrenzend an das Schwimmbad, installiert. Am Kopfende des Schwimmbad-Beckens, ebenfalls mit einem Mauerelement an den Architekten­stil angepasst, befindet sich die Rollladen­abdeckung. Die Technik zum Schwimmbad-Betrieb wird erweitert durch eine fortschrittliche Haustechnik, unter anderem mit Grund­wasser­­wärmepumpe und angebundender Solaranlage. Bei einem Grundstück dieser Größe sehr empfehlenswert, so halten sich die Energiekosten im Rahmen und man schont die Umwelt. Sogar die Wohnfläche mit 750 Quadratmetern kann dadurch mit mo­deratem Energieaufwand betrieben werden.

Grünes Umfeld
Die nähere Umwelt, die Gartenanlage, war zuerst gar nicht wichtig für die Hausherren. Doch die Pläne der Gartenarchitektin G. Pape überzeugten voll. Nach englischem?Vorbild wurde der Garten aufgeteilt in  Nutzgarten und Staudengarten. Drei gesetzte Kiefern dienen nun als Kontrast zum puristischen Baukörper, schaffen zugleich aber eine Verzahnung mit dem Wald. Geplant für die Ewigkeit und mit der Erlaubnis zum?Altern. Ebenso sind die Ziele für den Muschelkalk definiert. Der Charme des Millionen Jahre alten Steins wird im Laufe der Jahre immer stärker zunehmen, da die natürliche Oberfläche Patina ansetzt. Der Stein altert somit in Würde und es werden keine Verfärbungen sichtbar – sehr gut passend zum Konzept des Architekten, der auf diese emotionale Wirkung setzt.

BETEILIGTE FIRMEN

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