Ein neues Haus bedeutet Veränderung – und oft Renovierungsarbeiten. Im Zuge der Modernisierung dieses Gebäudes aus den 50er-Jahren erhielt auch der Garten ein neues Gesicht. Hier wünschte sich die westfälische Familie eine überdachte Terrasse, eine Außenlounge, Platz für die Tochter und als ästhetisches Zentrum einen passenden Pool. Daher wurden alle Bereiche so aufeinander abgestimmt, dass sie in der entstandenen Outdoor-Oase übergangslos ineinanderfließen.
Nach Jahren des Landlebens zog es diese junge Familie wieder in das Zentrum ihrer gemütlichen Heimatstadt. „Wir wollten wegen unserer jetzt schulpflichtigen Tochter wieder in die Ortsmitte ziehen. So ist es für unsere Tochter einfacher, die Schule zu besuchen und ihre Freundinnen zu treffen“, erklärt die Bauherrin. Im Garten des neuen Haus wollte sich das Unternehmerehepaar dann auch endlich den langersehnten Traum eines eigenen Pools erfüllen. Im neugestalteten Paradies sollte die gemeinsame Erholung im Kreise von Familie und Freunden, die Entspannung nach einem langen Tag auf der Arbeit und der Freizeitwert der Tochter oberste Priorität haben. Da beide Bauherrn die Natur lieben, war bereits vor der Planung des Schwimmbads klar, dass nur ein chemiefreier Pool infrage kommt. Im Speziellen sollte es ein sogenannter Living-Pool werden. Denn dieser basiert auf einer vollbiologischen Filtration und kommt dabei im Gegensatz zu einem Schwimmteich ganz ohne Pflanzenzone aus.
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Auf einem kleinen Gartenfestival schauten sich die Eheleute und ihre Tochter einen Muster-Living-Pool des Schwimmbadbauers Roland Lütkemeyer an und waren sofort begeistert. Da der Pool im Zusammenhang mit einem modernen Anbau realisiert werden sollte, ergab sich schnell ein professionelles Team bestehend aus Architekt Stefan Bolzenius und dem erfahrenen Poolbauer Lütkemeyer. „Wir wollten einen Pool, der sich optimal in die geradlinig-moderne Anlage einfügt und den geringen Platz, der nach dem Anbau verblieb, so gut wie möglich nutzte. Gleichzeitig sollte genügend Gartenfläche mit Rasen und ein eigener Bereich für unsere Tochter geschaffen werden“, skizziert der Bauherr die individuellen Vorstellungen. Auf Basis der vorliegenden Ideen fertigten die Architekt und der Schwimmbadbauer Entwürfe an und erarbeiteten eine endgültige Version, die trotzdem für spontane Änderungen während der Bauphase offen war.
Die Umsetzung der Pläne stellte hohe bautechnische Anforderungen an das Profi-Team. „Zum einen waren die Zufahrtsmöglichkeiten sehr beschränkt und zum anderen erwiesen sich der feste, tonige Baugrund sowie das hohe Grundwasser als Herausforderung“, erinnert sich Lütkemeyer. Doch mit fachlichem Know-how und Teamgeist arbeitete man gemeinsam eine hochwertige Lösung aus.
Und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen: Jetzt erstrecken sich Pool- und Loungebereich als direkte Verlängerung des neuen kubischen Baukörpers tief in den Garten hinein. Aus dem Wohnraum heraus ergibt sich so eine lange Sichtachse über das Holzdeck und die glitzernde Wasseroberfläche hinweg – mit einem künstlerisch bearbeiteten Basaltblock als Zielpunkt. Aus diesem Kunststück, das aus dem alten Garten mitgenommen wurde, quillt gefiltertes Poolwasser aus zwei Öffnungen und rinnt gleichmäßig über die profilierte Oberfläche ins Becken hinab. Für optische Großzügigkeit und ein zurückhaltendes Design sorgt die Beckenumrandung aus hellen Betonplatten im Format 1 x 1 Meter.
Das Becken mit einer Länge von acht, einer Breite von vier und einer Tiefe von 1,45 Meter ist rein äußerlich nicht von einem konventionellen Pool zu unterscheiden. Das Geheimnis liegt vielmehr in der Technik: In kompakten Kammern unterhalb des Holzdecks an der Stirnseite des Schwimmbads befindet sich die Wasserfiltration, die ohne den Einsatz von Chemikalien auskommt. Innovativ: Schwammkörper erlauben es, den Biofilter auf eine Fläche von nur einem Quadratmeter zu komprimieren. Während ein Bogensiebskimmer mit integrierter Pumpenkammer die Wasseroberfläche reinigt, kümmert sich ein Poolroboter („Dolphin M5 Bio“) um Boden und Wände des Beckens. „Dadurch müssen wir nur knapp eine Stunde in der Woche für die Säuberung aufbringen und können uns voll und ganz auf die freie Zeit in unserem Wellnessgarten konzentrieren“, schwärmt die Bauherrin. Das ausgeklügelte Poolsystem spart der Familie aber nicht nur Zeit, sondern auch Kosten. Da die Poolheizung von einer Solartherme betrieben wird, punktet das Becken darüber hinaus mit Einsparungen im Energiebereich.
Schließlich, wenn ein ausgedehnter Tag der Erholung am eigenen Pool sich dem Ende zuneigt, verwandelt sich das Wasser des Pools in ein hellgrünes Farbenspiel. Hervorgerufen wird diese beruhigende Lichtszene durch drei warm-weiße Unterwasser-Halogenleuchter.
Projektbeiteiligte:
Schwimmbadbauer: Rolf Lütkemeyer
Architekt: Bolzenius und Westkämper
Becken, Filteranlage, Poolsteuerung: Biotop
Wasserfall: Bildhauer Vielstätte
Pumpen: Oase Living-Water
Scheinwerfer: Bega
Heizung: Bünger & Frese
Außendusche: Ideal Eichenwald
Gartenmöbel: Volker Grett