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Der Innen- wie Außenpool

Gleichmäßig fließt das Wasser aus dem Hahn in die lang gezogene Schale, die sich vor dem Fenster zur Scheune befindet. Rustikaler Sichtbeton dominiert das Bild – roh, rau und massiv bildet die Betonwand den Fixbereich für die Holzhütte. Im Inneren ist es die vertikale Linienführung, die unsere Blicke lenkt: Dicke und dünne Bretter laufen abwechselnd zum Spitzgiebel hinauf, während Dekofische wie Aushängeware hinter dem Fenster baumeln. Hier in der Scheune ist der Mittelpunkt des Wellnessbereichs von Rudi Fink (Name von der Redaktion geändert), einem Kaufmann aus dem ländlichen Teil Bayerns.

In dieser neu gebauten breiten Gartenhütte ist nicht nur eine Dusche und ein Dampfbad – ausgeführt als transparenter Glaskubus mit schrägem Dach –, sondern auch der Einstieg zum 16 Meter langen Betonpool. „Das Becken sollte ursprünglich aus Betonfertigteilen geliefert werden“, sagt Franz Steinbauer, der das Projekt als Schwimmbadbauer betreut, „was aber nicht möglich war, da die Dichtigkeit nicht gewährleistet werden konnte. Nun ist das Becken ein reines Betonbecken, ohne Beschichtung oder Folie.“

Und es ist ein Becken, das sich zuerst versteckt und dann scheinbar ewig streckt: Schon die 16 Meter Länge des rustikalen Betonpools sind beeindruckend, die darüber liegende ebenso lange, automatisierte Abdeckung jedoch noch viel mehr. Schwimmbad, Scheune und Abdeckung zusammen erstrecken sich damit über eine Länge von knapp 40 Meter quer durch den Garten. Aufgrund des äußerst großen Grundstücks war dieses Konzept allerdings leicht umsetzbar. Und der Wunsch von Rudi Fink, ganzjährig schwimmen zu können, wurde mit dem langen und schmalen Becken perfekt erfüllt. Es war übrigens eine Empfehlung des Arztes, täglich zu schwimmen und damit etwas für die Gesundheit zu tun.

So bekam das Skimmerbecken trotz seiner Länge zusätzlich eine Gegenstromanlage eingebaut. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es zudem eine Massageanlage, für eine gute Durchströmung des Beckens ist also auch gesorgt. Alle Einbauteile wie Düsen, Skimmer und auch die Ein-Knopf-Steuerung sind aus Edelstahl. In diesem Fall können die Edelstahleinbauteile ohne Probleme verwendet werden, da bei der Wassertechnik von Ospa die Chlorproduktion durch Salz im Technikraum mithilfe der „Chlorozonanlage“ geschieht. Ins Becken gelangt nur salzfreies, chlorhaltiges Wasser, das keine Auswirkung auf die Einbauteile hat. Die Steuerung erfolgt über die „Ospa Blue Control“, diese hängt ebenfalls im Technikraum, der sich im Haupthaus befindet und glücklicherweise reichlich Platz bietet.


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Weil Herr Fink gerne auch im Winter schwimmen will und das in 30 Grad warmem Wasser, musste das Becken gut gedämmt werden, um keine Wärme in den Boden zu verlieren. Bei sehr kalten Temperaturen wird die Abdeckung des Pools nur so weit ausgefahren, dass der Bereich innerhalb der Scheune offen liegt – so entsteht quasi ein kleines Hallenbad! Die Beheizung des Wassers erfolgt über eine Schwimmbadwärmepumpe, eine Ganzjahres-Luft-Wärmepumpe, die bis zu  minus 20 Grad Außentemperatur den Pool beheizt und unabhängig von der Hausheizung läuft. Sie befindet sich in einem kleinen Unterschlag aus Metall und steht neben dem Feuerholz und dem Rasenmäher.

Im Gartenreich von Familie Fink sind Beton und Holz die vorherrschenden Materialien. Ein Highlight ist sicherlich das Gartenhäuschen, das der Bauherr selbst entworfen hat, mit seinen schweren Flügeltüren aus Holz und massiven Eisenbeschlägen. Wer genau hinsieht, kann dort Adam und Eva erkennen – als zu Türgriffen stilisierte Bronzefiguren, mit Feigenblatt und hinter dem Kopf verschränkten Armen. Öffnet man das Brettertor, befindet sich dahinter noch eine Flügeltür aus Glas, im Winter wird das Häuschen dank eigener Heizung so beschützt zum gemütlichen Rückzugsort. Die Rückseite der Scheune lässt sich ebenfalls öffnen, so fällt auch von hinten Sonnenlicht in den Glaskubus.

Die fahrbare Abdeckung hingegen ist der Hotspot im Freien. Dank Motor an der Seite läuft sie über ein System aus Zahnrädern und kann komplett oder nur teilweise ausgefahren werden. Unter der Abdeckung kann man natürlich nicht schwimmen, doch sie wird, wenn geschlossen, zur weiteren Terrasse. Ausgestattet mit Gartenmöbeln von Weißhäupl lockt der Platz mit seiner Offenheit, im Vergleich zu den zwei kleinen Terrassen, eine davon mit Kamin, am Haupthaus. An der Holzfarbe der Abdeckung ist ganz deutlich der Unterschied zu erkennen: Das Wetter hat dem außen liegenden Holz schon zugesetzt, es schimmert gräulich, während das Abdeckelement, das sich zumeist im Inneren der Scheune befindet, noch frisch wirkt. Ein Pool, so individuell und praktisch – für Sommer und Winter.

 

PROJEKTBETEILIGTE:

Schwimmbadbau: Steinbauer Haustechnik
Architekt: B3 Architekten
Schwimmbadtechnik: Ospa Schwimmbadtechnik 
Dampferzeuger: Hygromatik
Gartenmöbel: Weishäupl
Heizung: HKR Technik
Heizkörper: Zehnder Systems

 

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