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Beckenarten für den eigenen Pool

Welche Beckenart ist die richtige für den eigenen Pool? Wer ein Schwimmbad bauen möchte, muss sich einige Grundsatzfragen stellen. Ob es am Ende ein GFK-, PVC-, Beton-, Stahlwand-, Folien- oder doch ein Edelstahlpool, als Fertig oder Individualbecken, mit Skimmer oder Überlaufrinne wird, hängt von vielen Faktoren ab. Es folgt eine erste Entscheidungshilfe. Einen Gastbeitrag von Jan-Erik Zestermann finden Sie hier.

Aller Anfang ist schwer, auch beim privaten Pool-Projekt und wir meinen damit keine unüberwindbaren Hürden, sondern die Qual der Wahl, bei der Auswahl einzelner Schwimmbadkomponenten. Heute beleuchten wir das Thema verschiedener Beckenkonstruktionen. Das ungeübte Auge sieht bei einem Schwimmbecken wahrscheinlich nur eine riesengroße Wanne, gefüllt mit Wasser. An erster Stelle steht bei einem so ausgerichteten Fokus der Spaßfaktor. Wenn man jedoch ein privates Becken bauen möchte, dann entdeckt man schon bei der ersten Recherche, dass hier mehrere Konstruktionsarten zur Auswahl stehen.


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Etwas verallgemeinernd kann man sagen, dass die meisten Pools aus Kunststoff oder Stahl im jeweiligen Werk vorgefertigt, auf einen Lkw geladen und dann zum Kunden transportiert werden. Im Gegensatz dazu können schwere Betonkonstruktionen nicht einfach als Fertigprodukt durch die Gegend gefahren werden. Betonbecken werden ganz klassisch vor Ort gebaut.

Natürlich spielt das verfügbare Budget eine mitentscheidende Rolle bei der Wahl der Beckenart. Vom einfachen Stahlwand-Aufstellbecken bis hin zur exklusiven und individuell gefertigten Wellnesslandschaft ist heutzutage alles möglich. Darüber hinaus müssen Sie sich bei einem Fachbetrieb vergewissern, ob die von Ihnen bevorzugte Beckenart überhaupt an der vorgesehenen Stelle montiert werden kann.

Im Folgenden stellen wir Ihnen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die gängigsten Konstruktionen theoretisch und praktisch vor. Dabei gilt für alle Arten immer die gleiche Grundprämisse: Jedes Material steht direkt und dauerhaft mit dem Beckenwasser und damit auch mit chemischen Wasserpflegemitteln in Kontakt. Outdoor-Pools sind im Verlauf des Jahres zudem starken Temperaturunterschieden und dem UV-Anteil des Sonnenlichts ausgesetzt.


Pools im Praxis-Check

Finden Sie die richtige Beckenart für Ihren privaten Wellnesstraum

Stahlmantelbecken
Wenn man in der Schwimmbadbranche von einem Einsteigerpool spricht, dann ist zumeist ein Stahlmantelbecken gemeint. Diese Pool-Art ist im Gegensatz zu Baumarktware jedoch fast immer mit einem vernünftigen Wasseraufbereitungssystem versehen und hat so eher etwas mit den richtigen Pools zu tun. Stahlmantelbecken können rund, oval oder achterförmig sein. Die diversen erhältlichen Größen stehenin Tiefen von 120 bis 150 cm zur Auswahl. Der Stahlmantel ist abhängig von der Beckentiefe, bis zu 0,8 mm stark und mehrfach gegen Korrosion geschützt. Die wasserdichte Abdichtung innen wird durch eine PVC- Innenhülle gewährleistet, wahlweise 0,6 oder 0,8 mm stark.

Bildlegende – Beckenmaterial: Stahlmantel Modell: Milano Style Hersteller: Hobby-Pool Technologies Poolbauer: Pool-Konzept

Kunststoff-Pools
Materialien wie beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC) oder glasfaser-verstärkter Kunststoff (GFK) gehören zu den gängigsten Kunststoffen, die für Einstückbecken oder individuelle Fertigbecken verwendet werden. Der Grund ist einfach: Sie kommen mit Wasser, Chemie und Temperaturunterschieden sehr gut zurecht.

Der große Vorteil dieser Konstruktionen ist die Tatsache, dass sie sowohl als Serienprodukt aber auch als Einzelanfertigung sehr schnell vor Ort montiert werden können, da sie zumeist mit der gesamten Verrohrung und der kompletten Schwimmbadtechnik geliefert werden. Zu beachten bleibt aber, dass eine nicht selten 10 Meter lange vorproduzierte Wanne in die Grube gehoben werden muss und hier Zusatzkosten entsprechend örtlicher Gegebenheiten und Schwierigkeitsgrad anfallen können. Bei den meisten Herstellern von Kunststoffbecken können Sie zwischen Skimmer- und Überlaufpools wählen.

Bildlegende links – Beckenmaterial: GFK Modell: D-Line Hersteller: Riviera Poolbauer: Steinbauer
Bildlegende Mitte – Beckenmaterial: GFK Modell: Erato 1000 Hersteller: Aquacomet Poolbauer: Pool & Spa
Bildlegende rechts – Beckenmaterial: Faserverbundkunststoff Modell: Loft 1.8s Hersteller: Leidenfrost Poolbauer: Leidenfrost

GFK
GFK-Fertigschwimmbecken oder auch Einstückbecken genannt, werden aus Epoxy-Acrylat im Verbund mit glasfaserverstärkten Kunststoffen hergestellt. Durch die Kombination der Materialeigenschaften beider Stoffe – der extremen Festigkeit von Fiberglas und der chemischen Beständigkeit von Epoxy-Acrylat – entsteht ein Hochleistungswerkstoff, der auch im Schiff- und Flugzeugbau eingesetzt wird. Der Poolkörper besteht aus einem einzigen Stück. Sieben Materialschichten übernehmen jede für sich eine bestimmte Funktion. Im Ergebnis sind GFK-Fertigschwimmbecken wasserdicht, extrem witterungs- beständig, unempfindlich gegenüber Frost und Hitze, die Pooloberflächen sind besonders glatt und damit pflegeleicht. Gleichzeitig ist das Material gut formbar, sodass Technikvorrichtungen millimetergenau eingeformt werden können. Eine Isolierschicht aus PU-Schaum verstärkt die Wände und isoliert das Becken. Neuerdings lassen sich führende Hersteller mit dem AVK-Qualitätssiegel für „offene Verfahren & GFK-Schwimmbadbau“ auszeichnen.

PVC
Der Werkstoff PVC wird im industriellen Bereich zur Lagerung von konzentrierten Säuren und Laugen genutzt. Das PVC ist beständig gegenüber allen Schwimmbadwassern, ob Mineral-, Sole- oder Ozon-behandeltes Wasser, und das bei Wassertemperaturen bis 60 °C. Osmose kann bei diesem Material aus physikalischen Gründen nicht vorkommen. Der bei VPS-Becken verwendete Kunststoff ist frei von flüchtigen Weichmachern und Kadmium und hat neben den entsprechenden Zulassungen für den Einsatz im Schwimmbadbereich auch ein Lebensmittelunbedenklichkeits-Zertifikat. Zur rückseitigen Stabilisierung werden spezielle Harztypen in Verbindung mit verschiedenen Glasfasermatten und -gelegen eingesetzt. Die Laminierung erfolgt aus Stabilitätsgründen ausschließlich im Handauflegeverfahren. Auch für die Wärmeisolierung der Schwimmbecken wird ausschließlich hochwertiger Polyurethan-Hartschaum eingesetzt.

Bildlegende – Beckenmaterial: Hart PVC  Modell: IKS-Überlaufbecken Hersteller: Vario Pool System Poolbauer: Walz Gebäudetechnik

Carbon Ceramic
Einstückbecken aus Kunststoff unterscheiden sich unter anderem durch den jeweils patentierten Materialmix. Bei diesem Pool besteht die Außenhülle aus Fiberglas und wird durch einen innovativen Keramikkern sowie weitere Schichten angereichert und verstärkt. Während des technischen Prozesses wird der Ceramic-Puder auf die Vinylester- Grundierung gesprüht. Durch weitere chemische Abläufe geht der Ceramic-Puder in den Ceramikkern über, dieser bildet die Grundlage der Compass Pools und deren Garantie sowie der Elastizität und Stabilität des Poolkörpers. Seit 2013 wird bei deisen Compass-Pools die Carbon-Technologie verwendet, um die beanspruchten Bereiche des Pools zu verstärken.

Bildlegende – Beckenmaterial: Carbon Ceramic Modell: XL-Fast-Lane Hersteller: Compass Pools Poolbauer: Reps Pools

Polystone
Hinter dem Werkstoff Polystone verbirgt sich ein ultrahochmolekulares Copolymer. Die individuellen Fertigbecken werden aus hundertprozentigem Polystone der höchsten Qualität in der Industrie in Deutschland durch die Firma Roechling hergestellt. Die Herstellung des Polystones unterliegt strengen Kontrollen und wird mit Zertifizierungen güteüberwacht. UV- und Chlorstabilisatoren werden für die Niveko Poolapplikationen zugegeben. Die Schweißvorgänge und der Umgang mit Polystone durch Niveko wird nach den strengsten Industrienormen durchgeführt und kontrolliert. Durch den Werkstoff Polystone ist eine Osmosebildung ausgeschlossen. Das verwendete Material ist komplett durchgefärbt. Die Konstruktionen der Niveko-Polystoneschwimmbecken werden so entwickelt, dass Betonhinterfüllungsarbeiten durchgeführt werden können.

Bildlegende – Beckenmaterial: Polystone Modell: Exclusive Line Whisper Hersteller: Niveko Poolbauer: Ideal Pool

FPO
FPO-Pools werden aus flexiblen Polyolefinen gefertigt. Die Einstückbecken  bestehen dabei aus PVC- und polyesterfreiem Kunststoff. Zwischen zwei ummantelnden Kunstoffplatten sitzt eine isolierende Schicht, die ähnlich wie Waben aussieht. Die bereits mitgelieferten und verschweißten Rohrleitungen sowie Einbauteile befinden sich zwischen der inneren Beckenwand und der Wabenkonstruktion.

Bildlegende – Beckenmaterial: FPO Modell: Custom Becken Hersteller: Veltmann Pools Poolbauer: J.D. Schwimmbad-Bau

Beton- und Folienbecken
Beton gehört zu den klassischen Werkstoffen im Schwimmbadbau. Großer Vorteil dieser Becken ist ihre individuelle Formenausgestaltung. Je nach Konfiguration wird Stahl-, Sicht- oder klassischer Beton verwendet. Während Sichtbeton keine Verkleidung braucht, werden alle anderen Betonpools beispielsweise mit Folie, Fliesen, Mosaik oder Naturstein verkleidet. Einer der wenigen Nachteile dieser Beckenart ist die teilweise längere Bauzeit, wobei einige Hersteller auch in diesem Bereich Systemlösungen anbieten.

Systemsteinbecken
In diesem Fall wird entweder ein kompletter Korpus aus wasserundurchlässigem Beton erstellt oder die Form mit hilfe eines Bausatzes errichtet. Beim Bausatz werden die harten Styroporsteine im Verbund aufgebaut, mit Baustahl armiert und mit Beton aufgefüllt. Auf die Wände wird dann ein Spezialvlies aufgebracht. An der am Beckenrand aufgebrachten Befestigungsschiene wird danach eine vorgefertigte Schwimmbadfolie eingehängt. Der Vorteil der Styroporsteinbecken ist ihre Individualität, im Vergleich zu den Fertigbecken benötigen sie jedoch eine längere Bauzeit.

Bildlegende – Beckenmaterial: Systemsteinbecken Modell: Power S Hersteller: Future Pool Poolbauer: Pool Konzept

Sichtbetonbecken
Ein Betonbecken ist die klassischste und robusteste Bauweise eines Schwimmbads. Ein großer Vorteil dieser Konstruktionsart ist, dass Bauherren bei Größe und Form nahezu alles bekommen können, was denkbar ist. Als Sichtbeton werden Betonflächen bezeichnet, deren Oberflächen sichtbar bleiben und an deren Aussehen besondere Anforderungen gestellt werden. Diese Beckenart kommt damit also ohne zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen wie Fliesen oder Schwimmbadfolie aus. Allerdings ist Beton nie wasserdicht, sondern nur wasserundurchlässig. Auf Wandvorsprünge, Vertiefungen oder Nischen sollte man bei dieser Beckenform verzichten, da derartige Ausschmückungen zur Bildung von Rissen führen können.

Bildlegende – Beckenmaterial: Sichtbeton Material Beckenboden & Einstieg: Fliesen Modell (Sichtbeton): WU-Beton Hersteller (Sichtbeton): Maurer + Raz Poolbauer: Sorg Schwimmbäder

Folienbecken
Das am häufigsten verwendete Verkleidungsmaterial bei Betonpools ist heute sicherlich die Folie. Dank der hohen Elastizität des Materials ist eine vollständige Dichtheit gewährleistet. Auch bei hohen Minustemperaturen sind bei dieser Pool-Art keine Frostschäden zu befürchten. Die Folie kann außerdem bei Bedarf oder auf Wunsch jederzeit ausgetauscht und durch eine neue, beispielsweise andersfarbige Folie ersetzt werden. So verleihen Sie Ihrem Pool im Handumdrehen ein verändertes Aussehen! Ein weiterer Vorteil: im Vergleich zu Fliesenbecken oder anderen Pooltypen sind Folienbecken kostengünstiger in der Ausführung.

Bildlegende – Beckenmaterial: Beton mit Folienauskleidung Modell (Folie): Alkorplan 3000 Touch Hersteller: Renolit Poolbauer: Schwimmbecken-Rambow

Stahlbetonbecken
Beim Bau einer Stahlbetonbeckenkonstruktion steht an erster Stelle die Wahl der Betonbeschaffenheit und damit die Qualität. Das Material sollte einen sehr hohen Widerstand gegen Wassereindringen vorweisen. Darüber hinaus muss es sehr resistent gegen Wasserpflegemittel wie Chlor etc. sein. Außerdem muss der Beton eine frostbeständige und risssichere Eigenschaft mitbringen. Die Frostsicherheit ist besonders bei Freibädern ausschlaggebend. Der große Vorteil dieser Becken ist die Gestaltungsfreiheit, die Bauherren bei dieser Beckenkonstruktion erhalten. Grundsätzlich kann der Bau mehrere Monate in Anspruch nehmen, da bei schnellerem Vorgehen die Gefahr einer nachfolgenden Undichtigkeit droht. Stahlbetonbecken mit einem nicht wasserdichten Belag aus Fliesen, Glasmosaik oder Naturstein können als die aufwendigsten und anspruchsvollsten Schwimm- beckenkonstruktionen betrachtet werden.

Bildlegende – Beckenmaterial: Stahlbeton mit Glasmosaikauskleidung Modell (Glasmosaik): Mélange de marrons Hersteller: Ô Concept

Becken aus Edelstahl
Der Werkstoff Edelstahl hat eine lange Tradition im Bauwesen und zeichnet sich durch seine enorme Lebensdauer und minimale Unterhaltskosten aus. Bauelemente und Konstruktionen aus Edelstahl sind dafür bekannt, dass sie kaum Folgekosten im Unterhalt produzieren, denn sie behalten unverändert ihre Optik, Form und Funktion. Dieser bedeutende Vorteil der Wirtschaftlichkeit verbindet sich mit den angenehmen Eigenschaften von ästhetischem Aussehen und mit der Gewähr größtmöglicher und dauerhafter Sicherheit. Für den privaten Markt gibt es sowohl individuelle Becken als auch Fertig-Edelstahlpools, die immer fugenfrei sind und schnell montiert werden können. Auch bei Edelstahlpools können Sie zwischen Skimmer- und Überlaufsystemen wählen und dabei von der Witterung- und UV-Beständigkeit profitieren. Zudem ist der Werkstoff frostsicher, bietet optimale hygienische Bedingungen und eine schnelle Aufheizzeit durch tausendfache Sonnenreflektion im Becken.

Bildlegende oben – Beckenmaterial: Stahlbeton mit Natursteinauskleidung Modell (Naturstein): Gneis Duke white Hersteller: Granit Geyger Poolbauer: Selbstbau
Bildlegende unten – Beckenmaterial: Edelstahl Modell: Individualbecken Hersteller: Polytherm Poolbauer: Polytherm

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