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Der schwebende Wellnessraum

Schwebende Wände, indirekte Beleuchtung und Sternenhimmel – all das gibt diesem Wellnessbereich ein geradezu mystisches Aussehen. Zusätzlich ist der Raum ein Ausdruck von Schwerelosigkeit und Leichtigkeit, fast als würde man durch fremde Sphären schweben…

 

Aus alt mach neu und schön, so lässt sich wohl am besten die Wandlung des Wellnessraumes in einem Essener Wohnhaus beschreiben. Aus einem unscheinbaren, ungemütlichen Raum im Look der siebziger Jahre, mit weißen und grün gemusterten Keramikfliesen, entstand nach den Wünschen des Hausherrn „ein wunderschöner Raum, der Wellness pur verspricht“, so der Innenarchitekt Klemens Hüls.

Mit den unterschiedlichsten Materialien und Techniken wurde dem kleinen Zimmer eine völlig andere Atmosphäre gegeben. Dabei standen dem Architekten nur 36 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung. „Jetzt sieht der Raum aber aus, als wäre er 60 Quadratmeter groß“, erzählt er uns stolz im Gespräch. Geschafft hat Hüls dies, indem er einen optischen Trick anwendete: Eingezogene Trockenbauwände lösen durch ihre geschwungene Form die starre Raumkubatur als solche auf und lassen den Raum größer wirken. Die Wände geben außerdem einen Eindruck von Schwerelosigkeit und Leichtigkeit, da sie im Raum zu schweben scheinen. Dieses Gefühl vermittelt auch die Decke, die trotz 2,35 Meter doppelt so hoch erscheint. Sie wurde dunkelblau einpatiniert und die unebene Struktur gibt das Aussehen des Nachthimmels wieder. Besonderes Highlight sind die in die Decke eingebauten und angestrahlten Swarovksi Steine, die wie Sterne funkeln und so den Anschein erwecken, direkt in den Weltraum hineinzuschauen.


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Nicht nur der Sternenhimmel setzt geschickte Lichtakzente. Unter den geschwungenen Wänden befinden sich programmierbare RGB-LEDs, die je nach Lust und Laune die Farbe wechseln können. Besonderheit des Lichtkonzeptes ist außerdem, dass der Raum nicht als solches komplett ausgeleuchtet wird. Vielmehr werden die Wände und der Boden angestrahlt. Neben dem Waschtisch sind die Lampen sogar in den Boden eingefasst und beleuchten so den Bereich von unten. Das reflektierte Licht reicht völlig aus, um genügend Helligkeit zu erzeugen und schafft gleichzeitig einen mystischen Charakter. Die gedämpfte Beleuchtung unterstreicht den Wellnessfaktor und bringt Ruhe und Entspannung für Körper und Geist. Die restliche Technik ist, genau wie das Lichtkonzept, sehr ausgefeilt. Unterhalb der Wände sind nicht nur LEDs angebracht, die den Bodenbereich bescheinen, sondern auch die Lautsprecher. Der Raum bietet sogar ein Heimkino: Über dem Sideboard befindet sich eine elektrische herausfahrbare, 3,5 Meter breite Leinwand. Der dazugehörige Beamer befindet sich über dem Regal. „Es ist ein unglaublicher Klang, der da entsteht“, schwärmt Klemens Hüls. Besonders wichtig war es dem Architekten, die sinnliche Erfahrung in den Vordergrund zu stellen ohne durch den Blick auf unschöne Kabel oder Boxen gestört zu werden. Trotz der verwendeten Technik – die Quellen sucht man vergeblich.  „Man soll das Licht sehen ohne eine sichtbare Lichtquelle, und Musik hören ohne Sicht auf die Klangquelle“, erklärt der Innenarchitekt.

Neben der optischen und akustischen Erfahrung war auch die Haptik ein wichtiger Teil bei der Planung des Raumes. Der Boden besteht aus gleich drei verschiedenen Materialien, die alle eine unterschiedliche haptische Aussage haben.  Der größte Teil besteht dabei aus den Cocciopesto-Fliesen. Dabei handelt es sich um ein Material, das im alten Rom gerne als Bodenbelag verwendet wurde. Es besteht aus zerstampften Scherben von Ziegeln und Amphoren. In der Dusche findet man ein handgefertigtes Natursteinmosaik und der Boden rund um den Waschtisch ist mit Kieseln belegt, wie auch der Bereich unter den abgehängten Wänden. Das Bodenmaterial verleiht dem Raum Natürlichkeit, gleichzeitig greift es die gewölbte Form der Wände wieder auf. Diese geschwungene Linienführung zieht sich als komplexes Thema durch den ganzen Raum, auch in die Wände sind geschwungene Linien eingefräst. Die Linien finden sich zudem am Waschtisch, jedoch ist der tunesische Kalkstein gröber in seiner Textur. Eine Besonderheit findet sich in der Dusche: Der verwendete Naturstein aus Vietnam hat eine starke Holzstruktur und setzt so die Linienführung fort.

Besonderheiten dieses Wellnessraumes sind die innenarchitektonische Umsetzung der schwebenden Wände und die sich darunter befindliche Technik, wie auch die verwendeten exotischen Materialien.

 

PROJEKTBETEILIGTE:

Innenarchitekt: Planungsbüro Hüls
Naturstein Wand- und Bodenbeläge: Terramica
Liegen: Rausch Classics
Audio / Video: Bang & Olufsen
Innenausbau: Köster Möbelwerkstätten

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