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Schwimmen? Aber natürlich!

Wer sich für einen eigenen Pool entschieden hat, der kann neben einem klassischen Schwimmbad auch einen Schwimmteich oder einen Naturpool auswählen. Die beiden letztgenannten sind besonders beliebt, bieten sie ihren Nutzern doch ein Badevergnügen in naturbelassenem Wasser. Worin sie sich unterscheiden und was sie gemeinsam haben, erklärt Spezialist Peter Bohr.


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Als die ersten Schwimmteiche vor rund 30 Jahren gebaut wurden, waren viele Gartenbesitzer von der Idee begeistert, im eigenen Garten in naturbelassenem Wasser zu baden. Damit gab es einen Gegenentwurf zur bis dahin einzig möglichen privaten Badegelegenheit, dem Schwimmbad mit gechlortem Wasser. Zu diesen frühen Schwimmteichfans gehörte auch Peter Bohr. Der Gartengestalter aus dem saarländischen Merzig-Schwemlingen hat schon vor Jahrzehnten in seinem firmeneigenen Schaugarten einen Schwimmteich angelegt und danach zahlreiche solche Anlagen für Kunden realisiert. Heute sind es – neben klassischen Schwimmteichen mit mehr oder weniger Technikkomponenten – vor allem Naturpools, die Bohr und auch seine Kunden begeistern. „Gemeinsam ist beiden Systemen, dass man in naturbelassenem Wasser schwimmen kann“, so der erfahrene Badegartenbauer, der mit seinem Betrieb Bohr – Ihr Gärtner von Eden zu den Gärtnern von Eden gehört. „Der Unterschied besteht darin, wie das Wasser aufbereitet wird und das wiederum hat bauliche und letztendlich auch ästhetische Konsequenzen.


Schwimmteich: Schwimmen wie in der Natur
Wer das Schwimmen im eigenen Garten zu einem möglichst naturnahen Erlebnis machen möchte, ist höchstwahrscheinlich mit einem Schwimmteich gut beraten. Wie beim Naturpool kommt die Wasseraufbereitung ohne Chemie aus. Außerdem ist ein Schwimmteich zu allen Jahreszeiten optisch attraktiv und bringt viel Natürlichkeit in den Garten, weil zu ihm ein Pflanzenbereich gehört und er unweigerlich Tiere wie zum Beispiel Libellen anlockt. Die Wasseraufbereitung funktioniert ausschließlich mithilfe von Mikroorganismen und Pflanzen. Diese entziehen dem Teichwasser so viele Nährstoffe, dass Algen keine Wachstumsgrundlage finden und so die Wasserqualität gleichbleibend gut ist.

Die Pflanzen zur Wasserreinigung sind in einer sogenannten Regenerationszone angesiedelt. Sie ist mit dem eigentlichen Schwimmbereich baulich verbunden, aber flacher als dieser. Das erklärt dann auch den einzigen Nachteil, den ein Schwimmteich hat: Er braucht deutlich mehr Platz als ein Pool. „Je nach Bauarttyp sollte die Regenerationszone 30 bis gut 50 Prozent der gesamten Teichfläche einnehmen, um das System stabil zu halten“, erklärt Peter Bohr. „Geht man von einer Mindestgröße von 32 Quadratmeter für den Schwimmbereich aus, müsste für den gesamten Teich demnach eine Fläche von 46 bis 64 Quadratmeter eingeplant werden.“

Da ein Schwimmteich in der Regel mithilfe von Teichfolie abgedichtet wird, ist man in der Formgebung vollkommen frei. „Mit weichen, unregelmäßigen Schwüngen der Uferlinie lässt sich der Eindruck eines ganz natürlichen Badegewässers erzielen, das wunderbar in einen naturnah gestalteten Garten passt“, beschreibt Peter Bohr eine Möglichkeit der Ausgestaltung. „Aber auch geradlinige Varianten sind machbar und können stilistisch durchaus stimmig sein.“

Theoretisch ließe sich ein Schwimmteich ganz ohne technische Komponenten bauen. Allerdings wünschen sich die meisten Teichbesitzer nach Erfahrung Bohrs einen gewissen Komfort. Seine Minimalempfehlung: der Einbau eines Skimmers. Damit werden Laub und mittlerweile sogar feinster Blütenstaub von der Wasseroberfläche abgesaugt. Das Sieb des Skimmers benötigt eine regelmäßige Reinigung, erspart den Teichbesitzern aber das aufwendige manuelle Abfischen von eingetragenem Schmutz weitgehend. Auch die Wasserpflanzen eines Schwimmteichs wollen regelmäßig gestutzt und die am Teichboden abgelagerten Sedimente abgesaugt werden. Letzteres erledigt ein Teichroboter zuverlässig.

Eindeutiger Pluspunkt des Schwimmteichs: Die Unterhaltskosten halten sich dank des geringen Strombedarfs und des Verzichts auf Chemie in Grenzen. Das liegt auch daran, dass abgesehen von der Ergänzung verdunsteten Wassers ein Schwimmteich nie neu befüllt werden muss. Auch deshalb ist seine Ökobilanz so gut.


Naturpool: Natürlich und designstark
Naturpools stehen derzeit bei Menschen, die sich den Traum vom eigenen Badegewässer erfüllen wollen, hoch im Kurs. Die Experten verstehen darunter einen Swimmingpool mit Wasser, das ohne Chemie gereinigt wird, wobei das Schwimmbecken keine Bepflanzung enthält. Die Wasserreinigung findet in einer separaten Filtration statt, sodass der Naturpool auf den ersten Blick nicht vom konventionellen Swimmingpool zu unterscheiden ist.

„Stilistisch lässt sich ein Naturpool nahezu jedem Gartentyp anpassen“, erklärt Peter Bohr. Als Mindestgröße empfiehlt er eine Fläche von drei mal sechs Metern. Damit ist der Naturpool auch für eher kleine Gärten geeignet.

Wer sich für einen Naturpool entscheidet, sollte sich von dem Wörtchen „naturbelassen“ in Bezug auf das Wasser allerdings nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass auch ein Naturpool Aufmerksamkeit und vor allem regelmäßige Pflege braucht. Nur so bleiben die Wasserqualität dauerhaft stabil und der Badespaß ungetrübt. „Zu den regelmäßig anfallenden Pflegearbeiten gehört vor allem der tägliche Einsatz eines Poolroboters. Der muss allerdings nur zu Wasser gelassen werden und kümmert sich dann ganz allein darum, den Biofilm von Boden und Seitenwänden des Naturpools zu entfernen“, beschreibt der Experte die anfallende Arbeit. „Einmal wöchentlich sollten zudem für den Roboter nicht zugängliche Bereiche wie Ecken und Treppen mit einer Bürste gereinigt werden.“ Und sonst? In regelmäßigen Abständen Pumpen und Filter überprüfen. Ein Wasserwechsel ist nicht nötig, denn wenn alle Filter richtig arbeiten, braucht es den nicht. Das spart Arbeit, Geld und wirkt sich positiv auf die Ökobilanz aus.


Was für wen?
Wer also gern ohne Chemie schwimmen möchte, hat zwei unterschiedliche Systeme zur Auswahl. Bei der Entscheidung sollte man unbedingt auf fachkundige Beratung und Umsetzung achten – und die eigenen Vorlieben und Gegebenheiten des Grundstücks berücksichtigen. Und noch ein Tipp vom Experten: „Das gilt übrigens auch für Gartenbesitzer, die sich
bereits vor Jahren für eine Badegelegenheit entschieden haben, denn wir können auch bestehende Anlagen umrüsten.“ So saniert Peter Bohr nicht nur regelmäßig alte oder mangelhaft gebaute Schwimmteiche, sondern wandelt sie – ebenso wie konventionelle Pools – auch in moderne Naturpools um. Es ist also nie zu spät, sich für naturnahes Baden zu entscheiden.


Peter Bohr führt zusammen mit seiner Frau Dagmar ein in Merzig-Schwemlingen und Luxemburg ansässiges Familien- unternehmen, das Mitglied der Gärtner von Eden ist. Der Zusammenschluss Gärtner von Eden umfasst rund 50 Gartengestalter in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie stehen für hochwertige Planung und Umsetzung im Bereich der Neu- und Umgestaltung von Privatgärten sowie für deren kompetente und nachhaltige Betreuung und Pflege.

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