Website-Icon Schwimmbad-zu-Hause.de

Schwimmbad 2020

Zukunftsprognosen haben meist den Charme einer Stammtischdebatte. Trotzdem sollten wir für den Wellnessbereich nicht darauf verzichten, sind solche Ausblicke doch wegweisend für das Wohlbefinden von morgen. Mithilfe zahlreicher Experten modelliert schwimmbad-zu-hause.de das Schwimmbad 2020.

In unserer hektischen Zeit wird Wellness immer wichtiger. Der Grad zwischen erfülltem Arbeitsleben und stressigem Job ist meistens schmal – Fitness und Entspannung als Ausgleich zum Beruf gewinnen daher extrem an Bedeutung. Der Wunsch, sich Wellness nach Hause zu holen ist also dauerpräsent, die Neigung, die sich unter dem Begriff Cocooning artikuliert, geht sogar noch einen Schritt weiter. Sich aus dem öffentlichen Leben in die häusliche Sphäre zurückzuziehen steht stellvertretend für den Wunsch nach Geborgenheit, den unsere Leistungsgesellschaft zu oft missachtet oder ignoriert. Doch sollten wir uns glücklich schätzen, dass es enorm viele Optionen gibt, sich zu Hause etwas Gutes zu tun, zu entspannen und zu relaxen. Hierin sieht auch der Hamburger Trendforscher Matthias Horx die Zukunft von Wellness. In seinem Buch „Der Selfness-Trend – Was kommt nach Wellness?“ beschreibt er ein zunehmendes Bedürfnis der Menschen, sich selbst zu verändern und aktiv nach Quellen für Vitalität und Lebensenergie zu suchen. Und die Optionen werden immer vielfältiger. Ein­her­­gehend mit der technischen Weiter­ent­wicklung in allen Branchen, unterliegt auch die Well­nessbranche einem ständigen Ent­wick­lungs­prozess. Die Ausprägungen dieses Entwicklungs­prozesses sind neue Trends und neue Produkte. Doch welche Trends werden uns die nächsten Jahre begleiten? Und wie entstehen solche Trends überhaupt? Wir haben nachgefragt.


Gefällt Ihnen dieser Artikel? Hier gibt’s mehr davon:
haus und wellness* als Print-Abo
haus und wellness* als App-Abo


Gemütlicher Purismus
Sucht man nach den Trends von morgen, bietet es sich an, kreative Planungsbüros zu Rate zu ziehen. Die Firma Waterfront aus München hat sich durch einige außergewöhnliche Projekte einen Namen gemacht und trifft mit ihren Entwürfen exakt den Zeitgeist. „Draußen wird es immer hektischer. Daher planen wir Rückzugsbereiche, die Wärme und Geborgenheit bringen müssen“, sagt Erik Demmer, einer der beiden Geschäftsführer. In vielen Objekten und Renderings der beiden Planer findet sich eine puristischen Grundhaltung, verknüpft mit inszenierten Bereichen. „Wir denken, dass der Trend in Richtung gemütlicher Purismus geht. Man muss reingehen und sich wohlfühlen“, sagt Geschäftspartner Klaus Stephan und geht ins Detail: „Das erreichen wir durch offenes Feuer, Lounge­bereiche, Möbel und Stoffe.“ Die Macher von Waterfront schaffen nur Visuali­sie­­rungen, die auch technisch umsetzbar sind. Daher wissen sie auch, wie groß die Möglichkeiten sind: „Eigentlich kann man die Schwimmhalle einrichten wie eine Wohnung.“ Demmer ist sich aber auch bewusst, dass jeder Trend vergänglich ist: „Ein Wellnessraum muss eine gewisse Zeitlosigkeit haben, darf nicht zu modisch sein.“ Das ist die Schwierigkeit beim Planen eines Wellnessbereiches: die Wünsche des Bauherren, mit einer zeitlosen und doch aktuellen Optik in Einklang zu bekommen.

Thema: Nachhaltigkeit beim Schwimmbad
Am intensivsten regeneriert man also in einer Umge­bung, in der man sich richtig wohlfühlt. Heute wie morgen. „Generell wird dem Thema Wellness zukünftig immer mehr Bedeutung zukommen”, bestätigt Rolf Petersen von SSF Schwimmbad. Zur Philosophie des Schwimmabd-Bauunternehmens gehört es, sich eingehend mit den Be­dürf­nissen seiner Kunden zu beschäftigen. Doch neben der Ent­schleunigung des Alltags steht für das Schwimmbad der Zukunft eine weitere wichtige Aufgabe an: Die Planung von Wohlfühloasen unterliegt bereits heute einer großen Verantwortung gegenüber der Natur. Ein Schwimmbad zu betreiben bedeutet daher, mit möglichst wenig Aufwand von Energie viel Wellnesserlebnis zu kreiern. „Immer wichtiger für die Zukunft wird das Thema Nachhaltigkeit”, so Petersen. „Der Einsatz ressourcenschonender Technik spielt schon heute eine wesentliche Rolle im Schwimmbad-Bau.” Methoden zur Wärme­rückgewinnung durch Wärme­pump­en, eine gute Isolierung der Schwimm­­bad-Halle oder effiziente Schwimmbad-Ab­deckungen übernehmen bei stetig steigenden Energie­preisen einen bedeutenden Part. Thorsten Blaser, Geschäfts­führer von Bieri Alpha Covers, sieht das ähnlich: „Durch den zunehmenden Einsatz von Technik und energiesparenden Lösungen lassen sich die Be­triebs­kosten von Schwimmbädern er­heb­lich senken. Anlagen werden somit immer erschwing­licher und einer breiteren Bevöl­ker­ungsgruppe zugänglich.“

Design und Zweck im Schwimmbad-Bau
Beim Thema Nachhaltigkeit herrscht unter den Experten ein ebenso breiter Konsens wie beim Blick auf die optische Gestaltung der Schwimmbad-Landschaft von morgen. „Der Trend hin zu funktionalen klar und hochwertig designten Wellnessanlagen wird sich fortsetzen“, sagt Blaser. „Ich glaube nicht, dass wir je zurückkehren werden zu antik anmutenden goldfarbenen Wasser­hähnen wie in den 1970er-Jahren.“ Der Fokus auf die Haupteigenschaft eines Produkts darf dabei nicht verloren gehen. „Produkte mit hohem Design­anspruch müssen auch in Zukunft einen Zweck erfüllen“, sagt Thomas Prušnik, innovativer Hersteller von Schwimmbad-Über­dachun­gen und Schwimmbecken. „Eine Über­dachung, unter der man nicht schwimmen kann, erfüllt meiner Meinung nach keinen Zweck mehr“, so der Geschäfts­führer von Aura. Ausschlag­ge­bend für das Design der Produkte sind für ihn auch Einflüsse jenseits der Schwimm­bad­­-Welt. Denn die unterschiedlichen Le­bens­­bereiche nähern sich auch optisch einander an. „Bei den Designs unserer Produkte lassen wir uns beispielsweise von modernen Mobiltelefonen inspirieren”, sagt Prušnik. Wie weit dieser Trend der Annäherung geht, wird in der Technik und Handhabung mo­der­ner Schwimmbäder und ihrer Steuerungen deutlich.

Intuitive Steuerungen für das Schwimmbad
Mehr Funktionen und mehr Anwendungen bedeuten im Schwimmbad-Bereich auch immer komplexere Lösungen zur Steuerung der Wellnessanlage. Um die Handhabung so komfortabel wie möglich zu gestalten und nicht jedes einzelne Gerät separat bedienen zu müssen, verlagert sich die Steuerung des Schwimmbad-Bereichs auf zentrale Einheiten. Wer sich schon länger mit modernen Geräten rund um Apple & Co. beschäftigt, wird sich auch im Schwimmbad-Bereich von morgen schnell zurechtfinden. Doch auch Technikneulinge können dank intuitiver Menüs ganz unbedarft und spielerisch an die Sache herangehen. Bei der Steuerung der Schwimmbad-Technik kommt auch wieder der ökologische Ge­dan­ke auf. „Je besser die Integration aller Kom­po­nen­ten des Schwimm­bads gelingt, desto höher sind die Kosteneinsparpotenziale”, sagt Michael Tag­gesell vom Technischen Büro Mensch-Wasser-Technik. Mit modernen Steuerungen ab in die Zukunft. Und welche neuen Produkte warten dort auf uns?

Neue Produkte im Schwimmbad-Bereich
Der ganze Wellnessraum soll perfektioniert werden. Dazu ist es an der Technik, optisch weiter in den Hintergrund zu treten, ohne dabei an Zuverlässigkeit einzubüßen: Eine Schallschutzdecke sorgt für die ideale Akustik der Schwimmbad-Halle. Geruchs- und feuchtigkeitsabsorbierende Fliesen steigern das nasale Wohlbefinden. Das Schwimm­becken selbst wird dabei zum Designobjekt. Einen großen Anteil daran werden die Überlaufrinnen haben. Hier versteckt sich viel Gestaltungspotenzial, das Badewasser wird künftig fast unsichtbar abgeleitet. Duschen verlieren ihre ausschließliche Reinigungsfunktion, sie werden zum Erlebnis. Um den Wellness­bereich der Zukunft dann perfekt in Szene zu setzen, gibt es LED-Beleuchtung vom Feinsten. Und alles wird von der Couch aus mit ein paar Fingertips koordiniert.

Entertainment im Schwimmbad
Gestaltungstechnisch wurde der Bereich unter Wasser bisher recht stiefmütterlich behandelt. O.k., es gibt Gegenstrom­an­lagen, Massage- und Luftsprudeldüsen sowie Licht- oder Soundeffekte. Doch der große Sprung war bisher nicht zu erkennen. Bis der Künstler Paul Bertram Petereit vor gut einem Jahr sein Projekt „Aquatic Dream­worlds“ der Öffent­lichkeit präsentierte. Eigent­lich Wandmaler, schaffte Petereit aus einer Urlaubsvision eine digitalisierte Unterwasserwelt. In den Beckenboden und die Wände werden großflächige Projek­tions­flächen integriert, auf denen beliebige Szenarien abgespielt werden. Es kann also zusammen mit Delfinen oder Robben gebadet werden. „Das Becken wird dadurch auch visuell vergrößert“, sagt der Künstler, „mit diesen Videoszenarien wird es tiefer und breiter gemacht.“ Der Clou: Bei Berührung der Wände kommt es zu einer Interaktion mit den digitalen Lebewesen. Die Robbe kommt dem Badegast entgegen, kleine Fische schwimmen weg. Zwar erschwert der hohe Anschaffungspreis noch den Zugang für die breite Masse, doch mit dem Unterwasserkino wurde der Start­schuss für eine unglaublich vielfältige Entertainmentnische im Schwimmbad-Bereich gegeben. Und Pete­reit setzt sich weitere Ziele: Zusam­men mit dem Fraunhofer Institut wird bereits an einer Umsetzung mit 3-D-Taucher­brillen gearbeitet. Bald können wir beim Tauchen auf digitale Schatzsuche gehen und vor animierten Haien flüchten!

Einfach nur wohlfühlen
Beim heimischen Umfeld ist man zu Recht besonders sensibel. Um sich zu Hause optimal entspannen zu können, muss man den persönlichen Geschmack treffen. Trends kommen und gehen, das Wohl­befinden soll bleiben. Unabhängig voneinander machten alle Experten dieselbe Aussage: Das Wich­tig­ste ist, dass man sich wohlfühlt. Und das zählt mehr als jeder Trend.

Die mobile Version verlassen