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Real Steel

Hygienisch, korrosionsbeständig, wandelbar und optisch ein absoluter Hingucker. Das Material Edelstahl passt zu Wellness wie Wasser in das Schwimmbad. Dank seiner hervorragenden Eigenschaften hat sich Edelstahl für das private Spa über die Jahre zum Liebling von Pool-Profis, Herstellern und Poolbesitzern entwickelt. haus und wellness* zeigt, warum.

Der Anspruch an die Materialien im Spa-Bereich, dem eigenen Wohlfühl-Paradies, ist besonders hoch. Hier herrschen Bedingungen, die nur vom richtigen Material vorbildhaft ausgehalten werden können: Nässe, hohe Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturunterschiede. Darüber hinaus steht ein Material, das wandlungsfähig und damit flexibel auf individuelle Ansprüche reagieren kann, hoch im Kurs. Generell unterscheidet man beim Thema Materialien zwischen dem Bereich des Schwimmbeckens selbst, sprich dem Beckenkörper und Einbauteilen, die in direktem Kontakt zum Wasser sind, und dem Bereich außerhalb des Pools, dem Garten und der an den Pool angrenzenden Terrasse oder Ruhezone. Es gibt ein Material, das aus der Welt des Pools nicht mehr wegzudenken ist: Edelstahl.


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Per Definition
Wie der Name Edelstahl bereits verrät, ist Stahl nicht gleich Stahl. Es gibt verschiedene Qualitäten des Materials. Im Schwimmbadbereich verwendet man im Regelfall Stahlqualitäten aus der Stahlgruppe 1 (V2A) und der Stahlgruppe 2 (V4A). Edelstahl, der sich aufgrund seiner Optik und seiner hervorragenden Eigenschaften wie hoher Korrosionsbeständigigkeit besonders für die Verwendung in Wellness-Oasen und privaten Spas eignet, enthält mindestens 10,5 Prozent Chrom und darüber hinaus Anteile von Eisen sowie Nickel. Mit Zusätzen von Molybdän oder auch Titan können die Eigenschaften bezüglich der Korrosion positiv verändert werden. Mit Korrosion bezeichnet man übrigens Ablagerungen von Schmutz und die damit verbundenen Veränderungen eines Materials. Die beeindruckende Beständigkeit gegenüber diesem negativen Vorgang ergibt sich im Falle des Edelstahls aus der chemischen Zusammensetzung und der damit bedingten Bildung eines sehr dünnen Schutzfilms auf der Oberfläche, auch Passivschicht genannt. Im Fall von Beschädigungen wie beispielsweise Kratzern im Edelstahlbecken bildet sich diese Schicht unter dem Einfluss von Sauerstoff immer wieder neu.

Schlagende Argumente
Der umfangreiche Einsatz von Edelstahl ist nicht zuletzt auf die außerordentlichen hygienischen Aspekte des Werkstoffs zurückzuführen. Denn in einem Pool, in dem neben Sonnencreme, Haaren und herabfallenden Blättern auch die (chemischen) Produkte zur Desinfektion auf das Wasser und damit das Becken einwirken, sollte Sauberkeit groß geschrieben werden. Tolles Extra in diesem Zusammenhang: Wegen seiner glatten Oberfläche können wenig Bakterien an den Edelstahl andocken und das Reinigen fällt dementsprechend unkompliziert aus. Die Reinigung erfolgt üblicherweise mit Trinkwasser sowie Reinigungsmitteln ohne Zusätze, die den Edelstahl chemisch nicht angreifen. Es ist wichtig, dass Edelstahlteile, die über dem Wasser liegen, auf der Unterseite gereinigt werden. Denn besonders in den schwer erreichbaren Ecken und Nischen siedelt sich Korrosion häufig an. Das sind zum Beispiel Treppenstufen, die über dem Wasserspiegel liegen, oder auch Sprunganlagen oder Startblöcke auf der Unterseite.

Die glänzende, glatte Oberfläche, die maßgeblich zur Beliebtheit des Edelstahls beiträgt, verliert auch über lange Zeit ihre Faszination nicht. Denn Edelstahl ist langlebig und überdauert dadurch viele Jahre und viele Wetterlagen, ohne qualitative sowie optische Einbußen. Das robuste, UV-beständige Material ist sehr unempfindlich gegenüber Chemikalien, Hitze und auch Frost, sodass sich Risse im Beckenkörper beispielsweise erst gar nicht bilden.

In der heutigen Zeit dreht sich alles um Individualität. Das sieht auch im Bereich des Poolbaus nicht anders aus. Denn: Jeder hat seinen ganz eigenen Geschmack, seine ganz eigene Präferenz und seine ganz spezifischen Vorstellungen. So ermöglicht Edelstahl etwa Maßanfertigungen jeglicher Art. Da er frei formbar ist, ergeben sich nahezu unendlich viele Varianten hinsichtlich Größe und Form des Beckens sowie den verschiedenen Schwimmbadfeatures. Ein wahres Paradies der persönlichen Gestaltung! Bei den Beckenformen gilt es, zwei wesentliche Beckenkonstruktionen zu unterscheiden: Schwimmbecken als selbsttragende Konstruktion oder Schwimmbecken aus Edelstahl, bei der eine zusätzliche Konstruktion wie beispielsweise eine Betonwand die tragende, kraftaufnehmende Funktion übernimmt.

Apropos Features und Wasserattraktionen: Auch hier kommt der Werkstoff Edelstahl groß raus. Ob Sprudelliegen, Hydromassagedüsen, Treppen, Gegenstromanlagen, Unterwasserbeleuchtung oder Schwall- duschen – Schwimmbadextras aus Edelstahl sind hochwertig, wirken luxuriös und komplettieren das Gesamtbild optisch.

Salz und Edelstahl: Eine Herausforderung
Edelstahleinbauteile in mit Solewasser betriebenen Schwimmbädern zu nutzen, ist ein hochkomplexes Thema. Insbesondere wenn die vom Hersteller vorgeschriebene Salzkonzentration überschritten wird, beginnt die elektrochemische Korrosion des Edelstahls mit sichtbaren unerwünschten Folgen: Edelstahlelemente wie Haltegriffe, Blenden oder Flansche sind mit Rostspuren belegt, aber auch andere Bauteile sind braun eingefärbt.

Zur Erhöhung der Gestaltungsfreiräume und Anwendungsperspektiven für Planer, Architekten und dem Fachhandel wurde im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Innovationsprojektes speziell für Solebäder eine optimierte Edelstahloberfläche entwickelt. Fluvo, der Hersteller hochwertiger Edelstahl-Produkte für das Schwimmbad, hat in diesem Zusammenhang ein Produkt auf den Markt gebracht, das der Aggressivität des Salzwassers die Stirn bietet: „Inoxplus 6.0“ ist die Antwort auf die komplexe Herausforderung bei Solewasser. Dieser neue Hightech-Edelstahl kann für Salzkonzentrationen bis zu sechs Prozent eingesetzt werden. Anmerkung: Die durchschnittliche Salzkonzentration im Meerwasser liegt bei 3,5 Prozent. Eine kleine, aber feine Auswahl an Gegenstromanlagen, Hydromassage-Düsen und Unterwasserscheinwerfern der Produktpalette von Fluvo kann in „Inoxplus 6.0“-Qualität geliefert werden.


 Speed-Interview: mit Florian Geis von Ideal Eichenwald

Die drei wichtigsten Vorteile des Materials Edelstahl?
Quadratisch, Praktisch, Rund. Spaß bei Seite: Es gibt viele Vorteile des Edelstahls im Schwimmbad und Wellnessbereich wie beispielsweise
– Optisch schön durch polierte Oberflächen
– Korrosionsbeständig
– Festigkeit und Stabilität

Gibt es beim Edelstahl qualitative Unterschiede?
Ja, wir unterscheiden zwischen V2A und V4A. Weil V2A gegen Chloride nur eingeschränkt (150mg/l) beständig ist, wurde der Werkstoff mit rund zwei Prozent Molybdän aufgewertet V4A. Ein typischer Stahl dieser Art ist der mit der Werkzeugnummer 1.4401. Seine hohe Korrosionsbeständigkeit (400m/l) macht ihn ideal für den Einsatz in Schwimmbädern. Immer beliebter werden Sole- und Thermalschwimmbäder. Chloridkonzentrationen von weit über 3.000 mg/l, gepaart mit Wassertemperaturen von über 30 Grad sind hier keine Seltenheit und setzen dem eingesetzten Edelstahl stark zu. Daher gibt es für diese Anwendungsgebiete Tendenzen zu noch höher legierten Werkstoffen wie zum Beispiel 1.4539 oder 1.4462. Vorteilhaft bei diesen Edelstahlarten ist ihre hervorragende Beständigkeit gegen Chloride.

Welcher Edelstahl eignet sich für eine Gartendusche, die das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt ist?
V2A sowie V4A Stähle sind beide als Werkstoff für Gartenduschen geeignet. Bei Einhaltung dervom Hersteller empfohlenen Pflege steht einem langjährigen Duschvergnügen nichts im Wege.

Wie pflege ich den Edelstahl?
Verschmutzungen wie Kalk- und Chloridablagerungen sollten mit einem handelsüblichen Edelstahleiniger entfernt und mit Wasser aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung abgespült werden. Bei stärkerer Verschmutzung und ersten, noch harmlosen Rostansätzen gibt es beim Fachhändler spezielle Edelstahlreiniger. Auf keinen Fall dürfen bei der Reinigung von Edelstahlteilen säurehaltige Reiniger verwendet werden. Dies führt innerhalb kürzester Zeit zu Korrosionsbildung.

Wie reagiert Edelstahl mit Chemikalien wie beispielsweise Chlor?
Bei einer genauen Dosierung des Desinfektionsmittels wie Chlor entstehen keinerlei Veränderungen am Edelstahl. Wichtig ist, dass die für Schwimmbadwasser empfohlenen Grenzwerte eingehalten werden. Regelmäßige Wartungen an automatischen Dosieranlagen oder eine kontrollierte Zugabe von beispielsweise Chlortabletten oder Granulat sind entscheidende Faktoren für Langlebigkeit und Optik.


 

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