Website-Icon Schwimmbad-zu-Hause.de

Naturschatz Stein

 

Schon in der Antike war man sich der optischen und praktischen Reize von Naturstein bewusst und nutzte ihn in den griechischen und römischen Thermen. Heute hat man diese Erkenntnis wiederentdeckt und nutzt die natürliche Schönheit von Stein als Fliesenalternative selbst im Schwimmbecken.

 Die raue Oberfläche von Naturstein hat etwas Archaisches, die Individualität jedes einzelnen Steinstücks vermittelt Exklusivität. Das sind nur zwei Gründe, warum sich immer öfter Schwimmbadbauer und Architekten für das natürliche Dekor entscheiden – nicht nur um den Pool, sondern auch im Schwimmbecken, denn selbst ganze Beckenkopfsysteme aus einem Stück lassen sich heute problemlos herstellen. Obwohl  die neuerliche Vorliebe für Naturstein nicht nur in neu ausgestatteten Hotelspas zum Vorschein tritt, sondern auch seit neuestem in privaten Wellnessoasen. Aber es handelt sich bei der Materialver­wendung von Quarzit, Granit und Marmor keineswegs um einen bloßen Trend. Marmor und Kalkstein werden bereits seit Jahrtausenden für Bäder genutzt. Die Platten in antiken Thermen waren oft mehr als 10 cm dick. Sklaven scheuerten die Böden mit Quarzsand ab und behandelten sie regelmäßig mit Bienenwachs. Säureempfind­lichkeit spielte keine Rolle, da matte Stellen den Nutzern nichts ausmachten. Das ist heute anders: Inzwischen sind eher dünne Steine gefragt. Sehr gut eignet sich der als „Schwimmbadmarmor“ bekannte Rauriser Marmor aus Österreich. Bei Kalksteinen sind die mit gebürsteter Oberfläche ideal. Allen gemeinsam ist, dass saure Angriffe mit der Zeit den Stein ermatten und sich Kalkablagerungen nur mechanisch entfernen lassen. Marmore und Kalksteine benötigen regelmäßige Pflege und nach gewisser Zeit eine Überarbeitung der Oberfläche.

Gefällt Ihnen dieser Artikel? Hier gibt’s mehr davon:
haus und wellness* als Print-Abo
haus und wellness* als App-Abo


Optimal für den Pool
Der ideale Natursteinbelag im Nassbereich oder direkt im Pool sollte absolut rutschsicher und über Jahrzehnte gleich bleibend in Form und Farbe sein. Diese rosarote Brille, dass dies auf jede Natursteinsorte zutrifft, sollte der Schwimmbadbauer oder Natursteinspezialist den Kunden rasch abnehmen. Nur wenige Steinarten eignen sich für den Pool. Schöne Möglichkeiten für die Verlegung von Naturstein im Becken gibt es allemal. Beispielsweise der Silberquarzit, der in dem Steinbruch im Pfitschtal in Südtirol von Grünig Natursteine abgebaut wird. „Unser Silberquarzit ist chlor-, säure- und laugenbeständig und verfügt über die Rutschfestigkeitsklasse R12 (R13 ist die rutschhemmendste, Anmerkung der Redaktion)“, erklärt Patrick Canal von Grünig Natursteine. Auch die geringe Wasseraufnahme des Silberquarzes spricht für seine Verwen­dung: Durch den Wassereintrag und die Durchfeuchtung des Natursteins kann es bei falscher Verlegung zu partiellen Feuchtig­keits­flecken in der Oberfläche des Natursteins kommen. Ein unschöner Effekt am Beckenrand. Einen großen Pluspunkt sammelt Silber­quarzit jedoch dadurch, dass er nachweislich nicht bakteriell besiedelt. Gemein­sam mit der LGA Nürnberg untersuchte Dr. Ekkehard Grünig, als Arzt in der Forschung an der medizinischen Universitätsklink Heidelberg tätig und Steinbruch­be­sitzer, verschiedene Natursteine auf ihre Bakterien­resistenz. Auch der Silberquarzit wurde mit einer Bakterienkolonie ge­impft, doch selbst bei einer Luftfeuchtigkeit von 97 Prozent bei 30 Grad über vierzehn Tage blieb der Stein bakterienfrei. Die Natursteine im Innenbereich des Schwimmbads werden mit Spezialkleber verklebt, ausgefugt wird mit Quarzsand und Zement, mit vorgefertigten zementären Fugmassen oder Epoxydharzfugen – wobei die zementären Fugen bezüglich mikrobiologischer Be­siedelung unempfindlicher sind.

Gründliches Wahlverfahren für den Schwimmbeckenboden
Problematisch in Dauernassbereichen ist auch der Umstand, dass Wasser Mineralien ausschwemmt, was Verfärbungen verursachen kann. Absolut unproblematisch sind neben vielen Quarzen auch Granitgesteine. Bei schwarzen Materialien ist darauf zu achten, dass sie nicht „geschwärzt“ sind. Warmes Wasser spült die Farbe mit der Zeit weg. Grundsätzlich gilt, dass die Wahl des Natursteins gründlich und sachkundig mithilfe von Natursteinspezialist und Schwimm­badbauer geprüft werden muss. Bei­spielsweise was genau geplant  ist – nur das Becken oder auch die Umgebung plus Dusche. Dauernassbereiche haben andere Anforde­run­gen als Zonen mit überwiegender Trockenheit oder permanenten Nass-trocken-Wechseln. Wie intensiv soll der Wellnessbereich genutzt werden? Wo sind rutschhemmende Eigenschaften wichtig? Ist die Umge­bung besonders anfällig für mikrobiologische Besiedelung? Kann man mit Gebrauchs­spuren leben? Und schlussendlich: Welche Farbe und Oberfläche in Naturstein wünschen Sie sich als Gesicht für Ihren Pool? Denn neben allem praktischen Nutzen, macht die extravagante Optik den Natursteinbelag so faszinierend.

Die mobile Version verlassen