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Kompakte Entfeuchtung – Entfeuchtungstruhen für Schwimmhallen

Die Luftfeuchte ist ein Hauptkriterium für behaglichen Badespaß in Schwimm­hallen. Entfeuchtungstruhen bieten eine kostengünstige Möglichkeit, diese auf Idealwerten zu halten.

In Schwimmhallen verdunstet permanent Wasser aus dem Schwimmbecken. Die Folge ist eine erhöhte Raumluftfeuchte. Um die Grenze der Behaglichkeit im Schwimmbad nicht zu überschreiten, wird diese durch Entfeuch­tungsgeräte mit Wärmerückgewinnung ge­regelt. Das heißt, dass die Luftfeuchte von den Geräten stets in einem angenehmen Bereich von ca. 54 bis 65 Prozent gehalten wird – höhere Werte würden als drückend und schwül empfunden. Gleich­zeitig wird wertvolle Wärme­energie zurückgewonnen und der Schwimm­hal­lenluft oder dem Beckenwasser zugeführt.

Entfeuchtungsgeräte für Schwimmhallen sind in vielen Bauformen verfügbar. Die mögliche Auswahl reicht vom Truhengerät über das Hinterwandgerät bis zum hochwertigen Kanalgerät mit mehrfacher Wärmerückgewinnung. Entfeuchtungsgeräte in Truhenbauform sind für die Aufstellung direkt im Schwimmbad konzipiert. Sie zeichnen sich durch eine einfache Handhabung und einen geringen Installationsaufwand aus. Als preiswerte Alternative für Hallenbäder, in denen keine Komfortanlage zum Einsatz kommen kann (z. B. wegen Platzmangel) oder soll (etwa bei kurzer Beckennutzung ohne längere Aufenthaltszeit in der Halle) sind diese Geräte in vielfältigen Designs erhältlich.

Truhengeräte gibt es in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Leistungen. Die kleinsten Geräte beginnen bei einer Entfeuchtungs­leistung von etwa 1,5 kg/h. Die Geräte­auswahl richtet sich in erster Linie nach der Beckenwasseroberfläche, wobei eine eventuell vorhandene Überlaufrinne mitberücksichtigt werden muss. Wenn sich zudem ein Whirlpool in der Schwimmhalle befindet, muss dessen Wasserfläche auch in die Berechnung einfließen.

Wichtig für die optimale Funktion eines Truhengeräts und dessen Steuerungskomponenten ist der Aufstellort in der Schwimmhalle. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Schwimmbadluft unten am Gerät angesaugt und je nach Hersteller oben oder nach vorne wieder ausgeblasen wird. Die Platzierung eines Truhengerätes erfolgt im optimalen Fall längs zum Becken. Bei dieser Aufstellung erfasst die Luftwalze den idealen Bereich. In Schwimmbädern mit komplexeren Grundrissen oder in L-Form ist eine optimale Luftumwälzung nicht immer möglich. Das Raumregelgerät, mit dem der Betrieb der Entfeuchtungstruhe gesteuert wird, sollte auf der dem Gerät gegenüberliegenden Raumseite in einer Höhe von etwa 1,5 – 1,7 m angebracht werden. Eine Fremdbeeinflussung des Regelgerätes durch Heizkörper, Sonneneinstrahlung oder undichte Kabeleinführungen ist für die störungsfreie Funktion der Entfeuchtungsanlage unbedingt zu vermeiden.

Das Raumregelgerät darf zudem nicht direkt vom Entfeuchtungsgerät angeblasen werden. Noch ein weiterer Faktor sollte bei der Aufstellung des Truhengeräts berücksichtigt werden: der Untergrund. Er soll fest sein, Holzkons­truktionen oder Lattenroste sind akustisch ungeeignet. Für eine Wandbefestigung ist ein tragfähiges Mauerwerk und geeignetes Befestigungsmaterial die Voraussetzung. Ständerwände sind dafür ungeeignet. Auch sollte bedacht werden, dass bei Verwendung eines Truhengerätes in der Schwimmhalle nicht die ganzjährige Beschlagfreiheit der Außenglasflächen garantiert werden kann. Vor Glasflächen sollten deshalb zusätzliche Heizkörper oder Bodenkonvektoren vorhanden sein.


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Doch wie funktioniert ein solches Truhengerät eigentlich? Die Entfeuchtung mit Wärmerückgewinnung erfolgt meist durch Luft-Luft-Wärme­pumpen, die bei hohen Wassertemperaturen und bei unabgedeckten Wasserflächen eine hohe Energiebilanz erzielen können. Bei dem Entfeuchtungsprozess wird die feuchte Schwimmbad-Luft am Verdampfer der Wärmepumpe unter den Taupunkt gekühlt. Die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert am Luftkühler (Verdampfer). Die so zurückgewonnene Verdampfungswärme des Wassers befindet sich nun im gasförmigen Kältemittel. Dieses wird durch den Verdichter zum Verflüssiger (Kondensator) gefördert und kühlt dabei auch den Verdichter (Sauggaskühlung). Am Kondensator wird die Wärme des Kältemittels an die trockene Raumluft abgegeben, das Kältemittel ist nun wieder flüssig. Der Kältemitteldurchsatz wird bei einfachen Geräten mit einer Kapillarrohreinspritzung realisiert. Bei hochwertigeren Geräten übernimmt diese Aufgabe das geregelte Expansionsventil. Mit jedem Liter Wasser, der entfeuchtet wird, werden auch 680 Wh Wärmeenergie zurückgewonnen und im Energiekreislauf der Schwimm­halle gehalten.

Neben einem hochwertigen technischen Innenleben sollte bei der Wahl einer Entfeuchtungstruhe auch auf pflegeleichte und robuste Oberflächen, eine hohe Korrosionsbeständigkeit und die größtmögliche Geräuschminimierung geachtet werden. Abschließend sei gesagt, dass eine Entfeuchtungstruhe einer hohen täglichen Belastung unterliegt. Die Wartung und Pflege des Gerätes durch einen Fachmann sollte daher nicht vernachlässigt werden und mindestens einmal jährlich erfolgen. Eine gründliche Innenreinigung und die Kontrolle aller Bau­teile und Funktionen verlängern die Lebensdauer des Gerätes – und sorgen für einen lang anhaltenden Badespaß bei behaglicher Luftfeuchte.
Jens Stupien

Einige Entfeuchtungstruhengeräte mit Wärmerückgewinnung finden Sie hier.

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