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In Szene gesetztes Schwimmbad

Hinter einer unscheinbaren Tür, im zweiten Unterschoss eines Wohnhauses, findet man dieses Schmuckstück. Das Mosaik-Schwimmbad mit Farbverlauf glitzert verführerisch und wurde dank ausgefeilter und umfangreicher Lichttechnik auch passend in Szene gesetzt.

Als wir den Raum betreten, hat uns sofort dieses Hallenbadklima gefangen genommen. Die drückende Wärme und hohe Luft­feuchtigkeit fordern mich ein paar Minuten, mich zu akklimatisieren. Nun ja, normalerweise ist die passende Klei­dung in einer Schwimm­bad-Halle auch nicht der Anzug, sondern die Badehose. Aber wir wollen hier arbeiten und daher richtet sich mein erster Blick auf das Schwimmbad.

Mit Mosaik ausgekleidetes Schwimmbad
Das knapp achte Meter lange und vier Meter breite Schwimmbad hat eine kniehohe Außenwand, über die das Wasser in sanften Wellen hinüberläuft. Sofort fällt das Becken­muster ins Auge: hochwertiges, sauber gesetztes Glasmosaik in einem grün-weißen Farbverlauf. Auf der Außen­seite des Beckens finden sich viele Weiß- und helle Grüntöne, am Beckenkopf mischen sich dunklere Grüntöne und auch Braun ist darunter. Innen ist das Schwimmbad in einem farbenfrohen Mix aus Blautönen gestaltet. „Die Vorgabe war Strand und Meer“, sagt Joachim Ostrowski von Steuler KCH, „der Farbverlauf wurde so gewählt, dass das Wasser grünlich schimmert.“ Ostrowksi war für die Gestaltung und Ausführung der Fliesen sowie des Mosaiks im Wellness­bereich zuständig und ganz angetan von der Aufgabe: „Es war sehr spannend, denn die Gestaltung erfolgte zusammen mit der Bauherrin, die Künstlerin ist.“ Von ihr stammen auch die Glasobjekte, die hinter uns auf einer Spiegel­wand drapiert sind.

Volle Schwimmbad-Technik Voraus
Das Schwimmbad-Becken ist aus Beton gefertigt und mit dem innovativen „Q7-System“ von Steuler abgedichtet. Sieben auf­einander abgestimmte Schichten und Leistungsabläufe machen das Komplettsystem zu einem sicheren Auskleidungssystem (mehr In­for­mationen im Kasten auf Seite 39). Als Schwimmbad-Bau-Experte wurde dann Ulrich Kapfer hinzugezogen. Dieser fertigte die Einbauteile vom Schwimmbad so, dass die mit dem System von Steuler kompatibel waren. Das UV-Schwimmbad-Filtersystem von Behncke wurde ergänzt mit einer Dosiertechnik und der „Blue Control“ von Ospa. Der Touchscreen zur Bedienung wurde auf Wunsch des Hausherren im Neben­raum angebracht. Eine unscheinbare Komfortlösung ist auch die Überlaufrinne. Diese ist zweigeteilt: Das Wasser, das über den Beckenkopf läuft, gelangt zur Wasser­auf­bereitung. Wasser, das allerdings auf den Boden der Schwimmbad-Halle spritzt oder verschüttet wird, gelangt direkt in den Ab­was­ser­kanal. Also ein Rost mit zwei Funktionen.


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Lichtkunst am Schwimmbad
Die zwei Highlights dieser Anlage sind ohne Zweifel der Farbverlauf des Mosaiks im Becken sowie die Lichtanlage. Sie wurde von der Firma WML, in Person von Torsten Gresens und Werner Memmel, geplant. Der Auftrag war klar: „Macht ein gutes Licht“, sagte der Hausherr damals und ließ den Gestaltern relativ freie Hand. Die Voraus­setzungen: zweites Untergeschoss, ein etwa 80 Quadratmeter großer Bereich und kein natürliches Licht. „Im Dialog mit dem Innenarchitekten wurde das reine Kunst­lichtprojekt dann abgestimmt“, sagt Gresens, „dabei flossen sowohl funktionale als auch emotionale Aspekte mit in die Planung ein.“ Das Ziel war, dass man sich, obwohl sich tief unter der Erde befindend, wohl fühlt. Zu Beginn der Planung wirkte der Raum eng und niedrig, durch Schlitze und Öffnungen an der Decke und den Seiten­wänden gelang es dem Team um Torsten Gresens, den Raum höher und weiter wirken zu lassen. „Mit Licht wurde eine optische Vergrößerung des Raums geschaffen, man hat nun nicht mehr das Gefühl, im zweiten Untergeschoss zu sein.“

Abtauchen in die Entspannung
Das Lichtprojekt war technisch sehr kompliziert. Eine komplette Variation an Licht­technik kam zum Einsatz, unter anderem linienförmige und dimmbare LEDs sowie Halogenstrahler, die mehr Wärme abgeben sollen. Sogar die Säule am Beckenrand hat eine eigene kleine Beleuchtung. Die genialste Lichtquelle allerdings sitzt im Becken­boden. Dort wurden Lichtleitfaser-Spots verbaut, die von einem Projektor gespeist werden. Lichtleitfasern haben den Vorteil, dass man keinen Leucht­mittel­wechsel vornehmen muss und die Licht­intensität heller ist als LED. Dank dieser Instal­la­tion kommt es zu einem beeindruckenden Wasserspiel an der Decke der Schwimmbad-Halle. Dabei werden die Wellen des Badewassers, etwa beim Schwimmen, auf die Decke projiziert und das Wasser reflektiert gleichzeitig die Decke wider. Diese flimmernden, rollenden Schlieren haben eine extrem entspannende Wirkung. Man fühlt sich, als wäre man in eine Unterwasserwelt eingetaucht und als würde man, wenn man nach oben schaut, auf den Meeresboden blicken. Dazu trägt auch die Gestaltung der Decke bei. Diese ist an vier Stellen so gewellt, als wäre dort ein Wasser­tropfen aufgetroffen. Und auch in diese Öffnungen wurden Leuchten gesetzt.

Dampfbad, Dusche, Bad
Eine weitere Komfortlösung sind die Lautsprecher, die unsichtbar in die Decke integriert wurden. Sie erzeugen ein räumliches Klangfeld, das in jeder Ecke des Raums gut zu hören ist. Den dominanten Part in dieser Wellnessoase übernimmt das Schwimmbad, daran schließen sich eine Liegewiese und eine Sitzecke mit großem Flachbildschirm an. Schon fast versteckt, von einer Spiegelwand optisch abgetrennt, gibt es noch ein kleines Dampfbad, eine verspiegelte Dusche und ein Gästebad. Die Schwimmbadumgehung ist aus Feinsteinzeug, ein Material, das immer häufiger den Einsatz in Schwimmbad-Hallen findet, da es mit einer geringen Wasseraufnahme zu überzeugen weiß. Die Schwimmbad-Technik befindet sich seitlich unterhalb des Schwimmbad-Beckens, also noch ein halbes Stockwerk tiefer.

BETEILIGTE FIRMEN

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