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Frühlingserwachen

Der Frühlingsbeginn ist für Poolbesitzer genau der richtige Zeitpunk, Becken und Wasser nach dem Winter wieder auf Vordermann zu bringen. Denn bei den ersten Sonnenstrahlen möchte man den Pool im Topzustand wissen, sodass der Sprung ins saubere Wasser die Saison gebührend einläuten kann. Welche Tipps und Tricks es gibt, damit der eigene Pool rechtzeitig fit für den Sommer ist, verrät haus und wellness*.

Der Frühling steht vor der Tür: Einzelne Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die Wolken und lassen Schnee und Eis schmelzen. Blumen strecken erste Blüten zaghaft in die frische Frühlingsluft. Die Natur erwacht nach dem Winter zu neuem Leben und auch die Menschen zieht es wieder ins Freie. All das sind erste Anzeichen dafür, dass auch die diesjährige Poolsaison nicht mehr lange auf sich warten lässt.


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Ähnlich wie im Tierreich, in dem einige Arten in eine totale Winterstarre verfallen und alle Funktionen aufs Minimum herunterfahren, während andere lediglich ruhen, kann auch der Pool auf zwei unterschiedliche Weisen überwintern: Entweder wird das Wasser in der kalten Zeit des Jahres abgelassen bzw. abgesenkt oder der Pool bleibt den gesamten Winter über in Betrieb. Je nachdem, für welche der beiden Varianten Sie sich entschieden haben, sollten bei der Wiederinbetriebnahme des Pools im Frühjahr einige Dinge beachtet werden, sodass dem Badevergnügen bereits in den ersten warmen Tages des Jahres nichts im Wege steht.

Der Klassiker: Absenken des Wassers
Das Ablassen oder Absenken des Badewassers im Winter ist eine bewährte Methode der Überwinterung für den Pool. Hierfür wird das Wasser im Herbst (beinahe) vollständig aus dem Becken gelassen und die komplette Technik des Schwimmbads abgestellt. Dies spart Energie. Generell gilt: Vor dem Winter ist nach dem Winter. Denn wer bereits für die Überwinterung einige kleine Regeln einhält, wird im Frühjahr keine bösen Überraschungen im Pool haben. So lohnt sich die Investition in eine Poolabdeckung, die sich über die gesamte Beckenfläche erstreckt. Sie sorgt während der Überwinterung dafür, dass kein Schmutz wie beispielsweise Laub von außen in das Becken gelangt. „Eine dunkle Abdeckung bietet hier den besten Schutz. Sie ist lichtundurchlässig und verhindert so zu großen Teilen das Algenwachstum“, weiß Schwimmbadbauer Hans-Georg Biesemann aus Erfahrung. Eine Kombination aus sogenannten antibakteriellen Winterkonservierern und einer Schockchlorung tötet vor dem Ablassen des Wassers zudem vorhandene Keime ab und verhindert dadurch spätere Algenbildung. Um den Großputz in den Frühlingsmonaten einfacher zu gestalten, sollten Wände, Boden und Filtersand von Kalk, Algen und Mikroorganismen befreit werden. Und auch der abgeschalteten Technik sollte der Poolbesitzer bereits vor dem Winter seine Aufmerksamkeit schenken. Einer der häufigsten Fehler sei, dass die Gerätschaften zwar abgeschaltet werden, das restliche Wasser in den Leitungen und Rohren jedoch nicht ausgelassen wird. Im schlimmsten Fall steht dieses Wasser dann fast ein halbes Jahr in den Zuläufen, bis es im Frühjahr bei Beginn der Saison wieder in den Pool eingespeist wird und hartnäckige Verschmutzungen ins Becken trägt.

Das Timing ist wichtig
Für die Inbetriebnahme des Pools gilt, je früher, desto besser. Sobald die Temperaturen draußen ansteigen, wird auch das im Pool verbliebene Wasser erwärmt. Warmes Wasser wiederum bietet einen idealen Nährboden für Algen und Bakterien. So sollte man demnach darauf achten, dass das Wasser im Becken die 15-Grad-Marke nicht überschreitet. „Normalerweise ist der 1. Mai eines jeden Jahres der Tag des Anschwimmens. Doch in den vergangenen Jahren fiel der Startschuss in die Saison teilweise sogar schon im späten März oder frühen April“, beobachtet Biesemann. Demnach sollte bereits Mitte März das erste Mal an den Frühjahrsputz des Pools gedacht werden.

Richtiges Putzen ist das A und O
Nach dem Entfernen der Winterabdeckung empfiehlt es sich zunächst, groben Schmutz wie Blätter und Zweige zu beseitigen. Da trotz des abgesenkten Wasserspiegels über mehrere Monate hinweg ein gewisses Maß an Beckenhydraulik vorhanden gewesen ist, haben sich in den Ecken des Beckens organische Abfälle abgesetzt. Besonders die Blätter von Eichenbäumen, die viele Gerbstoffe enthalten, können auf den Fliesen braune Flecken hinterlassen. Doch keine Sorge: Diese Flecken verschwinden nach Inbetriebnahme innerhalb von knapp zwei Wochen wieder. Es ist wichtig, die Filteranlage im nächsten Schritt auf Zirkulation zu stellen. „Wenn man jetzt sofort auf Rückspülen stellte, dann würden sich die organischen Teile festsetzen und das Filterkreuz verstopfen“, erklärt Biesemann einen häufigen Fehler der Wiederinbetriebnahme. Nachdem das Wasser für einige Minuten zirkulieren konnte, kann dann bedenkenlos rückgespült werden. Um die anschließende Reinigung zu erleichtern, sollte anschließend das Wasser vollständig aus dem Becken gelassen werden. Die durch den Frost entstandene Schmutzlinie an den Wänden kommt dadurch besser zum Vorschein.

Erst danach geht es an den eigentlichen Frühjahrsputz des Beckens. Für Kalkablagerungen, Verkrustungen und Rostflecken sollte man einen sauren Reiniger verwenden. Bei Schmutz wie Fett- oder Rußablagerungen kommen wiederum alkalische Mittel zum Einsatz. Da die speziellen Reiniger genau auf den Schmutz abgestimmt sind, sollte das Putzen relativ leicht von der Hand gehen. „Wer scheuert, hat das falsche Mittel“, lautet dazu die Devise des Schwimmbadbauers vom Niederrhein. Vor der Neubefüllung sollte man das Becken gründlich ausspülen, damit die Reste der Reinigungsmittel entfernt werden und sich der Pool nicht in ein Schaumbad verwandelt. Für die Befüllung des Pools eignet sich Leitungswasser besonders gut. Es ist im Gegensatz zu Brunnenwasser bereits im örtlichen Wasserwerk von Eisen und Mangan befreit worden. Da Mangan eine chemische Verbindung mit Chlor eingeht, könnte die Behandlung mit Chlor bei einem zu hohen Mangangehalt im Wasser nämlich schlimmstenfalls ausgehebelt werden und der Pool finge an zu riechen.

Tipps für den
Poolsaisonstart

Dos
– rechtzeitig beginnen (März/April)
– Filteranlage zunächst auf
Zirkulation stellen
– saure Reiniger für Kalk, Rost und
harten Schmutz
– alkalische Reiniger für Fett und Ruß
– vor Neubefüllung Becken ausspülen
– mit Leitungswasser befüllen
– Pooltechnik überprüfen
– Filter reinigen
– Mess- und Regeltechnik abgleichen
– pH-Werte prüfen
– eventuelle Zugabe von Chemikalien

Don’ts
– vor der Überwinterung
nicht putzen
– Wasser in Leitungen und
Filteranlagen lassen
– billige Winterabdeckung kaufen
– Winterfluid vergessen
– im Frühling sofort rückspülen
(Schmutz verstopft Filterkreuz)
– Becken mit Brunnenwasser füllen

Technik nicht vergessen
Neben dem Becken benötigt auch die Pooltechnik eine gründliche Reinigung. So gehört die Überprüfung von Dichtungen und Pumpen genauso zum Check nach dem Winter wie die Filterreinigung. Hierfür empfehlen Experten, das Becken fürs Erste zwei bis drei Zentimeter höher als üblich zu befüllen. Dieses Wasser kommt dann bei der säubernden Filterrückspülung zum Einsatz. Spezielle Produkte sorgen in diesem Zusammenhang dafür, dass Verklumpungen am Filter gelöst werden. Alle zwei bis drei Jahre muss das Filtermaterial ausgewechselt werden, damit eine optimale Filterwirkung auf Dauer garantiert ist.

Trend: aktive Überwinterung
In jüngster Zeit beobachten Experten aus der Schwimmbadbranche einen neuen Trend, der bei Besitzern eines Außenpools immer beliebter zu werden scheint. Anstatt das Wasser aus dem Becken zu lassen oder auf ein Minimum abzusenken, bleibt der Pool in Betrieb. Dies bedeutet, dass alle technischen Komponenten in den Wintermonaten eingeschaltet sind – lediglich die energieaufwendige Wärmepumpe wird größtenteils ausgestellt.

Immer milder werdendes Wetter in unseren Regionen verkürzt den Winter. „In den letzten Jahren kam es kaum vor, dass die Temperaturen am Niederrhein länger als 14 Tage unter null Grad gefallen sind“, erklärt Hans-Georg Biesemann. In Verbindung mit einer zuverlässigen Poolabdeckung friert das Wasser bei Temperaturen um den Gefrierpunkt demnach nicht ein. Sollte einmal Dauerfrost bevorstehen, kann die Wärmepumpe für diese Zeit einfach wieder eingeschaltet werden. „Generell empfiehlt es sich, sowohl die Pumpe als auch die Filteranlage bei der aktiven Überwinterung auf Intervallschaltung zu stellen“, erklärt der Fachmann. Die Filterzeiten würden so auf drei Stunden pro Tag reduziert, während das Wasser dennoch in Bewegung bleibt. Für die Energiekosten bedeute dieses Szenario nur einen geringen Anstieg. Biesemann schätzt die Mehrkosten unter dem Strich auf knapp 35 Euro im Jahr. Das sei im Vergleich zu dem Aufwand der Winterwartung und der Wiederinbetriebnahme im Frühling durchaus lohnenswert.

Die aktive Überwinterung des Pools hat darüber hinaus für alle Saunafans einen weiteren Vorteil: Da die Wassertemperatur selten unter fünf Grad fällt, eignet sich der Bereich des Einstiegs, in dem häufig eine Treppenanlage untergebracht ist, besonders gut als kaltes Tauchbecken zwischen den Saunagängen. Die Abdeckung muss dafür lediglich kurz zur Seite geschoben werden.

Auch bei der Winterruhe des Pools bei laufendem Betrieb gibt es einige Kleinigkeiten zu beachten. Sollte eine Gegenstromanlage in den Pool integriert sein, so ist es elementar, diese im Herbst komplett zu entleeren. Des Weiteren muss der Technikraum des Schwimmbeckens zu jeder Zeit frostfrei gehalten werden, damit die Gerätschaften keinen Schaden nehmen.

 

Aller guten dinge sind drei
Mit diesen kleinen Helfern machen Sie Ihren Pool im Frühjahr wieder startklar:

 Sauerer Reiniger
Für Kalkablagerungen, Verkrustungen und Rostflecken sollte man einen sauren Reiniger verwenden. Bild: Dinotec
Alkalischer Reiniger
Bei Schmutz wie Fett- oder Rußablagerungen kommen wiederum alkalische Mittel zum Einsatz. Bild: Chemoform
pH-Tester Die Prüfung des pH-Wertes ist elementar. Für sanftes und hautfreundliches Wasser sollten die pH-Werte zwischen 7,0 und 7,4 eingestellt sein Bild: Bayrol

Das Beste zum Schluss
Der letzte Schritt gestaltet sich für beide Varianten der Überwinterung gleich. Kurz vor dem belohnenden ersten Sprung in den Pool ist die Prüfung des pH-Wertes an der Reihe. Für sanftes und hautfreundliches Wasser sollte der Poolbesitzer die Werte auf 7,0 bis 7,4 einstellen. Bei Zugabe von Chemikalien wie Chlor liegt der Idealwert des freien Chlors bei 0,6 bis 1,0. Für ungetrübten Badespaß sollte das Wasser nicht nur in der Hochsaison, die durchschnittlich 30 bis 35 Wochen dauert, jede Woche mit Frischwasser rückgespült werden, sodass die gesamte Füllmenge des Pools pro Jahr insgesamt bis zu zweimal erneuert wird. Jetzt heißt es nur noch: Viel Spaß in der Schwimmsaison 2015!

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