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Fit in die Saison

Endlich liegt der Winter hinter uns und der Frühling steht vor der Tür. Damit Sie pünktlich wieder in den heimischen Pool springen können, müssen Sie diesen wieder sanft aus dem Winterschlaf wecken. Praktische Tipps und die Step-by-Step-Anleitung des Pool-Profis zeigen, wie das geht.

Wenn die ersten Sonnenstrahlen sich ihren Weg in unseren Garten bahnen, die Pflanzen sprießen, die Tage länger werden und die Temperaturen langsam wieder ansteigen, wissen wir alle: Der Frühling steht vor der Tür. Endlich! Die Badesaison hat begonnen.

Jetzt heißt es, das eigene Schwimmbad auf Vordermann zu bringen, damit es pünktlich zur ersten Poolparty des Jahres in bestem Zustand ist. In diesem Zusammenhang gilt es, einige essenzielle Dinge zu beachten. Poolexperte Johannes Berenz von Hesselbach Schwimmbadbau in Remscheid weiß, wie es geht, und beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Saisonstart des privaten Pools.

In Sachen Überwinterung – was ist besser? Wasser aus dem Becken lassen oder Wasser im Becken behalten?
Schwimmbecken-Hersteller empfehlen die Überwinterung in gefülltem Zustand. Wasser ist der beste Schutz. Frost oder Eis schaden dem Pool nicht. Fliesenbecken sollen sogar immer randvoll bleiben, damit der Frost die obersten Fliesen nicht zerplatzen oder abspringen lässt. Der Wasserdruck kann dem Druck nachrutschender Erde entgegenwirken und das Material ist geschützt.


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Gibt es bestimmte Pflegemittel, die ich im Winter im Pool haben muss bzw. wie kann ich das Becken vor Verschmutzungen schützen?
Die Zugabe spezieller Überwinterungsmittel beugt Kalkablagerungen und dem Entstehen von Algenwachstum vor. So wird auch die Frühjahrsreinigung sehr viel einfacher und müheloser.

Erst einmal sollten Sie den pH-Wert des Wassers auf 7,0 bis etwa 7,4 regulieren. Das Poolwasser selbst sollte dann schockgechlort werden (Chlorgehalt auf mindestens 3 Milligramm pro Liter). Damit sich das Chlor gleichmäßig im Wasser verteilen kann, empfiehlt es sich, die Filteranlage noch einige Stunden weiterlaufen zu lassen.

Nach der Schockchlorung muss der Filter rückgespült werden. Anschließend wird die Filteranlage abgestellt und das Überwinterungsmittel ins Becken gegeben (0,5 Liter pro 10 Kubikmeter. Optimal wird das Mittel an verschiedenen Stellen eingefüllt).

Jetzt sollten die Rohrleitungen (Filteranlage, Gegenstromanlage, Pumpen) von stehendem Wasser befreit beziehungsweise entleert werden. Denn: Bliebe das Wasser darin und dehnte sich bei Frost aus, könnten die Leitungen im schlimmsten Fall platzen. Verwenden Sie nach dieser Entwässerung der Rohre für Einlaufdüse und Skimmer am besten spezielle Winterstopfen. Je nach Intensität des nahenden Winters und der Größe des Schwimmbads kann es zudem – besonders bei Fliesenbecken – sinnvoll sein, sogenannte Eisdruckpolster ins Becken zu geben. Diese schwimmen auf der Wasseroberfläche und verringern die Stärke des Wasserdrucks, der sich sonst ungünstig auf die Poolwände auswirken kann.
Extra-Tipp: Selbstverständlich bietet auch jegliche Art von Poolabdeckung zusätzlichen Schutz vor Verschmutzungen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, meinen Pool aus dem Winterschlaf zu wecken?
Je nach Wetter sollte dies zwischen Ende März und Ende April geschehen – im Prinzip, sobald kein Bodenfrost mehr da ist. Man sollte allerdings darauf achten, ab welcher Außentemperatur die Wärmepumpe betriebsfähig ist.

Gibt es eine Checkliste, die ich beachten sollte, wenn der Pool wieder in Betrieb genommen wird?
– Dichtungen prüfen
– Filteranlage kontrollieren und in Betrieb nehmen
– Technik-Komponenten & Leitungen prüfen
– Wasserlinie reinigen
– Pool wieder mit Frischwasser auffüllen
– Stoßchlorung durchführen
– Filter desinfizieren
– Wasserwerte einstellen

Welche einzelnen technischen Elemente sollte ich überprüfen und gegebenen- falls austauschen?
Öffnen Sie den Filterkessel und prüfen Sie, ob der Filter verkalkt oder verschmutzt ist. Bei verkalktem Sand (Sand ist verklumpt) sollte ein saures Filterentkalkungs- und Reinigungsmittel eingesetzt werden. Ist der Sand immer noch verklumpt, sorgt ein zusätzlicher Desinfektionsreiniger für Abhilfe.

Rohrleitungen und Dichtungen prüfen, Pumpe anschließen.

Sollte man das Becken im Frühjahr einmal komplett reinigen?
Ja, zumindest ein Außenbecken sollte einmal im Jahr, vorzugsweise im Frühjahr, entleert und gründlich gereinigt werden. Selbst wenn das Wasser optisch einwandfrei wirkt, sollten Wände, Boden und Filtersand von Schmutz und Kalk befreit werden. Nur so kann ein optimales Badewasser erreicht werden.

Was gilt es in puncto Wasserpflegemittel zu beachten? Hat sich das Wasser während der Nicht-Benutzung verändert?
Grundvoraussetzung für eine funktionierende Wasseraufbereitung ist die Umwälzung und Filtration des Wassers (physikalische Wasseraufbereitung) sowie die Zugabe von Wasserpflegeprodukten (chemische Wasseraufbereitung). Beide Aufbereitungsarten ergänzen sich gegenseitig und sind für eine wirksame Pflege gleichsam wichtig.

Auch wenn das Wasser in Ordnung zu sein scheint, ist es ratsam, es zu wechseln. Denn in dem abgestandenen Wasser hat sich über den Winter doch am Beckenboden einiges an Algen oder herabfallendem Laub angesammelt und Sie wollen ja schließlich den ganzen Sommer darin baden.

Um die Pflegemittel richtig dosieren zu können, mu?ssen Sie wissen, wie viel Kubikmeter Wasser Ihr Schwimmbad fasst. Je nach Beckenform ist die Formel zur Berechnung unterschiedlich.

Zur besseren Durchmischung am besten in der Nähe des Zulaufs zugeben. Damit sich das Produkt gut im Pool verteilen und seine Wirksamkeit entfalten kann, lassen Sie nach der
Dosierung die Umwälzpumpe für mindestens acht Stunden laufen.

Was sind die häufigsten Fehler, die nach der Überwinterung gemacht werden?
Schwierige Frage, die man so pauschal nicht beantworten kann. Wie bei einer Autoinspektion ist es natürlich besonders wichtig, alle tech-
nischen Komponenten (Dichtungen, Filteranlage, Leitungen) zu kontrollieren. Dann haben Sie erst einmal Ruhe und können ganz entspannt den Sommer „durchfahren“.

Was sind die drei Must-have-Produkte für den Pool im Frühjahr?
– Beckenrand-Reiniger für die Wasserlinie
– „Calcinex“: ein chlorstabiles Flüssigmittel zur Verhinderung von Kalk- und Metallablagerungen an den Pooloberflächen. Der in „Calcinex“ enthaltene Wirkstoff sorgt vor allem in härteren Wässern dafür, dass Kalk in Suspension verbleibt und sich deshalb nicht an den Wänden und am Boden absetzen kann.
– Kein Must-have, aber sehr komfortabel, ist ein Poolroboter zur Reinigeung des Beckenbodens.


Johannes Berenz ist Geschäftsführer der Firma Hesselbach in Remscheid. Hier spezialisiert man sich seit vielen Jahren auf den professionellen Bau von Pools, Whirlpools und Saunen.

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