Der erste und wichtigste Schritt ist getan und es steht fest: Auch unser Garten soll mit einem eigenen Pool ausgestattet werden. Nun steht die Planung des Projekts an. Auf den Homepages verschiedener Schwimmbadprofis finden sich allerhand Inspirationen zur Gestaltung – viele der gezeigten Beispiele verfügen über eine Poolüberdachung. Was muss ich hierzu wissen? Ronald Müller, Poolexperte bei Elster Schwimmanlagenbau, weiß, worauf es in diesem Kontext ankommt.
Was genau ist eine Poolüberdachung?
Mit einer Poolüberdachung bezeichnet man stabile Konstruktionen, die sich über der Wasseroberfläche eines Schwimmbades befinden und an den Seiten des Beckens befestigt oder auch einige Meter über dem Beckenrand aufgestellt werden. Im Gegensatz zu Rollladenabdeckungen, die in das Becken integriert sind und direkt auf der Wasseroberfläche aufsetzen, besteht zwischen Poolüberdachung und Wasser mehr Platz. Je nach Ausführung in der Höhe verwandelt die Überdachung einen Outdoorpool somit in einen Indoorpool. Nicht selten kann der Poolbesitzer sich im
geschlossenen Zustand unter der Konstruktion aufhalten und schwimmen.
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Welche Arten von Überdachungen gibt es?
Die Hersteller spezieller Schwimmbadüberdachungen bieten Modelle für jeden individuellen Gebrauch an. Sie variieren in Höhe, Form, Design und Technik. Während eine flache Überdachung sich dezent in den Garten einfügt und so die Sicht nicht versperrt, punktet eine hohe Überdachung mit einem geschützten Wellnessraum, in dem man sich bei jedem Wetter aufhalten kann. Ob aus Kunststoffglas oder Plexiglas, in Doppelstegplattenausführung oder als Klarglas, mit einer oder zwei Laufschienen, mit Motor betrieben oder manuell zu bedienen, ob mit Tür oder ohne, ob und oder eckig – Poolüberdachungen liefern dem Schwimmbadbesitzer etliche Vorteile.
Welche Pluspunkte habe ich durch die Poolüberdachung?
Da ich als Pooleigentümer mit meinem Schwimmbecken unter anderem Verantwortung für andere habe, bietet eine Überdachung in diesem Kontext optimalen Schutz und hohe Sicherheit. Alle Überdachungen müssen laut Norm einer Belastung von 45 Kilogramm pro Quadratmeter standhalten. So verhindert man, dass Kleinkinder oder Haustiere ins Badewasser fallen. Zudem schützt die Schwimmbadüberdachung auch das Badewasser selbst. Im geschlossenen Zustand verhindert sie, dass Laub, Äste oder Regen das Wasser verunreinigen. Dies wiederum minimiert den Einsatz von Chemikalien und Co. Unabhängig davon, ob in flacher oder hoher Ausführung verlängern die Modelle in allen Fällen die Badesaison! Denn im Vergleich zu einem nicht ab-gedeckten Pool gewinnt die Wassertemperatur durch die Überdachung zwischen 6 und 8 Grad dazu.
Wie bediene ich die Poolüberdachung? Welche Möglichkeiten gibt es hier?
Alle Poolüberdachungen lassen sich sehr leicht bedienen. Ich kann die Elemente in alle Richtungen schieben. Empfehlenswert ist eine Schienenverlängerung. Da kann ich meinen Pool komplett freischieben und muss keine Teile abbauen, die dann beim Schwimmen stören könnten. In einigen Fällen können die einzelnen Segmente an jedem Stoß geöffnet werden, sodass die Belüftung oder Öffnung der jeweiligen Wettersituation angepasst werden kann. In der Regel werden die Überdachungen ohne Bodenschienen oder nur auf einer Seite mit einer Führungsleiste versehen. Natürlich bleibt die Technik auch bei den Überdachungen nicht stehen: Verstärkt bieten Hersteller die Option einer Motorisierung der Überdachung an. Per Knopfdruck auf die Fernbedienung wird das Öffnen und Schließen der Hochüberdachung zum Kinderspiel. Die meisten Überdachungen verwenden auf 24 Volt basierende Elektromotoren, die von kleinen Photovoltaikpaneelen auf der Überdachung gespeist werden. Das Verlegen von Stromzuführungen erübrigt sich somit.
Ich habe sehr hohe Designansprüche. Gibt es hier dezente, moderne Modelle von Überdachungen?
Bereits seit längerer Zeit steht neben der Funktion auch vermehrt die Optik im Vordergrund, wenn es um die Wahl einer passenden Poolüberdachung geht. Der Garten, der immer mehr zum Outdoor-Wohnzimmer wird, soll auch in Sachen Design und Aussehen gefallen. So tragen zeitgemäße Formen dazu bei, dass sich der Pool mitsamt Überdachung harmonisch in das Gesamtbild integriert. Moderne Überdachungen mit geraden, flachen Elementen, deren Laufschienen häufig dezent und damit ästhetisch verbaut wurden, liegen klar im Trend.
Ich habe bereits einen Pool und denke über die Anschaffung einer Poolüberdachung nach. Geht dies auch nachträglich? Was kommt baulich hier auf mich zu?
Allgemein ist zu empfehlen, von Anfang an bei der Planung eines Beckens eine Überdachung und damit die baulichen Vorgaben für diese mitzuberücksichtigen. Ob man dann schlussendlich eine Überdachung bauen lässt oder nicht, kann der Poolbesitzer im Nachgang flexibel entscheiden. Wenn bereits ein Pool vorhanden ist, für den bis dato aber keine Überdachung vorgesehen ist, kann man eine Überdachung selbstverständlich nachrüsten. Baulich sieht dies wie folgt aus: Für die Laufschienen wird ein Streifenfundament benötigt. Anschließend ist ein glatter Untergrund, der in Waage sein sollte, zwingende Voraussetzung. Ist der Untergrund schön gerade, kann man eine superflache Laufschiene verwenden.
Warum Poolüberdachung und nicht einfach Rollladenabdeckung?
Damit Regen und Verschmutzungen durch Laub oder Äste nicht in unser Badewasser gelangen, ist die Anschaffung von einer Rollladenabdeckung oder auch einer Poolüberdachung immer empfehlenswert. Im Vergleich zu einer Rollladenabdeckung bietet die Poolüberdachung allerdings größere Möglichkeiten der (Freizeit-) Gestaltung. Hohe Überdachungen beispielsweise, in denen es im geschlossenen Raum angenehm warm wird, fungieren zudem als Aufenthaltsraum. Hier kann der Poolbesitzer Sitzgelegenheiten positionieren und – unabhängig vom Wetter – die Vorzüge des eigenen Pools im Garten genießen.
