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FAQs: Energie sparen

Der erfahrene Schwimmbadprofi Amadeus Veit von Pumpen Veit aus Oederan klärt die wichtigsten Fragen und gibt nachhaltige Tipps.

Gibt es bestimmte Vorkehrungen, Vorgaben (Isolierung und Co.), die bereits vor dem Bau des Pools einzuhalten sind? Muss man hier einen Unterschied zwischen Freibad und Hallenbad machen?
Vor dem Bau eines Schwimmbeckens sollte sich der Bauherr umfassend von einem kompetenten Schwimmbadbauer beraten lassen, um sein individuelles Projekt nicht nur optisch ansprechend, sondern auch energieeffizient zu realisieren.

Sowohl bei Frei- als auch bei Hallenbädern spielt die Isolierung des Beckens eine entscheidende Rolle. Sie sollte individuell dem jeweiligen Beckentyp angepasst werden. Bei einem Freibad sind vor allem die Lage und der Standort des späteren Beckens entscheidend: Zum Beispiel sollten schattige und windige Stellen vermieden werden. Zudem empfiehlt sich eine Abdeckung des Beckens durch Schiebeüberdachungen oder Rollläden. Diese helfen nicht nur das Wasser schneller zu erwärmen und die Wärme länger zu speichern, sondern reduzieren zugleich die Verschmutzung im Becken.

Ein Hallenbad ist ein ganz besonderes Projekt. Aufgrund der hohen Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sind einige Vorkehrungen zu treffen, um nicht nur eine energieeffiziente Betreibung sicherzustellen, sondern auch Schäden an der Bausubstanz vorzubeugen. Ein Klimagerät und eine Dampfsperre sind unerlässlich und sollten individuell mit Planer, Architekt und Schwimmbadbauer ausgewählt werden. Eine zusätzliche Rollladenabdeckung hilft, die Betriebskosten geringer zu halten und senkt zudem die Luftfeuchtigkeit in der Schwimmhalle.


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Ein sehr großer Teil der Energie wird für die Erwärmung des Wassers benötigt, welche Produkte (Heizung und Co.) eignen sich in diesem Kontext besonders gut und warum?
Es gibt viele Möglichkeiten, das Beckenwasser zu erwärmen. Solarabsorber sind nach wie vor eine gute und umweltfreundliche Heizquelle. Mit einer passenden Filterpumpe können Sie Ihr Becken so fast zum Nulltarif erwärmen.

Der Trend geht jedoch dahin, dass immer mehr Kunden unabhängig von der Sonneneinstrahlung ihr Becken erwärmen und nutzen wollen. Dafür eignet sich eine Wärmepumpe mit einem hohen COP-Wert. Die Abkürzung COP steht für „Coefficient of Performance“ und ist eine wichtige Kennzahl für Wärmepumpenheizungen, die für die Betriebskosten entscheidend ist.

Bietet die Hausheizung ausreichend Kapazitäten, ergibt sich ebenso die Möglichkeit, einen Warmwasser-Wärmetauscher oder einen Elektrodurchlauferhitzer einzusetzen.

Wie verhält es sich mit den technischen Komponenten wie Pumpen oder Filter? Welche Lösungen am Markt sind hier zu empfehlen?
Zu empfehlen sind drehzahlgeregelte Filterpumpen. Diese arbeiten äußerst effizient bei einem zugleich sehr geringen Stromverbrauch. Dank des individuell angepassten Betriebspunktes kann die perfekte Filterdurchlaufgeschwindigkeit eingestellt werden.

Hinsichtlich des Filtermaterials gibt es ebenso Möglichkeiten, um energieeffizient zu arbeiten. Filterquarzsand ist nach wie vor ein gutes Filtermaterial. Alternativ kann jedoch ein
aktiviertes Filtermaterial aus Glas eingesetzt werden. Die hohe Nutzungsdauer (zwei- bis dreimal länger als Filterquarzsand), die kurze Rückspülzeit und die antibakteriellen Eigenschaften machen es zu einem sehr guten und umweltschonenden Filtermaterial.

Auch kleinere Einbauteile wie beispielsweise Unterwasserscheinwerfer verbrauchen Energie. Gibt es hier sparsame Varianten?
Natürlich gibt es auch in diesem Bereich eine Vielzahl von umweltschonenden Varianten. Hier setzen wir Schwimmbadtechniker auf die neuste energiesparende LED-Technik. LED-Unterwasserscheinwerfer bieten vielseitige Möglichkeiten, um Ihr Schwimmbecken am Abend erstrahlen zu lassen – auf Wunsch auch in den unterschiedlichsten Farben.

Im Zeitalter der technischen Innovationen kann beinahe alles „smart“ gesteuert werden. Welche Kontrollgeräte überwachen meine gesamte Schwimmbadtechnik und achten dabei vor allen Dingen auf Energieeffizienz?
Smart Home macht nicht Halt vor dem Schwimmbadbau. Dank intelligenter Steuerungen werden alle Komponenten wie Rollladen, Wärmepumpe, Filterpumpe sowie Entfeuchtungsanlage überwacht und geregelt. So lässt sich unnötiger Energieverbrauch verhindern. Viele dieser Steuerungen ermöglichen die moderne Ansteuerung über das Smartphone/Tablet oder PC. So kann sowohl der Endverbraucher als auch der betreuende Schwimmbadbauer entsprechende Einstellungen vornehmen und diese optimieren.

Welche Möglichkeiten gibt es, den Wärmeverlust des Wassers zu minimieren?
Der Wärmeverlust entsteht zu 80 Prozent über die Wasseroberfläche. Daher sollte jedes Becken abgedeckt werden. Mit Schiebeüberdachungen, Rollschutzabdeckungen, Rollladenabdeckungen oder Schaumstoffabdeckungen lässt sich dieses Problem schnell lösen. Ebenso eignen sich Solarlamellen. Diese schützen Ihr Becken nicht nur vor Auskühlung und Verdunstung, sondern bieten zugleich einen Heizeffekt.

Auch der Einsatz von Chemikalien soll minimiert werden? Was empfehlen Sie hier – und warum?
Eine ausreichende Desinfektion ist im Schwimmbecken zwingend nötig. Unsere Erfahrung lehrt uns: „So viel wie nötig, nicht wie möglich!“

Dank intelligenter Mess- und Dosiereinrichtungen wird der Zusatz von Chemikalien heutzutage punktgenau geregelt und damit minimiert. Auch der Einsatz von UV-Lampen ist empfehlenswert. Hierdurch erfolgt eine passive Desinfektion, die den Einsatz von Chlor, Brom oder Aktivsauerstoff nochmals reduziert.

In Hallen spielen Entfeuchtung und ein gutes Klima eine wichtige Rolle. Kann man auch hier nachhaltig handeln?
Natürlich. Gerade in Schwimmhallen ist ein gutes Steuerungssystem extrem wichtig. Dies bedeutet, dass die Elemente Schwimmbadabdeckung, Filteranlage und Klima beziehungsweise Entfeuchtungsanlage sensibel aufeinander abgestimmt und fachmännisch eingestellt werden. Somit trägt der entsprechende Wärme und vor allem Feuchteschutz zur Langlebigkeit und Nachhaltigkeit bei.

Ich habe bereits einen Pool. Dieser ist allerdings nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik und verbraucht zu viel Energie. Welche Möglichkeiten der Sanierung und Optimierung gibt es?
Bei einer Sanierung lässt sich ein besonders großer Effekt erzielen, wenn der Beckenkörper – also die Wände – isoliert wird. Dies erfolgt zum Beispiel mit Styropool-Steinen oder mit Thermobeton bei Fertigbecken. Wie schon erwähnt, sollte auf jeden Fall die Beckenoberfläche abgedeckt werden. Denn eine Poolabdeckung ist, um Energie zu sparen, immer von großem Nutzen. Aber auch die elektrischen Komponenten wie die Filterpumpe können durch moderne engerieeffiziente Geräte ersetzt werden.


Amadeus Veit ist Leiter des technischen Managements bei der Firma Pumpen Veit. Das Unternehmen ist ein erfahrener und zuverlässiger Partner in Sachen Pumpen-, Abwasser und Kommunaltechnik. Darüber hinaus umfasst das Portfolie die Planung, Lieferung und Montage individueller Lösungen aus dem Bereich Schwimmbadtechnik und Schwimmbadbau. Hohe Qualität, fachliche Kompetenz sowie eine ganzheitliche Konzeption stehen bei Pumpen Veit, einem Mitglied der renommierten Topras-Gruppe, immer im Vordergrund. 

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