Sauberkeit spielt beim eigenen Schwimmbad eine besonders wichtige Rolle. Neben zuverlässiger Wasseraufbereitung sollte auch der Beckenkörper selbst nicht vernachlässigt werden. Wie Sie Ihrem Becken die passende Pflege verpassen und was man beim Umgang mit Reinigungsmitteln beachten sollte, verraten die erfahrenen Pool-Profis Doris und Rainer Köppen.
Die richtige Wasserpflege ist Voraussetzung für ein sauberes Becken. Welche Aspekte müssen hierbei beachtet werden? (pH-Wert, Entkeimung etc.)
Damit stets ein hoher Hygienestandard im Becken herrscht, sollte die Wasserqualität hervorragend sein. Verschiedene technische Komponenten der Wasseraufbereitung garantieren dies: Zum einen sollte man in einen hochwertigen Filterkessel mit dem entsprechenden Filtermedium investieren. Auch bei der Laufzeit der Filteranlage darf nicht gespart werden. Denn diese sollte lange – empfohlen sind circa zehn Stunden – laufen. Essenziell ist darüber hinaus das regelmäßige, nicht zu kurze Rückspülen des Filterkessels. Mit zwei bis drei Minuten liegt man hier genau richtig.
Zum Überprüfen der Wasserqualität empfiehlt es sich des Weiteren, Desinfektions- sowie pH-Werte in geregelten Abständen zu messen und falls notwendig entsprechende Chemikalien nachzufüllen. Wer eine automatische Mess- und Regelanlage in die Schwimmbadtechnik integriert hat, der muss sich über Letzteres keine Gedanken machen. Dieser innovative Helfer übernimmt dann die zuvor beschriebene Aufgabe.
Gefällt Ihnen dieser Artikel? Hier gibt’s mehr davon:
haus und wellness* als Print-Abo
haus und wellness* als App-Abo
Trotz bester Wasserpflege kann das Schwimmbecken verschmutzen. Wo setzt sich der Schmutz im Becken ab? Ist dies auch abhängig von der Beckenform?
Die Verschmutzungen im Schwimmbecken sind auf den geraden Flächen leicht zu entfernen. Der Schmutz setzt sich aber auch gerne an den Ecken einer Treppenstufe sowie in den Schächten von Rollladenabdeckungen (Unterflur) oder unter Sitzbankverkleidungen ab. An den Treppenstufen kann man dies gut mit einer Rundbürste oder einer Flachbürste, die an einer Teleskopstange befestigt wird, entfernen. Rollladenschächte und Sitzbankkonstruktionen sollte man im Frühjahr vor Badebeginn manuell reinigen. Sollte sich an bestimmten Stellen im Becken Schmutz ansammeln, könnte es an der Richtung der Einströmdüsen liegen. Wenn man diese etwas justiert und beobachtet, ob es sich verbessert, dann kann damit das Problem häufig behoben werden.
Es gibt verschiedene Beckenarten. Erfordern diese eine unterschiedliche Behandlung?
Bei Becken aus Edelstahl sollte man nur die vom Hersteller empfohlenen Reinigungsmittel verwenden. Vorsicht ist geboten bei eisenhaltigen Teilen wie Haarspangen oder etwa Münzen. Wenn diese ins Wasser fallen, besteht die Gefahr von Rostflecken im Beckenkörper.
Ähnlich sieht es bei Schwimmbecken aus GFK und mit Folie verkleideten Becken aus. Bei beiden Varianten sollten die Wasserwerte und die Temperaturen möglichst stabil beibehalten werden. Besonders bei Folienbecken ist langes Überchloren nicht zu empfehlen, da hierdurch die Farbe der Schwimmbadfolie in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Was sind die absoluten Must-haves und Werkzeuge, die ich für die Beckenpflege brauche?
Neben einer Teleskopstange mit Bürste dürfen Kescher, Bodensauger und Pooltester nicht fehlen. Auch sind spezielle Beckenrandreiniger, Desinfektionsmittel, pH-Regulierer und Flockungsmittel fester Bestandteil des benötigten Equipments.
Wie oft muss ich mein Becken bei Betrieb reinigen? Sollte man bei schwerer Verschmutzung das Wasser komplett austauschen?
Wie häufig man sein Becken reinigen muss, hängt stark davon ab, wie viel Schmutz von außen in das Becken fällt. Je mehr Blätter, Äste oder auch Gras vom Rasenmähen ins Wasser gelangt, desto häufiger empfiehlt sich eine Reinigung. Diese Verschmutzungen sowie Feinstaub und Verunreinigungen durch Badegäste werden größtenteils von der Filteranlage aufgenommen. Im Regelfall reicht es aus, das Becken alle zwei Woche manuell für circa eine Stunde zu säubern. Mit einem speziell für den Pool entwickelten Reinigungsroboter geht das Ganze jedoch schneller.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen oder für den Fall, dass das Badewasser einmal komplett umgeschlagen sein sollte, ist das Herauslassen des kompletten Poolwassers die einzige Lösung.
Wie verhält es sich mit den einzelnen Extras des Beckens wie Leiter, Einlaufdüsen. Rollladenabdeckung, Scheinwerfer, Gegenstromanlage und Co.? Benötigen diese eine spezielle Pflege?
Einstiegsleitern aus Edelstahl brauchen – genauso wie Handläufe oder Schwallduschen – Pflege und müssen daher regelmäßig gereinigt werden. Hier eignen sich Edelstahlreiniger, die man auch im Haushalt benutzt, besonders gut. In puncto Rollladenabdeckungen empfehlen wir, diese mindestens zweimal im Jahr mit einer weichen Bürste gründlich vom Schmutz wie Kalk und Kristallablagerungen zu befreien. In diesem Kontext sind auch ein richtiger pH-Wert und das regelmäßige Rückspülen mit Frischwasser überaus wichtig.
Poolattraktionen wie Gegenstromanlagen, Massagewände, Schwallduschen sowie Luftsprudler sollten nicht allzu lange unbenutzt bleiben, da das Wasser, das sich hier in den jeweiligen Pumpen befindet, nicht ausgetauscht werden kann. So sollte man diese Features ab und zu einmal anschalten, um stehendes Wasser zu verhindern.
Lohnt sich die Anschaffung eines Poolroboters? Wenn ja, was muss ich hierbei beachten?
Eine solche Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall. Ein Roboter spart sehr viel Zeit und erleichtert die Arbeit. Die Vorteile bestehen hier auch darin, dass der Roboter das Wasser gleichzeitig filtert. Zudem kann er mit mehr Kraft an der Verschmutzung arbeiten, als es uns mit einer langen Teleskopstange möglich ist. Bei der Anschaffung eines Poolroboters ist darauf zu achten, die für das eigene Beckenart passende Variante zu wählen. Bei glatten Oberflächen wie Edelstahl benötigt der Roboter spezielle Walzen, damit er besser die Wände hochfahren kann. Des Weiteren ist auch die Größe des Beckens ein wichtiger Parameter: Bei großen Becken braucht ein Roboter längere Laufzeiten für die Reinigung. Hat ein Becken beispielsweise einen schräg verlaufenden Boden, so muss der Roboter über ausreichend Leistung verfügen.
