Während andere gedanklich noch dem letzten Urlaub im Süden nachhängen, ließ sich eine belgische Familie ihren mediterranen Traum an die Wand bringen – eine Illusionsmalerei entführt die Hausherren beim Relaxen im Home-Spa in die Toskana.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das Sprichwort trifft auf vielerlei Situationen zu, beim Hallenbad der Familie Bahrens (Name von der Redaktion geändert) aus dem belgischen Städtchen Kelmis nahe der deutschen Grenze ganz eindeutig auch. Statt sich die toskanische Landschaft nur vor das innere Auge zu rufen, versüßt ein Bildnis der italienischen Idylle das zarte Fernweh. Der abgebildete blaue Himmel, durchzogen von weißen Flauschewolken tröstet über manch verregneten Tag hinweg, das üppige Grün verschmerzt einen grauen Herbstnachmittag und lässt selbst in der kalten Jahreszeit den Sommer in die Badehalle Einzug halten.
Illusionsmalerei
„Täusche das Auge“: So lässt sich die Maltechnik Trompe-l’œil aus dem Französischen übersetzen und erklärt mit dieser Definition schon, worauf es ankommt. Der Betrachter wird in eine Fantasielandschaft gezogen, die perspektivische Darstellung zieht den Blick hinein in das Bild, der Raum wirkt dadurch größer. Illusionsmalerei entsprang dem Drang realistisch zu malen. Schon in Pompeji gab es viele sehr gelungene Beispiele für gemalte Scheinarchitektur. In der Renaissance mit der Erfindung der linearen Perspektive hat diese Art der Malerei absolute Vollkommenheit erreicht. Und heute finden sich die Kunstwerke besonders gerne in Schwimmhallen oder Home-Spas. Durch die dreidimensionale Wirkung von Trompe-l’œil-
Gefällt Ihnen dieser Artikel? Hier gibt’s mehr davon:
haus und wellness* als Print-Abo
haus und wellness* als App-Abo
Farbharmonie
Wichtig ist, dass jedes Bild auf den jeweiligen Raum abgestimmt wird, damit die Farben und das Motiv mit der bereits vorhandenen Ausstattung harmonieren. Beziehungsweise wird die Wirkung und Stimmung eingefangen, die der Hausherr mit der Raumgestaltung erzeugen möchte. Im Falle der Familie Bahrens sollte mediterranes Flair Einzug halten. Dazu wurden weitere typische antike Elemente zum Trompe-l’œil-Wandbild kombiniert. Beispielsweise zwei Statuetten, die beide auf Säulen im römischen Stil ruhen und den Eingangsbereich des Home-Spas flankieren. Oder das Mosaik, mit dem das Schwimmbecken ausgelegt wurde, inklusive stufenförmigem Ornament an der oberen Beckenkante und Delfinmotiv am Boden des Pools. Die dekorativen Musterungen heben sich in dunklen Farbtönen von den ansonsten in Hellblau bis in Türkis changierenden Nuancen der schimmernden Mosaikfläche ab. Durch die Vermischung verschiedener Blautöne wird der Effekt eines lebendigen Wassers erzielt.
Hell und freundlich
Eine freundliche und helle Gestaltung wird mittels der Kombination der intensiv blauen Färbung des Pools und des sandfarbenen Fußbodenbelags sowie der cremeweißen Raumwände erzielt. Damit sich die Wirkung der Trompe-l’œil-Wandmalerei optimal entfalten konnte, wurde die Badehalle sehr zurückhaltend eingerichtet – der Blick wird rein auf die Toskana-Illusion und das lockende Badewasser gelenkt. Auch der Pool, für den das belgische Schwimmbadunternehmen West-Pool verantwortlich zeichnet, wirkt wie eine, durch keinerlei unnötigen Elemente gestörte, spiegelnde Fläche – einzig ein Handlauf ragt entlang der Treppe als Einstiegshilfe aus dem Wasser. Der Effekt wird dank eines edlen, breiten Überlaufs erwirkt – nur wenn die Wasserattraktionen genutzt werden, kräuselt sich die Oberfläche des Wassers. Dann kann sich die Familie dank Gegenstromanlage sportlich betätigen oder vom Bodengeysir entspannen lassen.
PROJEKTBETEILIGT:
Schwimmbadbau: Westpool, www.westpool.be
Schwimmbadtechnik: Sopra, www.sopra.de